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Nachricht vom 02.05.2025    

Hallenbad-Neubau Altenkirchen: Bis zur Einweihung noch ein wenig Geduld vonnöten

Der Vergleich kommt beispielsweise aus der Formel 1: eine letzte Kurve noch und dann über die obligatorische Gerade bis ins Ziel. Übertragen auf das im Bau befindliche Altenkirchener Hallenbad heißt das nichts anderes, als das die „Reststrecke“ bis zum Schwenken der schwarz-weiß karierten Flagge, sprich der Inbetriebnahme, im „Spätsommer oder Frühherbst“ diesen Jahres absolviert sein kann.

In den Duschen sind schon große Flächen gefliest. (Fotos: vh)

Altenkirchen. Die Irrungen und Wirrungen um ein wichtiges Gewerk beim Bau des Altenkirchener Hallenbades auf der Glockenspitze sind Geschichte. „Ein neuer Fliesenleger hat seine Arbeit inzwischen aufgenommen“, sagt Sascha Müller, der beim Bauherren, der Verbandsgemeinde (VG) Altenkirchen-Flammersfeld, in dessen Verwaltung als Leiter des Fachbereichs Infrastruktur, Umwelt und Bauen fungiert. Er verweist als Beweis auf den Raum, in dem die Badangestellten die einzelnen Becken im Blick haben und der als hellgrünes „Anhängsel“ an die eigentliche Halle nicht zu übersehen ist. Auch in den Duschen werden nach und nach die noch fehlenden Kacheln ergänzt. Bis auf die Installation der Armaturen ist der gesondert ausgewiesene barrierefreie Bereich mit Umkleide- und Duschbereich schon komplett verkleidet. Im Eingangsbereich residieren bereits die Vorrichtungen für Drehkreuze, die Einlass und Ausgang regeln ebenso wie eine Zone mit einer Theke, die bei speziellen Veranstaltungen als Infopunkt genutzt werden kann. Eine größere Aussparung wird Heimat für Kassen- als auch für Snack- und Getränkeautomat, wobei der immens störanfällige Mechanismus aus dem alten Bad, der Geld in Plastikchips umwandelt, nicht mit umziehen wird. Toiletten und das Büro des Badleiters ergänzen den Bereich, bevor die „Wasserraten“ die großzügig ausgelegten Umkleiden mit Sammel- und Einzelkabinen, vielen Spinden fürs Kleiderdeponieren sowie extra Behältnissen für die Aufbewahrung von Helmen erreichen. Eine Batterie von Fönen, die gratis warme Luft produzieren, wartet nur darauf, dass sie loslegen können. „Bis auf die finale Reinigung ist hier alles fertig“, weiß Müller. Ein Blick an die Decke zeigt, dass auch die elektrische Installation mit der Beleuchtung abgeschlossen ist. Mit all seinem Wissen als ausgebildeter Architekt über mögliche Fallstricke, die eventuell noch für Verzögerungen sorgen können, legt sich Müller nur vage mit Blickrichtung Eröffnung fest. Grob nennt er „Spätsommer oder Frühherbst“ als möglichen Termin.

Sichtbeton bleibt dominant
Punktuell sind einzelne Abschnitte in der großen dreigeteilten Halle bereits gefliest wie beispielsweise der zweistufige Sektor an der Längsseite (Richtung Stadion) des Sportbeckens, wo die „Kunst am Bau“ ihre Heimstatt findet. Künstlerin Judith Röder aus Höhr-Grenzhausen hatte als Siegerin eines Wettbewerbs, an dem über 100 professionelle und freischaffende Künstler und Künstlergemeinschaften teilnahmen, einstimmig den Segen des VG-Rates erhalten, den Part für 97.000 Euro umzusetzen. Ihre Gestaltungsüberlegung nimmt durch die Farbwahl Bezug auf das Element Wasser. Neun mundgeblasene Farbgläser, hergestellt in traditioneller Handwerkstechnik, sollen eine harmonische Licht- und Farbwirkung garantieren. Zum Hintergrund: Bei Hochbaumaßnahmen, die durch das Land gefördert werden, sollen gemäß der Verwaltungsvorschrift „Künstlerische Ausgestaltung öffentlich geförderter Hochbauten“ (Ministerium der Finanzen) Ausgaben für die künstlerische Ausgestaltung vorgesehen werden. Diese bemessen sich anhand vorgegebener Richtsätze, die auf die Bauwerkskosten angewendet werden. Auch der Beton einer größeren Bank ist mit Fliesen inzwischen verkleidet. Ansonsten jedoch ist in allen Dritteln das nackte Baumaterial präsent. Mit der Abdeckung soll rund um das Sportbecken mit seinen fünf Bahnen à 25 Metern begonnen werden, ehe die Männer vom Bau sich dem Kursbecken mit Hubboden und schließlich dem Planschbecken zuwenden, um die endgültige Beschaffenheit der Laufflächen herzustellen. Grundsätzlich erhalten die meisten Wände keinen zusätzlichen Überzug mehr. Sichtbeton bleibt das bestimmende Ausstattungsmerkmal in der Halle und dem Nebentrakt.



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Außenanlage fertiggestellt
Auf der langen To-do-Liste konnte Müller bereits die Außenanlagen inklusive Spielplatz und Liegewiese, weitere Parkflächen und den Eingangsbereich jeweils als erledigt abhaken. Einzelne Baucontainer wurden bereits abtransportiert. Im Innern ist die Badewassertechnik als auch die Elektroinstallation fast komplett hinter dem Pflug. In der Verwaltung wird bereits an Öffnungszeiten, Personaleinsatz und Belegungsplänen mit externer Unterstützung gearbeitet, denn das Bad soll auch vielen Schulkindern als Lernort dienen. Zudem werden sich die Gremien der VG alsbald Gedanken darüber machen, wie sie die Eintrittspreise gestalten wollen. Klar ist, dass sich nach Fertigstellung nicht von heute auf morgen in die Fluten gestürzt werden kann. Ehe die Badeenthusiasten die Pools mit Beschlag belegen können, bedarf es natürlich eines ausgedehnten Probelaufes, um alles auf Herz und Nieren zu testen und um keine böse Überraschung zu erleben. Im Laufe der Bauphase wurden die obligatorischen Fixpunkte mit Spatenstich (13. April 2022), Grundsteinlegung (10. Februar 2023) und Richtfest (26. April 2023) abgearbeitet. Das mindestens 20 Millionen Euro teure Vorhaben würde dann nach gut dreieinhalb Jahren der Umsetzuing verwirklicht sein, der alte Indoor-Pool, 1970 eingeweiht und nur nur wenige Schritte von der hochmodernen Konstruktion entfernt, seine Schuldigkeit getan haben. „Das Schwimmbad ist, ungeachtet dessen, dass es eine Investition in Kinder, Jugend und Gesundheit ist, auch eine Investition zur Stärkung des Standortes Altenkirchen und Umgebung, weil ein solches Bad in dieser Konstellation auch nicht jeder hat“, betont der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld, Fred Jüngerich, immer wieder, „wir versprechen uns davon, dass auch Besucher aus umliegenden Verbandsgemeinden das Bad besuchen, weil es seinesgleichen sucht.“

Grundsatzbeschluss im Herbst 2015
Die Bausumme muss die Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld als Herr des Geschehens zum Glück nicht alleine stemmen. Die Else-Schütz-Stiftung (Montabaur) überraschte, als sie urplötzlich 1,6 Millionen Euro als finanzielle Unterstützung bereitstellte. Diese Zuwendung war zum Glück „förderunschädlich“, wie die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) schriftlich mitteilte. Sie kam also nicht den 3,75 Millionen Euro ins Gehege, die das Land zuschießt. Ex-Innenminister Roger Lewentz hatte den Bescheid am 21. Mai 2021 im großen Saal des Rathauses Altenkirchen überreicht und war auch beim Spatenstich unter den Gästen. Vorausgegangen waren kontroverse Ansichten über den Bestand der Zuwendung aus Mainz, die wohl keine Gültigkeit mehr gehabt hätte, wenn die VG eine (niedrigere) Bundesförderung angenommen hätte. Eigentlich wollte der Kreis seinerseits 750.000 Euro zuschießen, diesem Ansinnen aber machte die ADD einen Strich durch die Rechnung. Ausgangspunkt für die Planung des neuen Bades war die Mitteilung von Statikern, die deutlich gemacht hatten, dass eine Sanierung des alten nicht infrage komme, also betriebswirtschaftlich unklug gewesen wäre. Ganz am Anfang hatte im Herbst 2015 der Grundsatzbeschluss des Rates der Alt-VG Altenkirchen unter Ex-Bürgermeister Heijo Höfer gestanden, ein neues Hallenbad bauen zu wollen. (vh)


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