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Nachricht vom 21.05.2025    

Katholische Kirche investiert Millionen in die Flüchtlingshilfe - Erzbischof warnt vor Polarisierung

Die katholische Kirche hat im vergangenen Jahr erhebliche Summen in die Unterstützung von Geflüchteten investiert. In Mainz betonte der Sonderbeauftragte für Flüchtlingsfragen, Erzbischof Stefan Heße, dass das Engagement auch in schwierigen Zeiten ungebrochen bleibt.

Flüchtlingshilfe. Foto: Boris Roessler/dpa

Mainz. Die katholische Kirche hat 84,4 Millionen Euro für die Flüchtlingshilfe bereitgestellt, wie aus den Berichten der 27 Bistümer, der Militärseelsorge und der kirchlichen Hilfswerke hervorgeht. Erzbischof Stefan Heße erklärte: "Auch in schwierigen Zeiten lässt das kirchliche Engagement für Geflüchtete nicht nach, auch bei Gegenwind bleiben wir standhaft an der Seite der Schutzsuchenden." Rund 500.000 Schutzsuchende wurden durch diese Angebote erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr, als die Ausgaben 88 Millionen Euro betrugen, ist dies ein leichter Rückgang.

Für die Inlandshilfe wurden mindestens 34,1 Millionen Euro verwendet, um Angebote wie Willkommenscafés und Orientierungskurse zu finanzieren. Zusätzlich flossen Gelder in Beratungsangebote, Sprachkurse, Projekte zur Arbeitsmarktintegration und Familienunterstützung. Für internationale Hilfe wurden etwa 50,3 Millionen Euro aufgebracht.

Erzbischof Heße warnte davor, humanitäre Werte im Umgang mit Geflüchteten abzubauen und die Rechte von Schutzsuchenden zu schwächen. "Autoritäre und rechtsextreme Tendenzen nehmen zu, internationale Verpflichtungen werden infrage gestellt," mahnte er. Weltweit lag die Zahl der Geflüchteten im letzten Jahr bei 122 Millionen. Besonders Konflikte wie der im Sudan haben die Zahlen steigen lassen. Heße kritisierte, dass in Debatten oft der Eindruck entstehe, die eigentliche Krise spiele sich in Deutschland und Europa ab, was die Diskussion unnötig polarisiere.



Die rheinland-pfälzische Integrationsministerin Katharina Binz unterstrich, dass Integration eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei, die nur durch Zusammenarbeit aller Akteure gelingen könne. Götz Ulrich, Landrat des Burgenlandkreises, wies darauf hin, dass die Bereitschaft zur Aufnahme von Geflüchteten gesunken sei. Um dem entgegenzuwirken, setzt er auf gut vernetzte Strukturen und betont die Wichtigkeit erfolgreicher Integration, besonders im Arbeitsmarkt. (dpa/bearbeitet durch Red)


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