Pressemitteilung vom 25.07.2025
Seltene Zwillingsschwangerschaft: Ein kleines Wunder in Neuwied
Carina und Simon Müller erlebten eine außergewöhnliche Schwangerschaft, die mit einem glücklichen Ausgang endete. Ihre Zwillinge teilten sich im Mutterleib eine Fruchthöhle und eine Plazenta - ein seltenes Phänomen. Die Eltern blicken nun erleichtert auf diese besondere Zeit zurück.

Neuwied. Stolz halten Carina und Simon Müller (Namen geändert) ihre beiden Babys in den Armen. Die Zwillinge wurden in der 33. Schwangerschaftswoche im Marienhausklinikum St. Elisabeth geboren. Für das junge Elternpaar gleicht der erfolgreiche Start ins Leben ihrer Kinder fast einem Wunder. Die Zwillinge teilten sich während der Schwangerschaft eine Fruchthöhle und eine Plazenta, was statistisch nur in einer von 10.000 Schwangerschaften vorkommt und mit hohem Risiko verbunden ist. "Die Gefahr, dass sich die Nabelschnüre beider Babys verknoten, was zu Sauerstoffmangel führen kann, ist hoch", erklärt Professor Dr. Richard Berger, Chefarzt der Frauenklinik im Marienhausklinikum.
"Es sah aus, als würden sie Händchen halten"
Carina und Simon Müller möchten ihre Erfahrung teilen, um anderen Mut zu machen. "Uns ist es wichtig, dass zu diesem Thema etwas Positives zu lesen ist. Die Geburt unserer Kinder zeigt, dass es auch gut gehen kann. Es ist selten, aber nicht unmöglich", sagt Carina Müller. Zu Beginn der Schwangerschaft war die Freude groß, denn die vierjährige Tochter sollte ein Geschwisterchen bekommen. Beim ersten Ultraschall war jedoch nur ein Herzschlag zu sehen. Erst bei der zweiten Sonografie wurde klar: Es gab noch ein zweites kleines Herz. "Die Kinder lagen ganz nah beieinander. Es sah aus, als würden sie Händchen halten", erinnert sich die junge Mutter.
Ab diesem Zeitpunkt besuchte das Paar alle zwei Wochen die Pränataldiagnostik, um den Gesundheitszustand der Kinder zu überwachen. "Es besteht dabei vor allem das Risiko, dass es zu einer ungleichen Blutverteilung zwischen beiden Kindern bei nur einer Plazenta kommt", so Professor Berger. Trotz der Risiken wollte sich Carina Müller nicht verunsichern lassen und verzichtete bewusst darauf, im Internet nach möglichen Komplikationen zu suchen. Stattdessen vertraute sie auf ihr Bauchgefühl und blickte optimistisch der Geburt entgegen.
Die Zwillinge sind jetzt in ihrem Zuhause
In der 32. Schwangerschaftswoche setzten die Wehen ein, doch die Geburt konnte im Klinikum noch einige Tage hinausgezögert werden. Carina Müller erhielt eine Lungenreifespritze, um die Entwicklung der Kinder zu fördern. In der 33. Woche kamen die beiden Mädchen gesund zur Welt, jedes wog 2100 Gramm. Nach nur einem halben Tag benötigten die Frühchen keinen zusätzlichen Sauerstoff mehr und konnten nach eineinhalb Wochen auf die Kinderstation verlegt werden. Mittlerweile sind die Babys zuhause und werden von ihrer großen Schwester freudig empfangen. "Sie machen sich sehr gut", berichtet Carina Müller glücklich.
Professor Berger erzählt: "Wir haben den Eltern nach der Geburt Fotos von den völlig verknoteten Nabelschnüren gezeigt. Sie waren davon sehr beeindruckt!" Die jungen Eltern sind dankbar für die Betreuung im St. Elisabeth Krankenhaus und fühlen sich dort gut aufgehoben. (PM/Red)
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