Nicht nur ein gutes Ende beim literarischen Abend in Westerburg
Von Helmi Tischler-Venter
In der Stadthalle Westerburg gestalteten am 21. Mai der Autor Volker Klüpfel und die Schauspielerin Katharina Spiering eine sehr unterhaltsame Lesung mit Klüpfels erstem Solo-Buch "Wenn Ende gut, dann alles". Das Kulturbüro der Verbandsgemeinde Westerburg hatte im Rahmen der Westerwälder Literaturtage die Bühne vorbereitet für einen besonderen Schriftsteller: Volker Klüpfel.

Westerburg. Klüpfel ist als eine Hälfte des erfolgreichen Autoren-Duos Klüpfel/Kobr, Erfinder der kultigen Kluftinger-Krimis bekannt. Zur Vorstellung seines ersten Solo-Romans brachte Klüpfel die äußerst sympathische Schauspielerin Katharina Spiering mit, die bei den Krimi-Verfilmungen die Sekretärin gespielt hatte. In Westerburg spielte sie mit hartem Akzent Svetlana, eine russische Putzfrau, Literatur- und Detektivgeschichtenliebhaberin, die das Wohnmobil und Leben von Tommi aufräumt. Tommi ist ein chaotisch-liebenswerter Schriftsteller, der sich freut, bereits zwölf Seiten seines zukünftigen Erfolgs-Romans verfasst zu haben.
Svetlana sorgt sich um das körperliche und amouröse Wohlergehen ihres Arbeitgebers (Zitat: "Meine Ex ist nicht meine Ex, wir machen nur eine Pause, die uns guttut."), deshalb hat sie ihm Datteln mitgebracht, weil die gut für das Gehirn und die Haare seien. Die gemeinsame Suche nach einer markanten Frauenfigur als Protagonistin im Roman, gibt Svetlana Gelegenheit, sowohl ihren Fundus an Lebensweisheiten, als auch ihre Literaturkenntnisse zum Besten zu geben: "Im Theaterstück "Die Möwe" ist kein Tier. Handelt von Schriftsteller. Möwe wird erschossen. Schriftsteller auch."
Die Suche nach der regionalen Verortung der Hauptdarstellerin gab Katharina Spiering Gelegenheit, ihre vielseitigen Sprach- und Dialektkenntnisse zu präsentieren, sei es als Sächsin Cindy Doreen, als Berlinerin oder als Grisentia Brunhilde Edeltraud alias "Zensi" mit rollendem r aus dem Allgäu. Da die kabarettistischen Dialoge, die sowohl die Akteure als auch das Publikum zum Lachen brachten, zu wenig Esprit enthielten, einigten sich Klüpfel und Spiering auf eine Ukrainerin. Spiering, die perfekt Russisch spricht, lieferte dazu eine Erklärung zur korrekten Aussprache des Wortes "Ukra-ine".
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Als weitere Romanfigur wurde Tommi Manns Vater vorgestellt, den Tommi und Svetlana in seinem Zimmer 1007 in der Seniorenresidenz "Villa Sonnenschein" besuchen. Unterwegs sehen die beiden auf einem Feldweg neben der Straße ein kleines einsames Kind mit einem Rucksack. "Halt an! Schauen wir nach Kind. Muss sich doch kümmern jemand!" Neben einer ausgelaufenen Trinkflasche enthält der Rucksack einen Zettel mit der Aufschrift "Hilf mir!"
Svetlana unternimmt verdeckte Ermittlungen, doch der heldenhafte Spionageeinsatz bringt beide in Gefahr. Dazu kommt ihnen auch noch Tommis ärgster Feind Horst Kleinschmidt vom Ordnungsamt in die Quere, dessen Dackel die Katze, die ihnen nicht gehört, durchs Wohnmobil jagt.
Die Entwirrung der ganzen Katastrophen überließ der Autor den sehr gewogenen Besuchern mit dem Kauf eines Buchs, während Svetlana das Publikum mit wirksamen Hausmitteln verwöhnte: Allheilmittel Wodka, eingelegte Pilze und Gurken sowie knackige Mohnkringel.
Programmleiterin Katharina Roßbach dankte den agilen Bühnenkünstlern für den "wunderschönen Abend" und wies auf die zahlreichen weiteren Veranstaltungen der Westerwälder Literaturtage hin, die von der Regionalinitiative "Wir Westerwälder" veranstaltet werden. Das abwechslungsreiche Programm findet man unter www.ww-lit.de. htv
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