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Pressemitteilung vom 17.05.2025    

Verwechslungsgefahr im Wald: Maiglöckchen oder Bärlauch?

Mit dem Frühling erscheinen die Maiglöckchen in den Wäldern und locken mit ihrer Schönheit. Doch beim Sammeln ist Vorsicht geboten, denn diese Pflanze birgt Gefahren für Mensch und Natur.

In Laubwäldern findet man häufig das hübsche, aber giftige Maiglöckchen. (Foto: Immo Vollmer)

Region. Mit dem Mai erscheinen auch die Maiglöckchen im Wald: Die hübsche Waldpflanze wird gerne gesammelt, doch das ist aus zwei Gründen nicht ratsam. Zum einen steht sie unter Naturschutz und zum anderen ist sie giftig. Die Naturschutzinitiative e.V. warnt vor Verwechslungen: Die Blätter des Maiglöckchens ähneln denen des Bärlauchs.

Gefahr des Herzstillstands
Nach dem Verzehr der Blätter des Maiglöckchens treten Durchfall und Erbrechen auf. Die Einnahme größerer Mengen kann zu Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herzstillstand führen. Doch wie immer: auf die Dosis kommt es an. Die Glykoside des Maiglöckchens nutzt die Homöopathie in kleinsten Dosen zum Heilen von Herzproblemen.

Nicht mit Bärlauch verwechseln
Man findet Maiglöckchen und Bärlauch an ähnlichen Standorten: In Laubwäldern auf frischen bis mäßig trockenen, etwas nährstoffreichen und humosen Böden. Daher ist die Gefahr hoch, den leckeren Bärlauch mit dem giftigen Maiglöckchen zu verwechseln. "Doch der Bärlauch benötigt kalkhaltigere Standorte als das Maiglöckchen", erklärt Diplom-Biologe Immo Vollmer, Naturschutzreferent der Naturschutzinitiative e.V. (NI). Er erklärt die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale: Vom Stängel des Maiglöckchens
entspringen zwei elliptische Blätter. Beim Bärlauch hingegen sucht man einen Stängel vergeblich, denn er schiebt seine Blätter direkt aus der Zwiebel. Außerdem riecht der Bärlauch typisch nach Knoblauch.

Tricks der Bienen
Die Blüte des Maiglöckchens bildet eine Krone. Diese ist in der Evolution durch das Verwachsen der sechs Kronblätter entstanden. Sechs Kronblätter sind ein wichtiges Erkennungsmerkmal von Liliengewächsen, und zu diesen zählt das Maiglöckchen auch. Nektar bietet die kleine, weiße Blüte nicht, wohl aber Pollen. Einige Wildbienenarten haben einen Trick entwickelt, um diesen zu ernten. Sie halten sich an den zurückgekrümmten Zipfeln der Glockenblüte fest, erzeugen Vibrationen und lassen so Pollen auf sich herabrieseln.



Später im Jahr bildet das Maiglöckchen rote Beeren, die Vögeln als Nahrung
dienen, wobei sie die Samen verbreiten. Wo man Maiglöckchen findet, wachsen
sie oft zu mehreren, da sich die Pflanze durch unterirdische Rhizome
verbreitet.

Stehen lassen
Das Maiglöckchen steht unter Artenschutz. Ein Sammeln der attraktiven Blüten ist daher verboten. Abgesehen davon sollten alle Pflanzen in der Natur belassen werden, die in ihrem Biotop selten sind. Denn hier erfüllen sie wichtige Aufgaben für die gesamte Lebensgemeinschaft vor Ort, von der Biene bis hin zu den Vögeln.

Nun kann diese Pflanze in einigen Niederungswäldern recht häufig sein. "Dennoch ist es nicht sinnvoll, eine Nutzung zu erlauben, denn dies würde auch an häufigen Standorten schnell zu einem Rückgang führen", mahnt Diplom-Biologe Immo Vollmer von der Naturschutzinitiative (NI). Die NI bittet deshalb um Achtsamkeit. Vollmer sagt: "Beim Kräutersammeln sollte man sich die Pflanzen immer sorgfältig anschauen, damit es nicht zu gefährlichen Verwechslungen kommt." (PM/Red)



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