Suche nach Dreifachmörder von Weitefeld: Hightech im Einsatz
Auch mehr als einen Monat nach dem Verbrechen in Weitefeld fehlt vom Täter jede Spur. Bei der Suche wurde bereits modernste Technologie eingesetzt.

Weitefeld. Bei der Fahndung nach dem mutmaßlichen Dreifachmörder von Weitefeld im Westerwald kam fortschrittliche Technik der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) in Österreich und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zum Einsatz. Mit digitalen Luftbildkameras wurde ein fast 25 Quadratkilometer großes Waldgebiet kartiert - mit einer Auflösung von nur vier Zentimetern, teilte das DLR in Köln mit. Die Kameras waren in ein Forschungsflugzeug der FH Aachen eingebaut. Während des Einsatzes entstanden 50.000 Einzelbilder. Um die riesige Datenmenge zu durchforsten, setzte man in Linz ein Verfahren ein, das Farbanomalien - wie etwa Kleidung - markierte, um kleinste Objekte, Personen oder Unterstände rasch zu erkennen.
240 Verdachtsfälle genauer überprüft
160 Freiwillige beteiligten sich online an der Sichtung der Daten. Von 400 Verdachtsfällen wurden 240 von der Polizei genauer untersucht. Letztlich ergaben sich jedoch keine neuen Hinweise auf den Aufenthaltsort der gesuchten Person. Das Polizeipräsidium Koblenz sprach von einem "neuen und möglicherweise hilfreichen Einsatz zur Unterstützung von Ermittlungs- und Fahndungsmaßnahmen".
Ein besonderes Verfahren aus Linz kam ebenfalls zum Einsatz, bei dem Vegetation in dicht bewachsenen Gebieten "weggerechnet" wurde, um verdeckte Objekte sichtbar zu machen. Trotz des bisherigen Misserfolgs habe das neue Verfahren seine Praxistauglichkeit auch für zukünftige Einsätze unter Beweis gestellt, hieß es vom DLR.
Am 6. April fand die Polizei eine tote Familie in einem Wohnhaus in Weitefeld. Das Ehepaar und ihr 16 Jahre alter Sohn wurden getötet. Der Tatverdächtige ist ein 61 Jahre alter Mann aus einem Nachbarort. Von ihm fehlt seit der Tat jede Spur, trotz umfangreicher Suchen und einem öffentlichen Fahndungsaufruf.
(dpa/bearbeitet durch Red)
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