Pressemitteilung vom 18.06.2025
Aktion "A1-Lückenschluss statt Sackgasse!": Bundesverkehrsminister sagt Unterstützung zu
Die Industrie- und Handelskammern Koblenz, Trier und Aachen haben in einer länderübergreifenden Aktion die Dringlichkeit des A1-Lückenschlusses in der Eifel deutlich gemacht.

Koblenz. Kammern und regionale Unternehmen betonen: Der Lückenschluss ist entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung und muss daher mit höchster Priorität umgesetzt werden!
Rückenwind bekommt die Forderung durch die Einstellung eines Verfahrens am Bundesverwaltungsgericht: Vier Gemeinden haben laut Gericht jüngst ihre Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss zum fehlenden A1-Teilstück auf rheinland-pfälzischer Seite zurückgezogen. Allerdings: Die Verhandlung zu einer parallel laufenden Klage des Umweltverbands BUND wurde auf den 5. November verschoben, um eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs in einem anderen, womöglich relevanten Verfahren abzuwarten. Diese erneute Verschiebung ist ärgerlich und exemplarisch für das ohnehin langwierige Planungsverfahren. Zu hoffen bleibt, dass damit das spätere Urteil des Bundesverwaltungsgerichts an Rechtssicherheit gewinnt.
Bei zeitgleichen Pressekonferenzen der IHKs an den bisherigen Ausbau-Enden in Dreis-Brück (Landkreis Vulkaneifel) und Blankenheim (Landkreis Euskirchen) bekannte sich auch der neue Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder in einer Videobotschaft klar zum A1-Lückenschluss und sagte seine Unterstützung zu: "Das Projekt bringt Vorteile für Bürger, Unternehmen, Tourismus und die Umwelt. Wenn das Gericht das Baurecht bestätigt, müssen zeitnah die weiteren Schritte vorbereitet werden. Wir als Bundesministerium für Verkehr werden all das eng begleiten und für Tempo sorgen. Als Bundesverkehrsminister setze ich mich weiterhin dafür ein, dass die Lücke der A1 Schritt für Schritt geschlossen wird – so schnell wie möglich und zum Wohl der Menschen und Unternehmen."
Thomas Stiren, Präsident der IHK Trier, bekräftigt die seit Jahrzehnten immer wieder an die Politik herangetragene Forderung "Lückenschluss statt Sackgasse!": "Die fehlende Verkehrsverbindung ist ein Bremsklotz für die wirtschaftliche Entwicklung der Region und erschwert die Ansiedlung neuer Unternehmen. Die hiesigen Firmen verlieren wertvolle Zeit und Geld durch große Umwege, Fachkräftepotenziale bleiben ungenutzt. Auch der Tourismus leidet. Und die Menschen entlang der Ausweichstrecken sind täglich belastet."
Jennifer Schöpf-Holweck, Hauptgeschäftsführerin der IHK Trier, hebt die überregionale Bedeutung des Projekts hervor: "Die A1 ist Teil einer wichtigen europäischen Verkehrsachse von der Ostsee bis Südfrankreich. Und doch klafft mitten in unserer Region eine 25 Kilometer lange Lücke – seit über 50 Jahren." Laut Planfeststellungsbeschluss bringe der Lückenschluss eine enorme Entlastung: jährlich 1,5 Millionen Stunden weniger Fahrzeit, 66,5 Millionen weniger gefahrene Kilometer, 3.000 Tonnen weniger Treibstoff. "Damit diese Vorteile genutzt werden können, muss mit Tempo Baurecht geschaffen und die Finanzierung frühzeitig sichergestellt werden", fordert Schöpf-Holweck.
Andrea Stenz, Regionalgeschäftsführerin der IHK Koblenz, ergänzt: "Der Lückenschluss der A1 ist nicht nur eine verkehrspolitische, sondern eine strukturpolitische Notwendigkeit. Wer die wirtschaftliche Entwicklung des ländlichen Raums nachhaltig stärken will, muss den Infrastrukturausbau jetzt vorantreiben. Der A1-Lückenschluss ist entscheidend, um sowohl die Ansiedlung neuer Unternehmen zu fördern als auch bestehenden Unternehmen bessere Standortbedingungen zu bieten. Darüber hinaus trägt er zur Stärkung des für die Region so wichtigen Tourismus bei und leistet damit einen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts."
Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen, betont den großen Nutzen und die Dringlichkeit des A1-Lückenschlusses auch für den Kammerbezirk Aachen.
Zahlreiche Unternehmen, Initiativen und Kommunen unterstützen die Forderung eines schnellen A1-Lückenschlusses. Hans Ludwig, Geschäftsführer der Speditions- und Handelsgesellschaft Ludwig in Dreis-Brück, äußert sich beispielhaft: "Etwa 70 Prozent unserer Lieferungen gehen nach NRW, was für unsere Fahrer aufgrund des fehlenden Lückenschlusses regelmäßig 30 Minuten mehr Fahrtzeit bis zur Anschlussstelle Blankenheim bedeutet. Das heißt: mehr Spritverbrauch, mehr CO2-Ausstoß und in den Dörfern zudem eine Gefährdung der Fußgänger durch die schweren LKW."
Weitere Informationen und das Positionspapier zum A1-Lückenschluss finden Interessierte auf der Website der IHK Koblenz www.ihk.de/koblenz unter Eingabe der Nummer 6589142 im Suchfeld. (PM)
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