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Nachricht vom 16.05.2025    

Raumnot an Raiffeisen-Grundschule Flammersfeld: Acht Container für zwei Klassenräume

Die einen bauen Wohnungen, um Menschen gegen Entgelt eine Bleibe zu überlassen, die anderen müssen Container kaufen und haben nichts als Kosten: Die Raumnot in Kindertagesstätten und Grundschulen der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld ist so groß, dass erneut weitere Quartiere geschaffen werden müssen.

Die Raiffeisen-Grundschule in Flammersfeld erhält weiteren Platz in Form von Containern für zwei Klassenräume. (Foto: vh)

Altenkirchen. Hier kommt eine Kindertagesstätte (Kita) in die Bredouille, dort eine Grundschule: Die Verbandsgemeinde (VG) Altenkirchen-Flammersfeld ist schon ein erfahrener Käufer von Containeranlagen, um der Raumnot den Garaus zu machen. So wurden bereits die Erich Kästner-Grundschule um eine zweistöckige, die Pestalozzi-Grundschule (beide Altenkirchen) um zwei zweistöckige und die Kita Birnbach um eine eingeschossige Containeranlage ergänzt. In diesen „erweiterten“ Kreis wird nun auch die Raiffeisen-Grundschule in Flammersfeld aufgenommen. Sie erhält zwei zusätzliche Klassenräume, die ebenfalls transportabel sind. Dafür gaben der Schulträger- als auch der Umwelt- und Bauausschuss des VG-Rates in ihrer jüngsten gemeinsamen Sitzung am späten Donnerstagnachmittag (15. Mai) jeweils einstimmig ihr Okay. „Die Grundschule hat zum ersten Mal in ihrer Geschichte drei Eingangsklassen, so dass es nun zehn Klassen insgesamt sind“, zeigte Fred Jüngerich als Bürgermeister der VG den Ansatz für den erhöhten Bedarf auf. Die acht mobilen Einheiten werden für 211.291 Euro von der Firma FAGSI Vertriebs- und Vermietungssysteme GmbH aus Morsbach gekauft. Das Oktett passt zu den vorhandenen Containern, die untereinander kompatibel sind und ohne größeren Mehraufwand gelagert werden können, weil sie stapelbar sind. Demgegenüber würden Anlagen anderer Hersteller die Skalierbarkeit und Anpassungsfähigkeit zur Bildung von größeren Einheiten deutlich einschränken. Die bereits im Betrieb befindlichen Konstruktionen haben sich als zuverlässig und wartungsfreundlich erwiesen.

Energetische Sanierung steht an
Darüber hinaus steht die Raiffeisen-Grundschule kurz vor einer energetischen Sanierung. Es werden Fenster und Türen ausgetauscht, die Fassade mittels Wärmedämmverbundsystem aufgewertet, das Dach neu eingedeckt sowie dezentrale Lüftungsgeräte eingebaut. Es besitzt in der Süd-Ausrichtung bereits eine Fotovoltaik-Anlage. Auf dem nach Norden ausgerichteten Part sind also keine zusätzlichen Module möglich. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 2.188.529 Euro (brutto). Darin enthalten sind eben die Kosten für die 15 dezentralen Lüftungsanlagen in Höhe von 565.250 Euro. Demgegenüber stehen Fördermittel aus KIPKI, dem kommunalen Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation, in Höhe von 1.030.078 Euro. Somit ergibt sich ein Eigenanteil der VG in Höhe von 1.158.451 Euro. Die Schule wurde am 18. August 1965 als Mittelpunktschule eingeweiht, ihr Bau hatte 1,5 Millionen Mark gekostet. Seit Oktober 2018 firmiert die Bildungseinrichtung unter der Bezeichnung „Raiffeisen-Grundschule“ in Erinnerung an den Sozialreformer Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Von dem nun angedachten Update sind Zwischentrakt und Sporthalle ausgenommen. Die VG betreibt insgesamt sechs Grundschulen und 16 Kitas.



Plan für Mensa weit fortgeschritten
Noch einmal deutlich teurer wird mit derzeit veranschlagten 3,1 Millionen Euro der Neubau der Mensa an der Erich-Kästner-Grundschule in Altenkirchen, wie der Planer, Architekt Peter Pesau von Architekten BHP. (Koblenz), darlegte. Er präsentierte einen ersten Entwurf des Gebäudes, das auf dem Gelände der Schule in der Nähe der Hochstraße und auf dem kleinen Parkplatz an der Ausfahrt der Bushaltestellen entstehen soll. Es wird über eine Fläche von 560 Quadratmetern verfügen, eine Mensa (Platz für 75 Kinder), eine Küche, Ruheräume und Toiletten beherbergen und weitet sich „zangenförmig“ in Richtung Schulhof auf. Bei Bedarf können vier Klassenräume ohne Probleme „oben drauf“ gesetzt werden, eine denkbare Fotovoltaikanlage einen Stock „hochrutschen“. Die Aufstockungsmöglichkeit ist wichtig, da laut Sascha Müller, Leiter des Fachbereichs Infrastruktur, Umwelt und Bauen in der VG-Verwaltung, die gesamte Schule überplant wird. Mittelfristig sollen das uralte Ziegelsteinhaus und die ebenfalls in die Jahre gekommenen Verwaltungs- und Mitteltrakte (Eingang vom ehemaligen Schulhof) dem Erdboden gleichgemacht werden. Ein wenig Eile bei der Vorbereitung des Projektes ist geboten, weil bis 30. Juni ein Förderantrag auf Grundlage des Gesetzes zur ganztägigen Förderung von Kindern im Grundschulalter, das vom Schuljahr 2026/2027 an greift, gestellt werden muss. 953.000 Euro stehen für den Bauherrn immerhin zur Disposition. Jüngerich fasste das Vorhaben rund um die ehemalige katholische Volksschule zusammen: „Wir denken nachhaltig und ganzheitlich.“ (vh)


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