Werbung

Pressemitteilung vom 22.03.2025    

Wildschweine in Rheinland-Pfalz: Fakten und Verhaltenstipps

Die Begegnung mit Wildschweinen kann beunruhigend sein, doch oft sind Ängste unbegründet. In Rheinland-Pfalz kommt es immer wieder zu Vorfällen mit den anpassungsfähigen Allesfressern. Hier sind zehn wichtige Fakten über den Umgang mit Wildschweinen.

Wildschwein. (Foto: Lino Mirgeler/dpa)

Rheinland-Pfalz. Ein Wildschwein hat in den Pfälzer Weinbergen drei Menschen verletzt, während eine Frau im Wald bei Koblenz von Schwarzkitteln umringt wurde. Ein 27-Jähriger in Sankt Ingbert wurde sogar in den Oberschenkel gebissen. Solche Vorfälle werfen die Frage auf, wie man sich am besten verhält, um Unfälle zu vermeiden.

Nur verletzte Wildschweine greifen Menschen oder Hunde an, erklärt Christoph Hildebrandt, Jäger und Leiter der Landesjagdakademie in Rheinland-Pfalz. "Dann beißen sie auch." Sie könnten mit ihren scharfen Eckzähnen ernsthafte Verletzungen verursachen. Besonders gefährlich sind sie für Radfahrer, wenn sie unerwartet auf die Straße laufen. Wildbiologe Ulf Hohmann warnt davor, die Tiere in der Stadt zu füttern, da dies Missverständnisse provozieren könne.

Normalerweise ziehen sich Wildschweine zurück, wenn sie nicht verletzt sind, so Hildebrandt. Auch bei Nachwuchs handelt es sich meist um Scheinangriffe. Hohmann rät, sich über den Anblick dieser Tiere zu freuen. Mit lauten Geräuschen lassen sich Wildschweine vertreiben. Bei einem Angriff reicht es aus, Schutz auf Tischhöhe zu suchen, da Wildschweine nicht klettern können.

Bei Wildunfällen sollte man bremsen und das Lenkrad festhalten, rät Hildebrandt. Ausweichen sei zu gefährlich. Nach dem Unfall sollte die Polizei benachrichtigt werden. Verletzte Tiere sollten nicht angefasst werden, und Schäden sollten dokumentiert und der Versicherung gemeldet werden. Besonders nach der Zeitumstellung und in der Dämmerung ist das Risiko für Wildunfälle hoch.



Die Population der Wildschweine ist in den letzten 40 Jahren stark gestiegen, sagt Hildebrandt. Der Klimawandel und die Landwirtschaft bieten reichlich Nahrung, was zu einer früheren Geschlechtsreife führt. Eine Bache kann zwischen vier und acht Junge pro Jahr zur Welt bringen. Wildschweine können erhebliche Schäden auf Wiesen und Feldern verursachen, während sie nach tierischem Eiweiß suchen.

In Städten wie Koblenz oder Pirmasens vermehren sich Wildschweine stärker, da sie dort nicht gejagt werden dürfen. Auch in Mainz wurden bereits Wildschweine gesichtet. Die Nähe der Städte zum Wald und fehlende Zäune begünstigen diese Entwicklungen. Fortschritte in der Jagdtechnik haben jedoch dazu geführt, dass mehr Wildschweine geschossen werden. Zwischen April 2023 und März 2024 wurden fast 60.000 Wildschweine erlegt, davon mehr als elf Prozent in Rheinland-Pfalz.

(dpa/bearbeitet durch Red)


Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news



Aktuelle Artikel aus Rheinland-Pfalz


Unbeständiges Wetter in Rheinland-Pfalz: Auflockerung zum Wochenende erwartet

In den kommenden Tagen müssen sich die Menschen in Rheinland-Pfalz auf wechselhaftes Wetter einstellen. ...

Gefahr für Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz: Japankäfer im Fokus

Der kleine, aber gefährliche Japankäfer könnte die Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz erheblich bedrohen. ...

Rheinland-Pfalz: Tabakkonsum als Todesursache bei Frauen besonders hoch

Der neue Tabakatlas des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) zeigt alarmierende Zahlen für Rheinland-Pfalz ...

Spätsommerliche Temperaturen und wechselhaftes Wetter in Rheinland-Pfalz erwartet

In den kommenden Tagen zeigt sich das Wetter in Rheinland-Pfalz von seiner abwechslungsreichen Seite. ...

Engagement und Teamgeist: JRK-Landeswettbewerbe in Bitburg ein voller Erfolg

In Bitburg fanden von Freitag bis Sonntag (29. bis 31. August) die Landeswettbewerbe des rheinland-pfälzischen ...

Früher Aufbruch: Störche in Rheinland-Pfalz ziehen zeitiger gen Süden

Die Trockenheit und Futterknappheit haben dazu geführt, dass die Störche in Rheinland-Pfalz in diesem ...

Weitere Artikel


Waldbrandsaison in Rheinland-Pfalz: Entspannung nach hoher Gefahr

In Rheinland-Pfalz hat die Waldbrandsaison begonnen, doch vorerst ist die akute Gefahr gebannt. Der Deutsche ...

Erfolgreiche Brandbekämpfung im Daadener Wochenendhausgebiet

Am Freitagmittag (21. März) wurde die Feuerwehr zu einem Brand im Wochenendhausgebiet „In der Lützenbach“ ...

Margitta Düber erhält den Stern des Sports in der Verbandsgemeinde Kirchen-Sieg

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung der DJK Friesenhagen wurde Margitta Düber für ihre langjährige ehrenamtliche ...

Vorstand der Sparkasse Westerwald-Sieg verkündete Jahresbilanz 2024 in Altenkirchen

Die Sparkasse Westerwald-Sieg zieht eine positive Bilanz für das Jahr 2024. Auf der Pressekonferenz am ...

Sanierung des Alexanderrings in Friedewald: Verkehrsbehinderungen erwartet

Ab Montag, 24. März, beginnen Straßenarbeiten auf der L 285 "Alexanderring" in Friedewald. Die Bauarbeiten ...

Ein tierisches Plädoyer für Toleranz: Lesung in Siegen

In der Villa Fuchs in Siegen-Weidenau fand eine besondere Lesung statt, bei der das Thema Mobbing im ...

Werbung