Pressemitteilung vom 28.05.2025
Herausforderungen der Wohnraumsicherung in Altenkirchen
In Altenkirchen zieht die Caritas-Fachberatungsstelle Wohnraumsicherung nach einem Jahr Bilanz. Die Suche nach bezahlbarem Wohnraum bleibt für viele Menschen eine große Hürde. Doch die Probleme enden nicht mit dem Umzug.

Altenkirchen. Eine Wohnung zu finden, die bezahlbar ist und gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden, stellt bereits für viele Menschen eine Herausforderung dar. Für die Klienten der Fachberatungsstelle Wohnraumsicherung der Caritas ist diese Aufgabe oft noch schwieriger. "Wohnungsnot ist in der Regel nur die Spitze des Eisbergs", erklärt Tatjana Bär-Otto, Diplom-Sozialpädagogin, nach einem Jahr Erfahrung in der Beratungsstelle. Diese wird bis 2024 zu 80 Prozent von der Aktion Mensch finanziert. Häufig sind es Schulden oder Erkrankungen, die die Wohnungssuche zusätzlich erschweren. Auch Trennungen oder Scheidungen führen oft zur Notwendigkeit, eine neue Wohnung zu finden.
Probleme beim Umzug
Selbst wenn eine Wohnung gefunden wurde, sind die Herausforderungen noch lange nicht gelöst. "Wenn die Miete auch nur geringfügig über dem vom Jobcenter genehmigten Satz liegt, gibt es keine Unterstützung für Kaution oder Umzug", berichtet Bär-Otto. Der Möbeltransport kann daher viel Organisationstalent erfordern. In einem Fall half sie einer älteren Dame bei Bankgeschäften, da ohne Computer oder Smartphone Daueraufträge schwer einzurichten sind. "Vieles andere hat sie selbst angepackt", erzählt Bär-Otto. Doch einige Aufgaben, wie das Anbringen von Oberschränken, sind für die alleinstehende Rentnerin unüberwindbar. Tatjana Bär-Otto wünscht sich in solchen Fällen gelegentlich ehrenamtliche Handwerkshilfe.
Die Begleitungen der Fachberatungsstelle sind individuell und vielschichtig. Alle Fälle erfordern Zeit, Feingefühl und kreative Lösungen. Ziel der Wohnraumsicherung ist es, einen Umzug möglichst zu vermeiden. Im besten Fall könnte Tatjana Bär-Otto Kündigungen oder Räumungsklagen im Vorfeld abwenden. "Leider kommen die Menschen oft erst, wenn die Situation schon sehr schwierig oder die Frist bedrohlich wird", sagt sie. Ihr Wunsch: "Es wäre gut, mich anzusprechen, wenn sich erste Probleme abzeichnen." Auch Vermieter werden ermutigt, frühzeitig Kontakt aufzunehmen, um gemeinsam Lösungen zu finden. (PM/Red)
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