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Nachricht vom 07.12.2007    

Für die Zukunft gerüstet sein

10 Millionen will das Land investieren, um das nördliche Rheinland-Pfalz voranzubringen. Diese Nachricht brachte Wirtschaftsminister Hendrik Hering als "Nikolausgeschenk" am Donnerstag mit nach Altenkirchen zur "Auftaktveranstaltung Innvovationscluster Keramik und Metall". Was mit diesem Wortmonstrum gemeint ist, ist eigentlich einfach zu verstehen: Die Wirtschaft im nördlichen Rheinland-Pfalz soll durch ein ganzes Bündel von Maßnahmen gestärkt werden.

minister hering

Region. Als wichtige Ansatzpunkte, die das nördliche Rheinland-Pfalz wirtschaftlich für die Zukunft fit machen sollen, nannte Wirtschaftsminister Hendrik Hering am Donnerstag in Altenkirchen verstärkte Investitionen nicht nur in die Erstausbildung, sondern vor allem auch in die Aus- und Weiterbildung. Wichtig sei auch, die Potentiale in den verschiedenen Regionen genau zu analysieren, sagte Hering vor zahlreichen Vetreter aus Politik und Wirtschaft in der Altenkirchener Stadthalle. Verstärkt müssten Netzwerke oder "Innovationscluster", so Hering, organisiert werden. Dafür werde das Land in den kommenden fünf Jahren 10 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Die heimischen Unternehmen müssten in die Lage versetzt werden, weltweit konkurrenzfähig zu sein und neue Produkte zu entwickeln, um auf dem Weltmarkt auch gegenüber Billiglohnländern bestehen zu können.
Intensiv habe sein Ministerium den Bereich Westerwald untersucht, berichtete Hering. Hier zeige sich eine Konzentration von Unternehmen aus der Metallerzeugung, dem Maschinenbau und Keramik. 33 Prozent dieser Branchen befänden sich laut Statistik in den drei Kreisen Altenkirchen, Westerwald und Neuwied. Deshalb liege es nahe, die Tätigkeiten von Metall- und Keramikunternehmen zusammenzuführen, um beispielsweise neue Produkte gemeinsam zu entwickeln im Sinne er "Querschnittstechnologie" durch Kooperationen etwa bei feuerfesten Werkstoffen. Hering verwies darauf, dass es noch unausgeschöpfte Forschungskapazitäten an den Hochschulen und ähnlichen Einrichtungen gebe, die man für die Region nutzen könne. Hering nannte die Zielsetzung: "Wir wollen ein Innovationscluster aufbauen. Das ist ein sehr ehrgeiziges Ziel." Der erste Schritt müsse sein, ein entsprechendes Management zu schaffen. "Wir brauchen professionelles auswärtiges know how," sagte der Minister. Aufgaben dieses Managements, das bis zum Frühjahr nächsten Jahres aufgebaut werden soll, müsse sein, alle Akteure (Firmen, Kommunen, Kammern etc.) einzubinden und in einem "Cluster-Beirat" zu organisieren. Das "Innovations-Cluster" müsse auch zum Schwerpunkt der Arbeit der Wirtschaftsförderungs-Gesellschaften werden, forderte Hering. Er berichtete, dass geplant sei, in Rheinbreitbach ein Inkubatoren- und Innovationszentrum im Technologiezentrum für Oberflächentechnik zu etablieren, im Kreis Altenkirchen soll das regionale Anwendungszentrum für Simulationstechnik (ANSIT) zu einem Demonstrationszentrum für Metall und Engineering ausgebaut werden, gemeinsam mit der Handwerkskammer ist für Wissen ein Qualifizierungs- und Beratungszentrum "Schweißen", in Höhr-Grenzhausen ein europäisches Zentrum für feuerfeste Technologien in der Planung.
Weitere Schritte sieht Hering in verstärkten Anstrengungen im Bereich Aus- und Weiterbildung. Dafür sollten Patenschaften aus den Bereichen Wirtschaft und Bildung initiiert werden, ebenso wie standortbezogene Verbundprojekte. Über all das soll eine regelmäßige "Clusterkonferenz" wachen.
Von der "Clusterbildung", ist sich der Minister sicher, könnten viele Firmen im nördlichen Rheinland-Pfalz profitieren. Es sei eine Kernaufgabe der Wirtschaftspolitik, solche Strukturen aufzubauen, die den Wissenstransfer in Gang bringen, verstärken und bündeln. Mit dem "Innovations-Cluster" schaffe man hervorragende Vorauissetzungen, um die Region Westerwald voranzubringen. Hering abschließend: "Wir haben eine große Chance, wir sollten sie gemeinsam nutzen."
Begrüßt worden waren vor dem Vortrag des Ministers von Hausherr Bürgermeister Heijo Höfer unter anderem die Landräte Michael Lieber und rainer Kaul (Kreis Neuwied) und der 1. Kreisbeigeordnete des WW-Kreises, Kurt Schüler, sowie die Landtagsabgeordneten Dr. Matthias Krell und Thorsten Wehner, etliche Bürgermeister aus den drei Kreisen und zahlreiche Vetreter der Wirtschaft. Höfer sagte, das "Innovationscluster" biete eine gute Chance für die Region. Mit der Initiative Metall habe man schon eine Marke gesetzt, darauf könne man nun aufbauen.
Landrat Michael Lieber sagte, man freue sich über die Unterstützung seitens des Landes, habe aber auch selbst schon Vorarbeiten geleistet, wie etwa mit der Brancheninitiative Metall. Wichtiges Thema für das Jahr 2008 sei nun ein Exporttraining für Unternehmen und das Demonstrationszentrum Metall. Erfolgreich könnten alle Anstrengungen aber nur sein mit Partnern. Hier sei man gemeinsam mit dem Kreis Neuwied und dem Westerwald Kreis auf einem guten Weg. Lieber forderte, alle schon bestehenden Initiativen noch stärker zu vernetzen, um die Region besser nach Außen vermarkten zu können. Dann sei man für den Wettbewerb der Regionen gut gerüstet. Das schon bestehende lokale Engagement sei eine gute Grundlage, um sich in das "Innovations-Cluster" einzubringen, sagte Lieber.
Im Anschluss an die Referate gab es noch zwei "Talkrunden" zu den Themen "Region im Aufbruch"(Landrat Lieber: "Der Minister hat ein gutes Zeichen gesetzt.") und "Innovation braucht Fachkräfte", in denen es um die Aus- und Weiterbildung und um Fragen der Innovation und Forschung ging sowie die Vorstellung des Projektteams. (rs)
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Wirtschaftsminister Hendrik Hering stellte in Altenkirchen das "Innovationscluster Metall und Keramik" vor. Fotos: Reinhard Schmidt


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