Werbung

Pressemitteilung vom 07.08.2025    

Rheinland-pfälzische Unternehmen unter Druck: US-Zölle belasten Wirtschaft

Die jüngsten Entwicklungen in der US-Handelspolitik sorgen für Unruhe bei den Unternehmen in Rheinland-Pfalz. Eine Blitzumfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zeigt, wie stark die Auswirkungen bereits spürbar sind und welche Forderungen nun an die Politik gestellt werden.

Symbolbild: Pixabay.

Koblenz. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat vom 31. Juli bis zum 4. August eine bundesweite Blitzumfrage durchgeführt, um die Reaktionen der Unternehmen auf die angedrohten US-Zusatzzölle zu erfassen. Hintergrund ist eine politische Absichtserklärung zwischen der EU und den USA vom 27. Juli, die eine Eskalation des transatlantischen Handelskonflikts verhindern sollte. Der ursprünglich geplante Basiszollsatz von 30 Prozent wurde auf 15 Prozent begrenzt.

In Rheinland-Pfalz beteiligten sich 186 Unternehmen an der Umfrage. Die Ergebnisse zeigen, dass die wirtschaftlichen Folgen der US-Zollpolitik bereits deutlich spürbar sind. Mehr als 60 Prozent der befragten Unternehmen fordern ein selbstbewussteres Auftreten der EU gegenüber den USA, auch wenn dies mit wirtschaftlichen Belastungen verbunden sein könnte. Lediglich etwa 19 Prozent unterstützen die bisherige deeskalierende Strategie der EU-Kommission.

Fast 70 Prozent der Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen in die USA berichten von negativen Auswirkungen wie Auftragsrückgängen, Preissteigerungen oder nachlassender Nachfrage. Besonders belastend empfinden sie den aktuellen Basiszollsatz von 10 Prozent sowie den Anstieg auf 15 Prozent ab dem 7. August. Zusammen mit einem volatilen Wechselkurs und unsicheren handelspolitischen Rahmenbedingungen wird die Planbarkeit und Wettbewerbsfähigkeit auf dem US-Markt zunehmend beeinträchtigt.

Viele Unternehmen halten dennoch an ihren bestehenden Liefer- und Investitionsstrategien fest, beobachten jedoch die Entwicklungen genau. Erste Anpassungen sind bereits erkennbar: Investitionen werden teilweise verschoben, Märkte neu bewertet und neue Wachstumschancen außerhalb der USA ins Auge gefasst - insbesondere im EU-Binnenmarkt, in der Asien-Pazifik-Region oder in Ländern wie der Schweiz und Norwegen.



Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz, betont: "Viele unserer Mitgliedsunternehmen sehen ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem US-Markt durch die aktuelle Handelspolitik spürbar eingeschränkt. Europa muss jetzt nicht laut, aber klar handeln. Es geht nicht um Konfrontation, sondern um eine verlässliche, wachstumsorientierte Standortpolitik - für Rheinland-Pfalz, für Deutschland und für die EU. Dazu gehören weniger Bürokratie, mehr Tempo bei Freihandelsabkommen und klare Regeln für international tätige Unternehmen."

Die IHK-Arbeitsgemeinschaft fordert daher eine gezielte Stärkung der handelspolitischen Handlungsfähigkeit der EU durch den Abschluss moderner Freihandelsabkommen, den Abbau innereuropäischer Hemmnisse und eine stärkere Verknüpfung von Außenwirtschafts- und Mittelstandspolitik. Ziel sei es, den Unternehmen auch in einem angespannten internationalen Umfeld verlässliche Perspektiven zu bieten.

Die vollständigen Ergebnisse der DIHK-Blitzumfrage zur US-Handelspolitik finden sich auf der Website der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz. PM/Red


Mehr dazu:   Wirtschaft  
Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news



Aktuelle Artikel aus Wirtschaft


Entdecken Sie Westerwälder Köstlichkeiten: Advent auf den Höfen

Die Initiative "Naturgenuss" lädt auch in diesem Jahr dazu ein, die Adventszeit mit regionalen Köstlichkeiten ...

SCT-Vertriebs GmbH und Juri Sudheimer: Warum Mineralöle weiterhin gefragt sind

ANZEIGE | Um es gleich vorwegzunehmen: Es ist weiterhin viel zu früh, mineralische Grundöle abzuschreiben. ...

Betzdorfer Wirtschaftsgespräch: Zukunftsvisionen und der Verwaltungsstaat

Am Dienstagabend (28. Oktober) fand in den Räumlichkeiten der Firma Schäfer Shop in Betzdorf das sechste ...

Ein Jahrhundert voller Wandel: Die Wiedereröffnung von Rewe PETZ in Wissen

Hundert Jahre nach Eröffnung ihres ersten Vorgängermarktes präsentierte die Familie Sanktjohanser am ...

Impulse für Gründer: Aktionswoche der IHK, HwK und TZK Koblenz bietet umfassendes Programm

Von Montag bis Sonntag, 17. bis 23. November 2025, dreht sich in Koblenz alles um das Thema Gründung. ...

25.000 Handschuhe für das St. Antonius Krankenhaus Wissen

Eine Spende der Firma Faktum Industries sorgt für Erleichterung im St. Antonius Krankenhaus in Wissen. ...

Weitere Artikel


Sommerliches Badewetter in Rheinland-Pfalz: Temperaturen bis 34 Grad erwartet

Ein heißes Wochenende steht den Menschen in Rheinland-Pfalz bevor. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) prognostiziert ...

Dreifachmord im Westerwald: Tatverdächtiger tot aufgefunden

Am Dienstagnachmittag wurde in der Nähe von Weitefeld eine Leiche entdeckt. Die Ermittlungen ergaben, ...

Dreifachmord im Westerwald: Was bisher bekannt ist - und was noch offen bleibt

Anfang April wurde eine Familie in Weitefeld brutal ermordet aufgefunden. Vier Monate später steht fest: ...

Friedensaktivisten fordern: Atomwaffenverbotsvertrag jetzt unterzeichnen

In Malberg versammelten sich Friedensaktivisten, um an die verheerenden Atombombenabwürfe auf Hiroshima ...

Auseinandersetzung am Busbahnhof Betzdorf: Fahrradfahrer zieht Messer

Am Abend des 6. August kam es am Busbahnhof in Betzdorf zu einem Vorfall zwischen einem 40-jährigen Mann ...

600 Jahre Pieta in Marienstatt: Festwochen voller Spiritualität

In der Abtei Marienstatt wird ein besonderes Jubiläum gefeiert: Seit 600 Jahren zieht das Bild der Pieta, ...

Werbung