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Pressemitteilung vom 05.07.2025    

25 Jahre Selbsthilfe: Siegener Gruppe bietet Unterstützung bei Atemwegserkrankungen

Die Siegener Selbsthilfegruppe Asthma und Bronchitis feiert ihr 25-jähriges Bestehen. Was als Zusammenschluss von Menschen mit Atemwegserkrankungen begann, entwickelte sich zu einer wichtigen Gemeinschaft. Trotz der Herausforderungen durch die Erkrankungen blicken die Mitglieder auf viele gemeinsame Erlebnisse zurück.

Seit 25 Jahren besteht die Selbsthilfegruppe Asthma-Bronchitis in Siegen - Anlass für einen Rück- und Ausblick des aktuellen Leitungsteams, zu dem neben Birgit Winnen (rechts) und Burkhard Schlag (hier mit Ehefrau Ulrike) ferner noch Ulla Selzer gehört. (Foto: Diakonie in Südwestfalen)

Siegen. Die Siegener Selbsthilfegruppe Asthma und Bronchitis (SAB) ist seit einem Vierteljahrhundert ein Anlaufpunkt für Menschen mit Atemwegserkrankungen. Gegründet wurde sie vor 25 Jahren mit Unterstützung der Selbsthilfekontaktstelle der Diakonie in Südwestfalen. Diese steht der Gruppe bis heute beratend zur Seite. Für das Leitungsteam der SAB ist das Jubiläum Anlass, Bilanz zu ziehen.

"Je besser man seine Krankheit kennt, desto besser kann man damit umgehen", sagt Burkhard Schlag aus Geisweid. Der 72-Jährige erhielt 2008 die Diagnose COPD, eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung, die oft mit einem Lungenemphysem einhergeht. Dies führt zu einer Überblähung der Lunge und erschwert das Ausatmen. Burkhard Schlag erzählt: "Als ich die Diagnose erhielt, hatte ich bereits Stufe C, den zweithöchsten Schweregrad." Heute versucht er als Rentner, mit der Erkrankung bestmöglich umzugehen.

COPD entwickelt sich häufig schleichend über Jahre. Oft beginnt es mit einem hartnäckigen Husten. "Wenn man etwas bemerkt, ist die Erkrankung häufig schon fortgeschritten", erklärt Schlag. Auch Birgit Winnen leidet seit einigen Jahren an COPD mit Lungenemphysem. Obwohl sie nie mehr als acht Zigaretten am Tag geraucht hat, trifft die Krankheit auch sie. "Allerdings gibt es langjährige, starke Raucher, die kein COPD bekommen", fügt Schlag hinzu. Umweltfaktoren wie berufliche Exposition gegenüber Staub oder Gasen können ebenfalls das Risiko erhöhen.

Neben COPD ist auch Asthma bronchiale ein Thema in der Gruppe. Diese Erkrankung geht meist mit Atemnot und Husten einher, hat jedoch oft genetische oder allergische Ursachen. Während sich die Verengung der Bronchien bei COPD nicht rückgängig machen lässt, ist bei Asthma eine Erweiterung der Atemwege durch Therapie möglich.

Seit ihrer Gründung hat sich die Gruppe stark weiterentwickelt. Ursprünglich bestand sie hauptsächlich aus Asthma-Betroffenen. Die Siegener Pneumologin Dr. Birgit Klöckner und der Patient Günter Langenbach gaben im Jahr 2000 den Anstoß zur Gründung. Dank der Unterstützung durch Mediziner und die Diakonie konnte die Gruppe wachsen. Heute treffen sich die Teilnehmer regelmäßig im Haus Herbstzeitlos in Kaan-Marienborn.



Selbsthilfegruppe in Siegen trotzt Herausforderungen
Die Treffen finden am letzten Montag eines Monats statt. Hier tauschen sich die Mitglieder über Therapien, Geräte und Spezialisten aus. Neben Atemgymnastik gehören Vorträge von Fachärzten und anderen Experten zum Programm. "Als Selbsthilfegruppe sind wir kein eingetragener Verein, es gibt keine Mitgliedschaft, keinen Beitrag oder Eintritt", betont Birgit Winnen.

Auch Angehörige sind herzlich willkommen, da sie oft die ersten Helfer im Notfall sind. Das Engagement der Mitglieder zeigt sich auch in der Organisation von Veranstaltungen wie Grillfesten oder Weihnachtsfeiern. In den letzten Jahren sind Ausflüge seltener geworden, was auch dem steigenden Durchschnittsalter der Gruppe geschuldet ist.

Während der Corona-Pandemie stand der Fortbestand der Gruppe auf der Kippe. Doch das Ehepaar Roland und Gunda Mohr übernahm kommissarisch den Vorsitz und führte die Gruppe durch diese schwierige Zeit. "Wir haben nicht aufgegeben", berichtet Schlag. Heute zählt die Gruppe etwa 30 Mitglieder, von denen die meisten über 60 Jahre alt sind.

Trotz der Herausforderungen bleibt die Gruppe aktiv. Im Jubiläumsjahr sind besondere Veranstaltungen geplant, darunter ein medizinischer Vortrag und ein Sommerfest. Für viele Mitglieder ist die Selbsthilfegruppe ein wichtiger Bestandteil des Alltags. Der Austausch und die gegenseitige Unterstützung bieten Entlastung und stärken die Gemeinschaft.

Interessierte können Kontakt mit der Siegener Selbsthilfegruppe Asthma und Bronchitis aufnehmen, indem sie Burkhard Schlag (Telefonnummer 0271-87941), Ulla Selzer (Telefonnummer 0170-8000270) oder Birgit Winnen (Telefonnummer 0176-57863081) kontaktieren. Weitere Informationen zu COPD und Asthma bietet auch eine Podcast-Folge von "DiSpod - gesund und sozial" mit dem Pneumologen Axel Braun. (PM/Red)


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