Neues Lüftungsgerät wird auf dem Dach der Altenkirchener Stadthalle montiert
Das ist ein weiterer Meilenstein am Weg zur Wiedereröffnung der Stadthalle in Altenkirchen. Das neue technische Equipment aus Lüftungsanlage und Luft-Wärme-Pumpe hat seinen finalen Standort auf dem Dach des Gebäudes erreicht. Das Duo wird in den nächsten Tagen nach den Vorgaben installiert, so dass es am 22. Juli wie geplant in Betrieb genommen werden kann.

Altenkirchen. Das Wetter an diesem Mittwochmorgen (16. Juli) erinnert eher an Herbstanfang als an Hochsommer. Immer wieder ziehen mit Regen beladene Wolken über Altenkirchen, die von einer durchaus kräftigen Brise angetrieben werden, ohne dass sie aber ihre Schleusen öffnen. Den Männern vom Bau auf dem Dach der Altenkirchener Stadthalle kommt die Mischung gerade recht. In Windeseile werden vier beinahe quadratische, identisch große, also „minimal invasiv“ ausgeführte Öffnungen in den mit Bitumenbahnen und Kies bedeckten „Deckel“ geschnitten, die, im Bereich des Aufzuges gelegen, die Stempel für den stählernen Unterbau aufnehmen, auf dem die neue Lüftungsanlage ihre Bleibe findet. Bewusst ist dieser Bereich gewählt worden, da er aus statischer Sicht die beste Position bietet. Nach und nach wird beim Blick in Richtung Stadthallenweg die „Lösung des Problems“ sichtbar. Der Autokran der Firma Hack Schwerlastservice aus Mammelzen-Reuffelbach hievt die neue Anlage langsam in die Höhe – dirigiert von Dirk Wisser vom Eichelhardter Unternehmen Horn Haustechnik, der mit Frank Boes am Steuer der „motorisierten Seilwinde“ per Sprechfunk in Kontakt steht. Schon beim ersten Versuch ruht der „Neuling“ nach nur wenigen Handgriffen der Korrektur perfekt auf dem „Fundament“, so dass mit der zweiten Fuhre die Luft-Wärme-Pumpe in direkter Nachbarschaft platziert wird. „Als nächstes schließen wir das Lüftungsgerät an die bereits verlegten Kanäle an“, erklärt Mathias Horn, einer der beiden Geschäftsführer von Horn Haustechnik, dessen Betrieb für die gesamte Ventilation den Hut aufhat und dem HKS Terrassen und Metallbau (Puderbach) und Siedler Bedachungen (Mehren) zuarbeiten. Ebenfalls in die rasche Reanimation involviert ist die Firma Elektro Räder (Helmenzen).
Made in Tschechien
Der zunächst mit durchsichtiger Folie verpackte Apparat, der sowohl Luft in die Räume pumpt als sie auch aus ihnen absaugt, misst rund 5,50 mal 3,00 mal 2,50 Meter und wiegt rund 2300 Kilogramm, hinzu kommen noch rund 1600 für die Basis aus Stahl und nur noch wenige für die Luft-Wärme-Pumpe, die den Part der Heizung übernimmt. Das Gerät kann pro Stunde rund 15 000 Kubikmeter Luft verarbeiten. Ausgeklammert von der Frischluftzufuhr via eines Direktverdampfers bleiben das ehemalige Restaurant, die Großküche sowie im Kellergeschoss die bereits zum großen Teil demontierten Kegelbahnen, die beiden Kinosäle mit Vorführraum als auch die Bierstube. Die alten Lüftungsklappen, in denen Asbet verbaut worden war, wurden komplett mit Metallplatten vom System abgeschottet, unbeweglich gemacht und vom Strom getrennt, damit sie nicht aus Unwissenheit oder Versehen wieder in Betrieb genommen werden können.
Noch finale Abnahmen
Bei allen Arbeiten kommt den Handwerkern zugute, dass die Stadthalle seit der Schließung zum 31. Juli 2021 wegen der gesundheitsgefährdenden Situation immer auf dem Status gehalten wird, von heute auf morgen wieder in Betrieb zu gehen, also gut gewartet wurde und wird. Letztendlich müssen noch finale Abnahmen erfolgen (einige liegen bereits hinter dem Pflug), ehe am Mittwoch, 13. August, das zweite Leben der „guten Stube“ in vollen Zügen mit der Eröffnung beginnen kann, während der Kultursalon des Kultur-/Jugendkulturbüros Haus Felsenkeller mit zunächst einmal einem Programm bis Anfang Januar 2026 die neue Spielzeit mit einem „Tag der offenen Tür“ bei freiem Eintritt am Donnerstag, 11. September, beginnt. Unter dem Strich lässt sich die Stadt Altenkirchen die Wiederinbetriebnahme rund 220.000 Euro kosten. Noch immer wartet sie auf eine in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie, die die Zukunft des Treffpunktes klären helfen soll vor dem Hintergrund drei unterschiedlicher Varianten: Sanierung, Abriss und Neubau am jetzigen Standort oder Abriss und Neubau auf einem anderen, noch festzulegenden Grundstück, wobei die Investition in die neue Lüftungsanlage auch als Baustein einer möglichen Grundüberholung gesehen werden kann. Erwartet wird, dass im dritten Quartal des Jahres die Gremien den noch nicht bekannten Inhalt der Ausarbeitung diskutieren werden. (vh)
Lokales: Altenkirchen & Umgebung
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