Werbung

Nachricht vom 23.04.2012    

BUND Rheinland-Pfalz: Wir sind empört!

Die Stellungnahme des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V.
Landesverband Rheinland-Pfalz, BUND Westerwald, BUND Nördl. Rheinland-Pfalz zum Thema: Mutmaßlicher Wolf im Westerwald erschossen.

Region. Unsere Redaktionen erreichte die gemeinsame Stellungnahme des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V., Landesverband Rheinland-Pfalz, BUND Westerwald, BUND Nördl. Rheinland-Pfalz zum mutmaßlichen Abschuss des Westerwälder Wolfes.
Der Wolf steht als „streng geschützte Tierart“ weltweit unter vielfachen Schutz:
Erstens: dem Schutz des internationalen Rechts, z.B. dem Washingtoner Artenschutzabkommen und der Berner Konvention, Zweitens: der europäischen FFH Richtlinie, und Drittens: des nationalen Rechtes im Bundesnaturschutzgesetz als streng geschützte Art.
Seine Tötung stellt einen schwerwiegenden Verstoß gegen den Artenschutz dar.

„Gerade die Naturschutzverbände im gesamten Westerwald haben im letzten Jahr mehrere Wolfveranstaltungen durchgeführt, um die Bevölkerung zu informieren und auch das mögliche Erscheinen des Wolfes rechtzeitig vorzubereiten. Auf allen diesen sehr gut besuchten Veranstaltungen kam die Sympathie der Bevölkerung für den Wolf sehr stark zum Ausdruck. Umso mehr sind wir entsetzt und empört, dass dieses Tier getötet wurde", heißt es in der Stellungnahme.

"Wir können es nicht begreifen, dass es Menschen gibt, die der Natur, ihren Lebewesen und der Schöpfung keinen Raum geben wollen. Wir sollten uns darüber freuen, dass der vom Menschen ausgerottete und über Jahrhunderte verteufelte Wolf wieder in Deutschlands freier Wildbahn lebt. Es sollte sich auch bei uns die Einsicht durchsetzen, dass eine Nachbarschaft von Mensch und Wolf möglich ist – so wie es uns fast alle anderen europäischen Staaten vorleben“, erklärt Harry Neumann, stv. BUND Regionalbeauftragter Koblenz/Nördl. Rheinland Pfalz im Landesvorstand und 2. Kreisvorsitzender des BUND Westerwald.



Der BUND hofft, dass der oder die Täter bald gefasst werden können und wird eine Strafanzeige sorgfältig prüfen. Der Schutz bezieht sich im übrigen auch auf sogenannte „Wolfshybriden“ bis zur vierten Generation. Der oder die Täter können sich auch nicht damit herausreden, bei der Tötung von einem „wildernden Hund“ ausgegangen zu sein, da Wölfe und Hunde als „Wirbeltiere“ nach dem Tierschutzgesetz als gleichwertig anzusehen sind.

Auch das Jagdrecht bietet keine Handhabe für das Töten eines Wolfes, da alle Jagdausübungsberechtigten die Verbote des Artikel 42 BNatSchG zu beachten haben.

"Wir begrüßen daher die Aussagen des Kreisjagdmeisters im Westerwald, Bernd Schneider, sowie des Landesjagdverbandes und fordern alle Jagdausübungsberechtigten im Westerwald auf, die Suche nach dem Täter zu unterstützen", appelliert Neumann.
Das Bundesnaturschutzgesetz sieht, sollte es sich tatsächlich um einen Wolf handeln, nicht nur eine Geldstrafe, sondern auch eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren vor.

„Wolf und andere wilde Tiere, wie Wildkatze oder Luchs, sind bei uns herzlich willkommen, da sie eine große Bereicherung für die Artenvielfalt und unsere Lebensräume darstellen. Der heutige Tag ist ein schwerer Rückschlag für den Artenschutz in Rheinland-Pfalz, sollten sich die Vermutungen bewahrheiten“, betonte abschließend Harry Neumann.



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Altenkirchen mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Feedback: Hinweise an die Redaktion



Aktuelle Artikel aus Region


Illegale Müllentsorgung in Krunkel-Epgert aufgedeckt

In der kleinen Gemeinde Krunkel-Epgert sorgt ein Umweltvergehen für Aufsehen. Unbekannte haben mehrere ...

Neues Praktikumsprojekt stärkt Zusammenarbeit zwischen Polizei und Rettungsdienst

Im Landkreis Altenkirchen startet ein innovatives Projekt, das die Kooperation zwischen Polizei und Rettungsdienst ...

Vorsicht vor gefälschten Steuer-E-Mails - Finanzamt warnt vor Betrügern

Derzeit kursieren betrügerische E-Mails, die angeblich vom Bundeszentralamt für Steuern stammen. Diese ...

Südkoreanische Delegation besucht den Westerwald: Raiffeisen ist auch in Asien Thema

Genossenschaftliche Gäste aus Südkorea trafen am Freitag (24. April) zu Besuchen in Bonn bei der IRU ...

Flächenbrand bei Mehren schnell unter Kontrolle

Am Dienstagnachmittag (29. April) kam es in der Nähe von Mehren zu einem Flächenbrand. Die Feuerwehr ...

"Wie et fröher wor": Sonntagsspaziergang über den Steimel zur Paffrather Eiche

Da steht sie noch, groß und stolz: Über Jahrzehnte hinweg gehörte die Paffrather Eiche zu einem markanten ...

Weitere Artikel


"Der Garten" startet in die neue Saison

Die Winterpause ist vorbei, das parkähnliche Gartencafe "Der Garten" an der Sieg in Wissen öffnet die ...

Kreiskantor Alexander Kuhlo in sein Amt eingeführt

Der Evangelische Kirchenkreis Altenkirchen führte den neuen Kreiskantor Alexander Kuhlo mit einem Gottesdienst ...

City-Kids beim Müllsammeln dabei

Neben vielen anderen ehrenamtlichen Helfern beim Betzdorfer "Dreckwegmachtag" waren auch in diesem ...

„100 Jahre Henkel-Park Rengsdorf“

Einladung zum Tag der offenen Tür und zur Lohmann & Rauscher Landpartie am 12. Mai 2012 von 10.00 bis ...

Abschuss des Wolfes verurteilt

Anna Neuhof, Sprecherin für Forstpolitik und Jagd von Bündnis 90/Die Grünen im rheinland-pfälzischen ...

Aktuelles zum "Westerwälder Wolf" - Gerüchteküche brodelt

71-jähriger Jäger aus dem Raum Köln schoss auf das Tier - Ergebnis der Obduktion frühestens am 2. Mai

Ist ...

Werbung