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Nachricht vom 16.05.2025    

DB-Konzern bestätigt: Bahn hält an Zeitplan zur Sanierung der Siegstrecke fest

Von Regina Morkramer

Schlechte Nachrichten für Pendler und Reisende aus dem Siegerland und darüber hinaus: Trotz massiver Proteste hält die Deutsche Bahn an ihrem Plan fest, die Siegstrecke ab Ende 2026 zu sanieren - obwohl gleichzeitig der Ausbau der Bundesstraße 62 in Niederschelderhütte ansteht. Das gibt die Kreisverwaltung in Altenkirchen bekannt.

Symbolbild (Foto: Pixabay)

Kreis Altenkirchen. Rund sieben Monate soll die Sanierung der Siegstrecke dauern, damit verbunden sind ohnehin massive Einschränkungen für alle Bahnfahrer. Denn aufgrund der umfangreichen Arbeiten kann die Strecke zwischen Siegen und Troisdorf monatelang nicht befahren werden. Erschwerend kommt jedoch hinzu, dass in diesen Zeitraum auch die Sperrung der B 62 fällt, wenn die Straße in der Ortsdurchfahrt Niederschelderhütte saniert wird. Heimische Politiker protestierten daher gegen die Planungen der Deutschen Bahn und kritisierten die fehlende Abstimmung im Hinblick auf die Straßenbaumaßnahmen. Landrat Dr. Enders erklärte, der Ausfall beider Verkehrswege komme einem Kollaps gleich. Er hatte sich daher an den Bahnbevollmächtigten für Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gewendet, um sich für eine Verschiebung der Sanierung der Siegstrecke einzusetzen.

Und der Konzern hat nun offenbar auch reagiert. Wie aus einer Mitteilung der Kreisverwaltung in Altenkirchen hervorgeht, hält die Deutsche Bahn "am Fahrplan zur Sanierung und Sperrung der Siegstrecke ab Ende 2026 fest, obwohl es parallel in Mudersbach-Niederschelderhütte durch den Ausbau der B 62 zu massiven Verkehrsbehinderungen kommen wird." Dies sei einem Schreiben des Konzernbevollmächtigten Dr. Klaus Vornhusen an den Landrat zu entnehmen, erklärt die Kreisverwaltung. Durch die zeitgleiche Durchführung beider Maßnahmen befürchte man nicht nur unzumutbare Zustände für Pendler und Anwohner, vielmehr drohe ein Schaden für den gesamten Wirtschaftsraum an der Landesgrenze, so die Kreisverwaltung weiter.



In dem Schreiben der Bahn an den Landrat heißt es der Kreisverwaltung zufolge zudem, "dass auch der Bahn daran gelegen sei, gemeinsam mit dem LBM ‚unbillige Einschränkungen‘ während der Streckensperrung zu vermeiden." Die Bahn ließe jedoch durchblicken, dass eine zeitliche Verschiebung nicht in Frage kommt, da die Modernisierung der Siegstrecke vor Beginn der Generalsanierung der linken Rheinstrecke im ersten Halbjahr 2028 abgeschlossen sein müsse.

Forderung nach Ausbau der eingleisigen Streckenabschnitten
Die zeitliche Überschneidung der Maßnahmen ist dabei nicht der einzige Kritikpunkt an der Bahn. Eine Koalition aus Kammern, Verbänden, Gewerkschaften und Kreisen hat sich in der Region gebildet, die sich dafür einsetzt, dass im Zuge der aufwändigen und Monate andauernden Bahnsanierung auch die einspurigen Abschnitte auf der Siegstrecke beseitigt werden - denn diese sorgen immer wieder für Verspätungen und Ausfälle von Zügen. Auch Landrat Enders hat diese "Initiative Siegstrecke" unterzeichnet, wie die Kreisverwaltung mitteilt. Vertreter der Initiative erklären in einem Schreiben an den Vorstand der Deutschen Bahn, dass "aus unserer Sicht (…) die geplante Sanierungsmaßnahme und die ohnehin vorgesehene Vollsperrung der Trasse die einmalige Chance (bietet), die auf Weltkriegsschäden zurückgehenden Einschränkungen in der Leistungsfähigkeit der Bahnstrecke endlich zu beheben.“ Sollte dies planerisch nicht möglich sein, appellieren die Unterzeichner dafür, die Ausführung der Generalsanierung der Siegstrecke so lange zu verschieben, bis die Herstellung der Zweigleisigkeit zusammen mit der Sanierung als Gesamtmaßnahme ausgeführt werden kann. "Sollte die Sanierung so lange nicht warten können, muss unverzüglich mit den Planungen begonnen werden, damit die Zweigleisigkeit unmittelbar im Anschluss der Sanierung ausgeführt werden kann", fordert aktuell auch der Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein in den sozialen Medien. Er weist darauf hin, dass der Ausbau auch im "Vordringlichen Bedarf" des Bundesverkehrswegeplans 2020 enthalten ist und betont: "Nach 80 Jahren muss endlich die Eingleisigkeit auf den beiden kurzen Abschnitten beendet werden! Personen- und Güterverkehr brauchen das dringend!" (rm)


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