Pressemitteilung vom 18.05.2025
Finanzbildung im Kreis Altenkirchen: Prävention von Überschuldung gefordert
Die Schuldnerberatungsstellen im Kreis Altenkirchen fordern mehr finanzielle Bildung, um Überschuldung vorzubeugen. Anlässlich der Aktionswoche Schuldnerberatung rufen sie die Politik zum Handeln auf.

Altenkirchen/Betzdorf. Die sozialen Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen im Kreis Altenkirchen haben die Politik dazu aufgerufen, stärker in die Finanzbildung zu investieren. Die Forderung erfolgte im Rahmen der Aktionswoche Schuldnerberatung vom 2. bis 6. Juni 2025, die unter dem Motto „Beste Investition Finanzbildung – Wenn aus Minus Plus wird“ steht.
Die Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV) sowie die Schuldnerberatungsstellen der Diakonie Altenkirchen und des Caritasverbandes Betzdorf betonen, dass eine solide Finanzbildung langfristig wirkt und auch Kosten spart. Sie sehen in der finanziellen Bildung weit mehr als den bloßen Umgang mit Geld. Vielmehr sei sie der Schlüssel zu Eigenverantwortung und gesellschaftlicher Teilhabe.
Finanzielle Bildung als Prävention
Besonders in einer zunehmend komplexen Finanzwelt sei Finanzbildung unerlässlich, insbesondere für Menschen mit eingeschränkten finanziellen Ressourcen. Die Erfahrungen der Schuldnerberater zeigen: Eine fundierte Finanzbildung kann Überschuldung vorbeugen oder eine erneute Verschuldung verhindern. Sie schafft nicht nur finanzielle Kompetenz, sondern stärkt auch Selbstvertrauen und Zukunftsperspektiven.
Politik soll Verantwortung übernehmen
Die sozialen Schuldnerberatungsstellen der Freien Wohlfahrtspflege und der Verbraucherzentralen, die in der AG SBV organisiert sind, fordern daher eine verstärkte finanzielle Unterstützung seitens der Politik. Investitionen in die Finanzbildung seien gut angelegtes Geld, da frühzeitig geschulte junge Menschen seltener in die Verschuldungsfalle geraten. Zudem könne so ein sozialer Abstieg verhindert und die Inanspruchnahme staatlicher Sozialleistungen reduziert werden.
Besonders wichtig sei es, dass Schuldnerberatungsstellen als nicht interessengeleitete Akteure im Bereich der Finanzbildung staatlich gefördert werden. Dazu gehöre auch die Finanzierung von Materialien zur finanziellen Bildung. Die AG SBV plädiert dafür, die Vermittlung finanzieller Kompetenzen in allen Lebensbereichen zu verankern und die Zusammenarbeit von Schulen und Schuldnerberatungsstellen zu stärken.
Forderung nach gesetzlichen Regelungen
Die AG SBV fordert außerdem, die Politik solle die Finanzierung finanzieller Bildungsangebote gesetzlich verankern. Trotz der nachgewiesenen Wirksamkeit solcher Maßnahmen existiere derzeit keine verbindliche Finanzierung. Zudem verlangt die AG SBV einen gesetzlichen Rechtsanspruch auf kostenfreie Schuldner- und Insolvenzberatung.
Infoveranstaltungen und Angebote vor Ort
Während der Aktionswoche bietet die soziale Schuldnerberatung der Diakonie Altenkirchen interne Infoveranstaltungen für Mitarbeitende an. Dabei sollen die Fachkräfte in den verschiedenen Bereichen für die Bedeutung der Finanzbildung sensibilisiert werden. Zusätzlich wird ein Angebot speziell für Jugendliche im Jugendzentrum „Kompa“ in Altenkirchen durchgeführt.
Hilfsangebote der Schuldnerberatung
Interessierte Bürger können sich unverbindlich bei den sozialen Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen des Kreises Altenkirchen informieren:
Diakonisches Werk des evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen
Telefon: 02681-800820
Webseite: www.diakonie-altenkirchen.de/schuldner-und-insolvenzberatung
Caritasverband Rhein-Wied-Sieg e.V., Geschäftsstelle Betzdorf
Telefon: 02741-976010
Webseite: www.caritas-betzdorf.de
(PM/Red)
Lokales: Altenkirchen & Umgebung
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