Pressemitteilung vom 07.08.2025
Friedensaktivisten fordern: Atomwaffenverbotsvertrag jetzt unterzeichnen
In Malberg versammelten sich Friedensaktivisten, um an die verheerenden Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki vor 80 Jahren zu erinnern. Ihr Appell richtet sich an die Bundesregierung: Deutschland soll dem Atomwaffenverbotsvertrag beitreten.

Malberg. Am 6. und 9. August 1945 wurden Hiroshima und Nagasaki von den ersten und bislang einzigen Atombomben getroffen. Sofort starben etwa 92.000 Menschen, und bis zum Jahresende kamen weitere 130.000 durch Folgeschäden ums Leben. Der 6. August ist für Hermann Reeh aus Steinebach und seine Unterstützer Anlass, auf die Gefahren durch Nuklearwaffen hinzuweisen. Sie fordern die Bundesregierung auf, den Atomwaffenverbotsvertrag endlich zu unterzeichnen.
"Auch 80 Jahre danach gedenken wir der Opfer. Sie mahnen uns, für eine Welt ohne Atomwaffen einzutreten", heißt es bei der Veranstaltung am Barbaraturm in Malberg. Weltweit existieren noch immer rund 12.000 Atomwaffen, von denen etwa 1.800 in ständiger Alarmbereitschaft sind. Die Aktivisten betonen, dass Atomwaffen die Menschheit binnen Stunden vernichten könnten. Trotz des Inkrafttretens des Atomwaffenverbotsvertrages im Jahr 2021, der Hoffnung auf eine atomwaffenfreie Welt weckt, hat Deutschland diesen Vertrag bisher nicht unterzeichnet. "Die humanitären Folgen eines Einsatzes von Atomwaffen sind inakzeptabel. Deshalb müssen wir die Atomwaffen abschaffen - bevor die Atomwaffen uns abschaffen", erklärt Reeh.
Die aktuelle Berliner Koalition aus Union und SPD hat das Ziel einer atomwaffenfreien Welt aus ihrem Koalitionsvertrag gestrichen. Stattdessen werden neue Atombomber vom Typ F35 angeschafft, die US-Atomwaffen in Deutschland modernisiert und Debatten über europäische Atomwaffen vorangetrieben. Reeh kritisiert die Modernisierung der Atombomben am Fliegerhorst Büchel in der Eifel. Dort werden die Start- und Landebahnen für mehr als eine Milliarde Euro verlängert, da die bisherigen Tornadobomber veraltet sind. "Dabei wird verschwiegen, dass Atomwaffenstützpunkte das erste Angriffsziel bei einem Einsatz mit Atomwaffen sind", so Reeh.
Der Atomwaffenverbotsvertrag verkörpert den Willen der Menschheit, ohne Atomwaffen zu leben, und stellt einen Sieg der internationalen Demokratie dar. Dennoch, so Reeh, werde das Rufen nach Abrüstung oft von Aufrüstungsdebatten übertönt. Milliarden Euro fließen ins Militär, während Mittel für Entwicklungshilfe gekürzt werden. "Politikerinnen und Politiker haben sich anscheinend zu Erfüllungshilfen der Militärs gemacht", kritisiert er.
Mit ihrer Aktion senden die Aktivisten eine klare Botschaft an die Politik: Unterzeichnen Sie den Atomwaffenverbotsvertrag und machen Sie Deutschland atomwaffenfrei. "Wir müssen gegen Atomwaffen aufbegehren! Denn wer Frieden will, der bereite den Frieden vor", lautet ihr abschließender Appell. PM/Red
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