Nachricht vom 01.08.2025 
Montaplast in Morsbach kündigt Restrukturierung und Stellenabbau an
Der weltweit tätige Automobilzulieferer Montaplast mit Hauptsitz in Morsbach (bei Siegen) startet für seine deutschen Standorte ein Restrukturierungsprogramm, welches auch betriebsbedingte Kündigungen mit sich bringen wird. Die Rede ist von einem Abbau von rund 650 Stellen.
Morsbach. Montaplast-CEO Tom Graf äußerte sich zu den Plänen wie folgt. "Dass die Banken und unsere Gesellschafter bis 2028 unsere Finanzierung gesichert haben, ist ein großer Vertrauensbeweis – aber auch verbunden mit einem klaren Auftrag. Im Markt herrscht ein harter Verdrängungswettbewerb, und wir müssen uns grundlegend neu aufstellen, wenn wir kurz-, mittel- und langfristig im Wettbewerb bestehen wollen. Montaplast muss wieder stark und konkurrenzfähig werden. Wir haben keinen Zweifel, dass uns das auch gelingen wird, aber die Zeit dafür drängt."
Am 29. Juli hat die Geschäftsführung ihren Mitarbeitern die Eckpunkte ihres Konzeptes vorgestellt. Statt drei Werken wird es künftig am Standort Morsbach nur noch zwei Werke geben. Die Begründung dafür ist, dass die Auslastung der Werke seit 2018 stetig gesunken ist. Im Zuge der Umstrukturierung wird es bis 2028 auch Personalabbau geben. Dieser soll weitgehend durch die Reduzierung von Leihkräften umgesetzt werden, allerdings werden auch betriebsbedingte Kündigungen durch die Geschäftsführung nicht ausgeschlossen.
"Die Mitteilung der Geschäftsführung war für die Kollegen natürlich ein Schock", betonte der Montaplast-Betriebsratsvorsitzende Frank Rosenthal nach Ende der Betriebsversammlung. "Dennoch hat die Belegschaft die Informationen ruhig aufgenommen. Dazu hat sicherlich beigetragen, dass der Standort Morsbach erhalten bleiben soll und der Personalabbau stufenweise erfolgen wird." Rosenthal ergänzte weiter, dass Management und Betriebsräte nun in die erforderlichen Verhandlungen für Interessenausgleich und Sozialplan einträten.
Die Montaplast-Gruppe gehört zu den weltweit führenden Anbietern für Automobil-Kunststoffteile und -module. Mit Produkten wie Kühlerschutzgittern, Rad- und Türabdeckungen sowie Kunststoffteilen für Karosserie und Antriebsstrang (Elektro- und Verbrennerfahrzeuge) beliefert das Unternehmen Automobilhersteller in Europa, China und Nordamerika. Die Gruppe beschäftigt weltweit circa 4.900 Mitarbeiter an zehn Standorten, darunter circa 2.100 Mitarbeiter an den drei Standorten in Deutschland.
Feedback: Hinweise an die Redaktion
