Pressemitteilung vom 18.05.2025
Trockenheit in Rheinland-Pfalz: Auswirkungen auf Natur und Landwirtschaft
Das anhaltend milde, sonnige und trockene Wetter in Rheinland-Pfalz erfreut viele Menschen, doch die Natur leidet unter den Folgen. Besonders betroffen sind Pflanzen, Tiere und die Landwirtschaft.

Rheinland-Pfalz. Die langanhaltende Trockenheit bereitet Landwirten und Winzern im südlichen Rheinland-Pfalz Sorgen. "Alle Landwirte und Winzer schauen derzeit besorgt auf die Wettervorhersage der kommenden Tage, die erneut keine Niederschläge meldet", erklärt Andreas Köhr vom Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd. Auch Landesforsten hofft auf "einen über mehrere Tage andauernden leichten Landregen".
Meteorologe Tobias Schaaf vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach sagt, dass bis zum nächsten Mittwoch kein Regen zu erwarten ist. "Ein Hochdruckgebiet reicht sich mit dem nächsten die Hände." Die ungewöhnliche Dauer des trockenen Wetters hänge mit der Zirkulation der Luftmassen über dem Nordatlantik und Europa zusammen.
Ertragseinbußen bei Getreide und Raps
In der Landwirtschaft sind Ertragseinbußen bei Getreide und Raps zu erwarten. Das Wachstum des Grünlands hat nach einem ersten guten Grasschnitt gestockt, während Zuckerrüben und Mais in ihrer Entwicklung gebremst werden. Im Weinbau sind bisher nur junge Pflanzen betroffen.
Die Möglichkeiten zur Bewässerung von Getreide und Gemüse sind begrenzt. Lediglich im Gemüsebau und bei Jungreben gibt es Ausnahmen. Ein europaweit einzigartiges Beregnungsnetz existiert auf mehr als 13.500 Hektar in der Vorderpfalz.
Der Grundwasserspiegel könnte durch den trockenen März, April und Mai 2025 beeinträchtigt werden. Das Umweltministerium weist darauf hin, dass die Grundwasserstände bei gleichbleibender Witterung nicht mehr wie sonst üblich bis Anfang Mai ansteigen könnten.
Tiere finden kaum Futter
Vögel wie Amseln finden kaum noch Regenwürmer, und viele Insektenarten sind stark reduziert, was sich negativ auf die Nahrungskette auswirkt. Amphibien sind ebenfalls betroffen, da sie feuchte Lebensräume benötigen. Austrocknende Laichgewässer bedrohen ihren Nachwuchs.
Trotz Frühjahrestrockenheit gab es bislang keine vermehrten Waldbrände; dennoch besteht weiterhin ein Risiko. Die Bäume befinden sich in ihrer Hauptwachstumsphase, und Trockenstress zeigt sich bereits auf flachen Böden. Eine Fortsetzung der Trockenperiode könnte Trockenschäden verursachen.
Positive Effekte der Trockenheit sind das geringere Risiko von Pilzkrankheiten in Landwirtschaft und Weinbau sowie weniger Stechmücken, da die für den Schlupf der Larven notwendige Feuchtigkeit fehlt.
(dpa/bearbeitet durch Red)
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