Pressemitteilung vom 02.08.2025
Unternehmen in Rheinland-Pfalz skeptisch gegenüber Energiewende
Die Energiewende stellt Unternehmen vor große Herausforderungen. Eine aktuelle Umfrage der IHK zeigt, dass viele Betriebe in Rheinland-Pfalz und bundesweit mit den Auswirkungen unzufrieden sind. Hohe Energiepreise und bürokratische Hürden belasten die Wettbewerbsfähigkeit.

Koblenz. Die Ergebnisse des diesjährigen Energiewende-Barometers der IHK-Organisation verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen Unternehmen in Deutschland stehen. Eine Umfrage unter 3.600 Betrieben zeigt, dass Skepsis und Unsicherheit in Bezug auf die Energiewende weit verbreitet sind. "In vielen Betrieben dominieren weiterhin Skepsis und Verunsicherung beim Stichwort Energiewende", erklärt Arne Rössel, Sprecher der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz.
Die Unternehmen bewerten die Energiewende auf einer Skala von minus 100 bis plus 100 im Durchschnitt mit minus 8,3 Punkten. Dieser Wert entspricht dem Bundesdurchschnitt und ist eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr, bleibt jedoch negativ. Mehr als ein Drittel der Unternehmen sieht die Energiewende als nachteilig für ihre Wettbewerbsfähigkeit an.
Besonders in Rheinland-Pfalz berichtet mehr als die Hälfte der Industrieunternehmen von Wettbewerbsnachteilen. "Das ist eindeutig zu wenig, um Rheinland-Pfalz zu einem Gewinner der Transformation zu machen", analysiert Steffen Blaga, Umwelt- und Energiepolitischer Sprecher der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz.
Zu viel Bürokratie - Hohe Energiepreise
Trotz der Herausforderungen setzen sich über 91 Prozent der rheinland-pfälzischen Unternehmen das Ziel, bis spätestens 2045 klimaneutral zu werden. Dabei sehen sie Bürokratie, fehlende Planungssicherheit und hohe Energiepreise als größte Hindernisse. "Unternehmen in Deutschland zahlen deutlich mehr für Strom und Wärme als ihre Wettbewerber in anderen Ländern", so Blaga weiter.
Wasserstoff verliert zunehmend an Bedeutung in den strategischen Überlegungen der Unternehmen. Während 2023 noch 59 Prozent der rheinland-pfälzischen Betriebe Wasserstoff eine strategische Rolle beimaßen, sind es 2025 nur noch 39 Prozent.
"Die Rückmeldungen aus den Unternehmen zeigen deutlich: Es braucht dringend eine Generalüberholung der deutschen Energiepolitik", fasst Rössel zusammen. (PM/Red)
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