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Nachricht vom 20.05.2025    

Brustschmerzen – Das sind mögliche Ursachen

RATGEBER | Brustschmerzen lassen Sie vielleicht reflexartig an einen Herzinfarkt oder eine Angina pectoris denken. Sie können jedoch noch viele weitere Ursachen haben, die nicht unbedingt so bedrohlich sein müssen. Welche das sind, erfahren Sie in diesem Überblick!

Symbolfoto (KI generiert)

Wenn Nerven Brustschmerzen verursachen


Der Brustkorb ist von unzähligen kleineren und großen Nerven durchzogen. Daher können auch hier sogenannte Neuralgien auftreten, also Schmerzen, die vom Nerv selbst oder vom Gehirn ausgehen, nicht von einer schmerzhaften Erkrankung im Brustkorb. So kommt für Brustschmerzen etwa eine Intercostalneuralgie als mögliche Ursache in Frage. Dabei spüren Sie einen einseitigen, brennenden, ziehenden oder stechenden Schmerz, der sich gürtelartig ausbreitet. Mitunter wird der Schmerz auch von einem Kribbeln oder Empfindungsstörungen begleitet. Bei der Interkostalneuralgie geht er von den Zwischenrippennerven aus. Ähnliche Brustschmerzen kann aber auch die Gürtelrose auslösen.

Beim Thoracic-Outlet-Syndrom (TOS) werden Nerven, aber auch Blutgefäße, eingeklemmt, die den Brustbereich versorgen. Das führt dann zu Schmerzen im Hals- und oberen Brustbereich, die bis in Schultern, Arme und Hände ausstrahlen können. Begleitet werden diese Brustschmerzen häufig von einem Kribbeln und Taubheit.

Ähnliche Symptome in anderen Bereichen des Brustkorbs lassen sich auf Reizungen, Entzündungen oder auch die Verletzung anderer Nerven zurückführen. So kann es unter anderem nach einer Operation zu Empfindungsstörungen und Schmerzen kommen.

Brustschmerzen – Ursachen im Herz-Kreislauf-System


Spüren Sie ein Stechen hinter dem Brustbein und in der linken Brust, das bis in den Arm ausstrahlt, kann das Alarmzeichen für einen Herzinfarkt sein. Der wird oft von einem Engegefühl im Brustkorb, von kaltem Schweiß, Atemnot und Angstgefühlen begleitet.

Ähnlich äußert sich ein Anfall bei Angina pectoris. Dann folgen die Symptome in der Regel auf eine körperliche, mitunter auch auf eine psychische Belastung. Im Gegensatz zum Herzinfarkt verschwinden die Brustschmerzen und die übrigen Symptome bei Angina pectoris jedoch nach einigen Minuten oder nach Einnahme der Notfallmedikation.

Auch weitere Erkrankungen des Herzens wie Rhythmusstörungen, eine Entzündung oder Klappenprobleme führen zu Schmerzen im Brustkorb, die dann oft hinter dem Brustbein liegen. Manchmal liegt aber auch gar keine Erkrankung des Herzens vor. Bei der sogenannten Kardiophobie löst die reine Angst vor einer Herzerkrankung die Symptome aus, obwohl das Organ gesund ist.

Steigt der Blutdruck plötzlich über 180 zu 120 mmHg sprechen Mediziner von einer Blutdruckkrise.¹ Auch diese wird von Brustschmerzen begleitet. Hinzu treten Symptome wie akute Kopfschmerzen, Gesichtsröte und Nasenbluten, aber auch Übelkeit bis hin zum Erbrechen. Da der hohe Blutdruck verschiedene Organe schädigen kann, gilt er wie der Herzinfarkt als akuter Notfall.

Der Bewegungsapparat als Auslöser von Brustschmerzen


Spüren Sie einen Druck auf der Brust oder haben Sie ein Engegefühl, das von Brustschmerzen begleitet wird, können dahinter auch Muskelzerrungen oder Verspannungen der Muskulatur stecken. Verspannt sich die Muskulatur durch Stress oder eine falsche Haltung, kommt es zu eher dumpfen, aber auch zu brennenden oder stechenden Schmerzen im Brustkorb. Die können sich durch die Atembewegung verstärken. Durch die angespannte Muskulatur spüren Sie ein Engegefühl, und Brust und Schultern sind nur noch eingeschränkt beweglich. Verhärtungen und Druckempfindlichkeit in den betroffenen Muskelbereichen sind ebenfalls möglich.

Ähnliche Symptome verursachen sogenannte Faszienverklebungen. Dabei haften die umgebenden Bindegewebsstrukturen der Muskeln aneinander oder benachbarten Geweben. Die verminderte Beweglichkeit führt dann ebenfalls zu Schmerzen im Brustkorb.

Weitere Ursachen für Brustschmerzen


Mitunter ist auch das größte Organ des Brustkorbs der Auslöser für die Brustschmerzen, die Lunge. Eine starke Bronchitis oder eine Lungenentzündung gehen neben Husten, allgemeiner Abgeschlagenheit, Fieber und Atembeschwerden auch mit Brustschmerzen einher. Bei körperlicher Belastung intensivieren sich diese Beschwerden.

Sind die Schmerzen dagegen von einer Belastung unabhängig, können sie auch von einer Entzündung der Speiseröhre – etwa infolge häufigen Sodbrennens – herrühren. Typischerweise sind diese Brustschmerzen sehr stark und intensivieren sich nach Mahlzeiten. Begleitet werden sie dann beispielsweise von Mundgeruch, einem seltsamen Geschmack im Mund oder auch von Übelkeit und Schluckbeschwerden.

Bei Frauen können oberflächliche Brustschmerzen noch eine weitere Ursache haben: eine Entzündung der Brustdrüse. Diese betrifft besonders stillende Frauen, bei denen sie durch einen Milchstau entsteht. Sie kann aber auch ohne Stillen auftreten. Dann kommt eine bakterielle Entzündung der Drüse infrage. Bei beiden Ursachen ist oft nur eine Brust betroffen, die dann geschwollen und gerötet ist. Mitunter schwellen auch die Lymphknoten auf der entsprechenden Körperseite an. Dazu fühlen Sie sich mit einer Brustentzündung schlapp, abgeschlagen und krank und haben Kopf- und Gliederschmerzen ähnlich wie bei einer starken Erkältung.

Manchmal ist die Ursache jedoch auch ganz harmlos. Beispielsweise wenn es sich um Zyklusbeschwerden handelt, die monatlich mit Spannungen und oberflächlichen Brustschmerzen einhergehen können. (prm)

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¹ Bakris, George L. „Hypertensive Notfälle.” MSD Manual Profi-Ausgabe, MSD Manual, 6. September 2023, https://www.msdmanuals.com/de/profi/herz-kreislauf-krankheiten/hypertonie/hypertensive-notf%C3%A4lle. Zugegriffen am 12. Mai 2025.




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