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Nachricht vom 14.05.2025    

Altenkirchener Atelier der Jugendkunstschule darf nicht betreten werden

Gut Ding will Weile haben: Da bleibt nur die Frage, wann das „Gut Ding“ endlich Realität geworden ist. Nun, das Atelier der Jugendkunstschule in der Koblenzer Straße in Altenkirchen ist seit über einem Jahr geschlossen. Grund ist der Brückenneubau über den Quengelbach im Verlauf der Bahnlinie zwischen Altenkirchen und Westerburg.

Mit quer gespannten Eisenträgern soll der Einbruch der rechten Stützmauer des Quengelbachs in unmittelbarer Nähe der Jugendkunstschule (Gebäudewand rechts) vermieden werden. (Foto: vh)

Altenkirchen. Bauzäune dominieren nach wie vor die Szene um das Atelier der Jugendkunstschule in Altenkirchen. Sowohl von der Koblenzer Straße als auch vom Bleichweg aus erinnern sie immer noch an die Baustelle, die eingerichtet worden war, um die marode Eisenbahnbrücke im Verlauf der Bahnlinie zwischen Altenkirchen und Westerburg (RB 90/Westerwald-Sieg-Bahn) zu erneuern. Die neue Querung über den Quengelbach tut schon seit geraumer Zeit ihren Dienst, selbst die Nacharbeiten im Gleisbett von Ende April sind längst Geschichte. Die Wiedereröffnung der Heimstatt für kleine (und große) Künstler aber lässt nach wie vor sich warten. „Wir haben nach wie vor ein Betretungsverbot für unsere Räume in der alten Sturm-Halle, das auch schriftlich vorliegt“, erklärt Axel Weigend als Leiter und Koordinator der Jugendkunstschule, „Veranstaltungen sind seit 1. Mai des vergangenen Jahres nicht möglich.“ Laut Weigends Auskunft liegt der Grund für die Maßnahme nicht in der neuen Brücke begründet, sondern in einer Ufermauer des Quengelbachs, die wohl Schaden während den Sanierungsarbeiten genommen hat. „Die haben ordentlich gerüttelt“, führt Weigend aus und bringt die offenbar nicht mehr vorhandene Standfestigkeit der Wand ins Spiel. Um sie nicht einstürzen zu lassen, wurden zwischen beiden Begrenzungen extra Eisenträger eingezogen, die für Stabilität sorgen sollen. Obwohl schon im November des vergangenen Jahres mitgeteilt worden sei, dass es im Frühjahr 2025 eine Lösung geben werde, „hat sich bislang nichts getan“.

Ausweichquartier im Dieperzbergweg
Derzeit dienen Räume inklusive eines Ateliers in der evangelischen Akademie für Land und Jugend im Altenkirchener Dieperzbergweg als Ausweichquartier. „Auch unser Sommerprogramm werden wir dort anbieten“, blickt Weigend voraus, „sie kommt uns schon sehr gut entgegen. Das ist klasse.“ Eine im September geplante zweitägige Veranstaltung (Fortbildung unter anderem für Lehrer) in Sachen Improvisationstheater wurde bereits ins Seminarzentrum Grube Louise in Bürdenbach verlegt. Zwar werden die Kunstkurse für Kinder in der Akademie gut frequentiert, hofft Weigend, nicht mehr allzu lange auf eine Rückkehr an die „normale“ Wirkungsstätte warten zu müssen. „In der Halle der alten Autowerkstatt Sturm gibt es ein völlig anderes, nämlich die Größe betonendes Gefühl, und die Atmosphäre ist ebenfalls eine ganz andere“, zieht er einen Vergleich, wohl wissend, dass derzeit auch die Zusammenarbeit mit Schulklassen kaum möglich ist. Darüber hinaus betont er, dass die Stadt Altenkirchen ebenfalls ein großes Interesse habe, „dass alles bleibt“. Auch von anderer Stelle werde die momentane Lage rund um den Quengelbach nicht für optimal befunden. Die querliegenden Stützen könnten sich bei Hochwasser als Hindernisse erweisen, in denen sich zum Beispiel Baumstämme verfangen und einen ordnungsgemäßen Ablauf des Wassers be- oder gar verhindern könnten. Eine Vorstellung, wann wieder die Normalität zurückkehrt, hat Weigend nicht. Immerhin ist die Deutsche Bahn der andere, in die Angelegenheit verwickelte „Widersacher“ …



Bis 1972 Autowerkstatt
Das Domizil der Kreativwerkstatt (Atelier) in der Koblenzer Straße 2 (zwischen den beiden Bahnübergängen) wurde unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut, diente der Firma Sturm (Autozentrale heute in der Kölner Straße) bis ins Jahr 1972 als Autowerkstatt. Sie misst knapp 400 Quadratmeter. Darüber hinaus gibt es noch einen Lager- und einen Mehrzweckbesprechungsraum, in dem auch gekocht werden kann. Nach dem Auszug der Firma Sturm wurde sie zunächst von diversen Pächtern genutzt, ehe sie zur Jungendkunstschule mit der markanten Fassade wurde. Seit 2018 ist die Jugendkunstschule Partner im bundesweiten Netzwerk „Kulturelle Bildung an Schulen“ im Rahmen des „Weiterbildungsmasters Kulturelle Bildung an Schulen“ der Phillipps-Universität Marburg. Die inzwischen abgerissene Bruchsteinbrücke mit ihren zwei gewölbten Durchlässen für den Quengelbach war zu Beginn der 1880er-Jahre errichtet worden und hatte vor nunmehr 98 Jahren eine neue Fahrbahnwanne und eine neue Abdichtung erhalten. Nunmehr ist an ihre Stelle eine stählerne Konstruktion mit lediglich einem Durchlass für die „Fluten“ des kleinen Baches getreten, der beinahe in Sichtweite der ehemaligen Baustelle in die Wied mündet. Laut Angaben der Deutschen Bahn war zu jener Zeit auch die parallel zum Bach verlaufende Stützwand hochgezogen worden. (vh)


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