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Nachricht vom 20.03.2025    

Fairtrade-Stadt Altenkirchen: Hotel Glockenspitze nun Mitglied der Initiative

Die Fairtrade-Initiative der Stadt Altenkirchen hat Zuwachs bekommen: Nunmehr zählt auch das Sport- und Seminarhotel Glockenspitze zum Kreis der Anbieter fair gehandelter Waren. Tee, Kaffee als auch Eiscreme sorgen dafür, dass die Herberge das Fairtrade-Siegel an ihrem Eingang anbringen darf. Altenkirchen ist seit 2015 Fairtrade-Stadt.

Das Sport- und Seminarhotel Glockenspitze gehört nunmehr auch der Fairtrade-Initiative in Altenkirchen an (von links): Sonja Wenzel (Steuerungsgruppe), Paul Daniel, Ralf Lindenpütz und Cornelia Obenauer. (Foto: vh)

Altenkirchen. Was ist Fairtrade? „Fairtrade ist das bekannteste Sozialsiegel weltweit und hat das Ziel, gerechtere Bedingungen für jene Menschen zu schaffen, die für uns Lebensmittel und andere wichtige Rohstoffe im globalen Süden anbauen. Fairtrade ist eine globale Bewegung und verbindet Konsumentinnen und Konsumenten, Unternehmen und Produzentenorganisationen, um den Welthandel gerechter zu machen“, erklärt die deutsche Homepage des Zusammenschlusses, zu dem die Stadt Altenkirchen bereits seit dem Jahr 2015 zählt. Inzwischen gehören rund 30 Mitmachende aus den Bereichen Restaurant, Einzelhandel, Bildungseinrichtungen, Vereine, Schulen und kirchliche Institutionen dem Zirkel vor Ort an, haben sich also verpflichtet, fair gehandelte Waren (mindestens zwei Produkte) anzubieten. Nunmehr zählt auch das Sport- und Seminarhotel Glockenspitze im Altenkirchener Schul- und Sportzentrum als Mitglied zu diesem Kreis. Im Angebot sind Tee, Kaffee als auch Eiscreme. „Für uns als Fairtrade-Stadt ist es immer wieder wichtig, diesen Sachverhalt kundzutun, und die Leute daran zu erinnern, dass sie eine große Wirkung erzielen können. Wir freuen uns ganz besonders, dass auch das Sport- und Seminarhotel Glockenspitze mit in die Liste der aktiven Teilnehmer unserer Fairtrade-Stadt-Initiative aufgenommen werden kann“, sagte Cornelia Obenauer als Mitglied der Fairtrade-Steuerungsgruppe in Altenkirchen am Donnerstagmorgen (20. März) bei der Übergabe des Aufklebers an Hoteldirektor Paul Daniel. „Es ist eine Auszeichnung am Ende des Tages“, merkte er an, es sei eine schöne Entwicklung, dass immer mehr darauf geachtet werde, wo die Produkte herkämen. „Wir versuchen schon seit Jahren, für unseren Restaurantbetrieb regional einzukaufen“, machte Daniel deutlich. Er wisse nicht genau, wie lange diese Fairtrade-Produkte in seinem Haus schon angeboten würden, war sich aber sicher, dass dies seit mindestens fast drei Jahren mit Sicherheit geschehe, denn so lange sei er bereits Direktor. Auch schon vorher seien Fairtrade-Produkte geführt worden. Zudem gebe es abseits der Liste weitere Produkte, die hin und wieder unter dem Blickwinkel Fairtrade eingekauft würden. „Uns freut es wirklich, dass wir ein solches Hotel haben, denn wir haben uns als Stadt zertifizieren lassen“, meinte der Bürgermeister der Stadt Altenkirchen, Ralf Lindenpütz, „ich denke, es ist ein gutes Signal für Altenkirchen, ein gutes Signal für den globalen Handel.“

Idee aus der Eine-Welt-Gruppe
Auf Anregung der Eine-Welt-Gruppe beschloss, so beschreibt es die städtische Internetpräsenz, der Altenkirchener Stadtrat am 24. März 2015, sich um den Titel „Fairtrade-Town" zu bewerben. Eine Steuerungsgruppe übernahm die Vorarbeit, die Aktivitäten rund um den fairen Handel zu koordinieren und die Einwohner zu informieren. Um als Fairtrade-Town anerkannt zu werden, galt es, fünf Kriterien zu erfüllen: ein Ratsbeschluss, der besagt, dass bei allen öffentlichen Sitzungen fair gehandelter Kaffee und ein weiteres Produkt angeboten werden; eben das Vorhandensein einer Steuerungsgruppe; drei Geschäfte und zwei Restaurants, welche fair gehandelte Produkte verwenden; mindestens eine weitere öffentliche Einrichtung (Schulen, Vereine und Kirchengemeinden), welche Produkte aus fairem Handel nutzen und Bildungsaktivitäten zum Thema durchführen; aktive Presse-Berichterstattung (mindestens vier Artikel) über alle Aktivitäten und Informationen um Fairtrade-Produkte in Altenkirchen. Am 27. November 2015 wurde der Stadt Altenkirchen für ihr Engagement die Auszeichnung zur Fairtrade-Stadt übergeben. Sie durfte sich nun einreihen in die Gruppe der bis dato 382 Fairtrade-Städte in Deutschland. Inzwischen sind es weit über 900. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre überprüft und bei Einhaltung aller Kriterien um weitere zwei Jahre verlängert – geschehen in den Jahren 2017, 2019, 2021 und 2023. Pro Jahr wird eine faire Woche organisiert. Zwischen dem 12. und 26. September werden unter anderem wieder Bananen aus fairem Handel als Kostprobe gratis ausgeteilt. „Wir freuen uns, gemeinsam dafür einzutreten, dass mit dem fairen Handel mehr Menschen weltweit faire Preise, faire Arbeits- und Handelsbedingungen und soziale Unterstützung bekommen“, heißt es aus der Steuerungsgruppe.



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Das ist „fairer Handel“
Als „fairer Handel“ (fair trade) wird, so definiert es Wikipedia, ein kontrollierter Handel bezeichnet, bei dem die Erzeuger für ihre Produkte einen Mindestpreis erhalten, der von einer Fair-Trade-Organisation bestimmt wird. Damit soll den Produzenten auch bei niedrigeren Marktpreisen ein höheres und verlässlicheres Einkommen als im herkömmlichen Handel ermöglicht werden. Die Bemessung eines gerechten Preises ist ein kontrovers diskutiertes Thema der Wirtschaftsethik. Dazu wird bei dieser Handelsform außerdem versucht, langfristige „partnerschaftliche“ Beziehungen zwischen Händlern und Erzeugern aufzubauen. In der Produktion sollen außerdem internationale sowie von den Organisationen vorgeschriebene Umwelt- und Sozialstandards eingehalten werden. Die Fairtrade-Bewegung konzentriert sich hauptsächlich auf Waren, die aus Entwicklungs- in Industrieländer exportiert werden. Fairer Handel umfasst landwirtschaftliche Erzeugnisse ebenso wie Produkte des traditionellen Handwerks und der Industrie und weitet sich zusehends auf neue Bereiche wie den Tourismus unter der Bezeichnung „faires Reisen“ aus. Angeboten werden fair gehandelte Produkte in Naturkost- und Eine-Welt-Läden (wie in Altenkirchen) sowie in Supermärkten und in der Gastronomie. Laut der Dachorganisation Fairtrade International nahmen im Jahr 2020 rund 1,9 Millionen landwirtschaftliche Betriebe an entsprechenden Programmen teil. Die ersten Fairtrade-Bewegungen reichen bis ins Jahr 1946 zurück, der erste Shop wurde 1958 in den USA eröffnet. Die europäische Fairtrade-Bewegung entstand in den 1960er-Jahren. (vh)



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