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Nachricht vom 29.05.2025    

VG Altenkirchen-Flammersfeld: Engpässe in kommunalen Kitas werden weniger

Die demografische Entwicklung macht es möglich: Die Zahl der Kinder, die in der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld jeweils Anspruch auf einen Betreuungsplatz in einer kommunalen Kindertagesstätte hat, ist leicht auf dem absteigenden Ast. Das weist die Bedarfsplanung für das neue Kita-Jahr mit Beginn 1. September aus.

Die Kita Traumland in Altenkirchen-Honneroth ist eine von insgesamt 16 Einrichtungen in Trägerschaft der VG Altenkirchen-Flammersfeld. (Foto: vh)

Altenkirchen. In der Verbandsgemeinde (VG) Altenkirchen-Flammersfeld werden für den Nachwuchs bis zum Eintritt in die Schule 1625 Plätze (1574 Ü2- und 51 U2-Plätze) in 16 kommunalen Kindertagesstätten (Kita) und vier weiteren angeboten, die freie Träger (evangelische und katholischen Kirchengemeinden) betreiben. Hatten in den zurückliegenden Jahren an einigen Standorten deutlich mehr „Interessenten“ um Aufnahme in das Betreuungsangebot gebeten als Möglichkeiten bestanden, zeichnet sich vor dem Start ins neue Kita-Jahr (1. September) eine leichte Entspannung ab, wie die Mitglieder des Kinder- und Jugendausschusses des VG-Rates in der Sitzung am späten Mittwochnachmittag (28. Mai) per Powerpoint-Präsentation erkennen konnten. „Wo wir einst stark ausgelastet waren, gibt es inzwischen teilweise freie Plätze“, bilanzierte Fred Jüngerich, der Bürgermeister der VG, die Ausarbeitung von Sascha Koch, dem Fachbereichsleiter Soziales und Generationen der Verbandsgemeindeverwaltung. Mit Stichtag Ende Mai eines jeden Jahres legt die VG-Verwaltung diese Übersicht vor, die das Gremium zudem einstimmig verabschiedete, um auch der verantwortlichen Planungsbehörde, dem Jugendamt der Kreisverwaltung, zur Seite zu stehen. Im Vergleich zum Jahr 2020 sei die Zahl der Plätze sogar um 132 gewachsen, fügte Jüngerich an, „zwischen Juni 2020 und Ende 2024 hat die Verbandsgemeinde rund 1400 Menschen hinzubekommen. Wir sind infrastrukturell an der Leitungsfähigkeit angelangt.“ Davon möchte das Land indes nichts wissen. Weitere Forderungen halten die Fachleute auf Trab. So gilt es beispielsweise, bis zum 1. Januar 2028 dafür zu sorgen, dass jedem Kita-Kind ein warmes Mittagessen angeboten werden kann. „Daraus ergeben sich große finanzielle Herausforderungen“, erläuterte Jüngerich, weil einige Kitas in Sachen Räumlichkeiten nachlegen müssen, was in gleichem Umfang auch für die sechs Grundschulen unter der Obhut der VG gilt, die zum Beispiel auch mit Mensen und Küchen, wo noch nicht vorhanden, ausgestattet werden müssen (siehe Gesetz zur ganztägigen Förderung von Kindern im Grundschulalter, das vom Schuljahr 2026/2027 an greift). Dass die VG die erforderlichen Maßnahmen finanziell nicht alleine stemmen kann, liegt auf der Hand. Es gelte, so Jüngerich, Fördergelder zu generieren, „aber die Zeitfenster, in denen sie vergeben werden, sind sehr, sehr knapp bemessen.“ Deswegen versuche die Verwaltung, fertige Planungen in der Schublade zu haben, „die wir bei Bedarf rausholen, um nicht erst mit denen zu beginnen, wenn das Förderprogramm vorliegt“.

Hoffen auf Neubau in Neitersen
Auch Koch untermauerte den Fakt, dass die Zahlen „beginnen zu sinken“. Dennoch benötige es hin und wieder ein gewisses Improvisationstalent, „um alles abdecken zu können“, will heißen, dass nicht jedes Kind der Kita zugeordnet werden kann, in deren Einzugsgebiet es lebt und somit in eine benachbarte ausweichen muss. In vielen Einrichtungen passe es, eine Entspannung hätte sich auch durch die Eröffnung der 16. Kita in Güllesheim ergeben. Nunmehr richten sich viele Augen in der Fachabteilung auf den Neubau der Kita in Neitersen. Durch die Aufstockung von zwei auf sechs Gruppen ergeben sich weitere Möglichkeiten der Änderung der Einzugsgebiete und natürlich parallel der „Entspannung“ der Auslastungssituation. So ist unter anderem angedacht, die Lage in Altenkirchen zu entzerren, in dem der Nachwuchs aus Helmenzen nach Neitersen „umziehen“ könnte. „Im Juni werden die Objektplaner ihre Überlegungen für das Projekt vorstellen, anschließend erfolgt die Vergabe. Wir können mit Neitersen ein bisschen jonglieren“, stellte Jüngerich den Stand der Dinge vor. Laut Koch ist „Weyerbusch nach wie vor unser Sorgenkind, weil zum Abfragezeitpunkt 17 Plätze fehlten. Und Kircheib derzeit als eine der Ausweichmöglichkeiten nicht in Frage kommt, da dort alles genau passt“.



Angebote der Jugendpflege stehen hoch im Kurs
Die Angebote der Jugendpflege stehen vor allem bei Kindern und bei Jugendlichen mit Abstrichen hoch im Kurs. „Die Leute rennen uns die Bude ein“, berichteten Martina Morenzin und Waltraud Franzen, die für die Organisation verantwortlich zeichnen. Im zurückliegenden Jahr seien 41 Veranstaltungen offeriert wurden, vier für Eltern und Jugendliche hätten nicht stattgefunden. 497 Kinder und Jugendliche (davon 51 Erwachsene) wurden an 104 Veranstaltungstagen als Teilnehmende gezählt. Das Duo freute sich, dass inzwischen vermehrt auch Anmeldungen aus der Alt-VG Altenkirchen eingingen (ursprünglich war die Jugendpflege in der Alt-VG Flammersfeld zuhause). Der „Run“ bedeute andere Herausforderungen: „Wie bringe ich die Kinder alle unter?“, zeigte Morenzin auf. Wenn das neue Programm veröffentlicht werde, gingen sofort gang, ganz viele Anfragen ein. „In nur anderthalb Tagen ist es proppenvoll“, ergänzte Franzen. Grundsätzlich legte das Duo Wert ebenfalls darauf, dass die Aktionen für Kinder anspruchsvoll sind und dass „wir wissen, dass es läuft bei den Leuten, die wir einsetzen“. In der Regel betreuten pro Kurs zwei Erwachsene 16 Kinder. Im zurückliegenden Jahr standen Ferienfreizeiten, Wochenend-Workshops, Familientheater und Kooperationsveranstaltungen mit der Kreisjugendamt und der IGS Horhausen auf dem Ablaufplan. Nach wie vor ein Dauerbrenner seien die „Selbstbehauptungskurse“, die sowohl für Mädchen als auch für Jungen angeboten worden seien. „Wir haben die Jugendpflege gerne übernommen“, konstatierte Jüngerich, „Arbeit mit Jugendlichen und Kindern kann nicht schlecht sein.“ Jugendarbeit mache Dinge erlebbar. „Obwohl sie keine Pflichtaufgabe der Verbandsgemeinde ist, stehen wir in der moralischen und politischen Verpflichtung“, betonte er, es habe rein sachlich, inhaltlich und politisch nie zur Diskussion gestanden, dass „wir die Jugendpflege nicht weiterführen“. (vh)


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