Pressemitteilung vom 19.08.2025
Künstliche Intelligenz übernimmt: Siegen präsentiert die erste KI-Bürgermeisterin
In Siegen sorgt eine innovative Idee für Aufsehen: Die Stadt hat eine "KI-Bürgermeisterin" eingeführt. Diese digitale Figur soll auf kreative Weise auf Defizite in der Kulturpolitik hinweisen und neue Diskussionen anstoßen.

Siegen. In der Stadt Siegen ist ein außergewöhnliches Projekt ins Leben gerufen worden: die Einführung einer "KI-Bürgermeisterin". Diese künstliche Intelligenz, entwickelt vom Siegener Fotokünstler Thomas Kellner, stellt eine symbolische Repräsentantin ohne eigene Biografie dar. Sie wurde im Rahmen des Projekts "Facetten der Großstadt" geschaffen, in dem Kellner ein Prozent der Siegener Bevölkerung porträtiert. Dabei werden die porträtierten Personen nicht namentlich erwähnt, sondern nach ihren Berufen oder Rollen benannt - von der Schornsteinfegermeisterin bis zur Ärztin.
Die KI-Bürgermeisterin nimmt dabei eine besondere Rolle ein, indem sie als fiktive Repräsentantin politische Lücken aufzeigt. Kellner möchte mit diesem Projekt auf kulturpolitische Themen aufmerksam machen. Besonders in Nordrhein-Westfalen, wo die Kultur- und Kreativwirtschaft einen bedeutenden Wirtschaftszweig bildet, fehlt es den Soloselbständigen und freien Kulturschaffenden oft an einer starken Lobby. Die KI-Bürgermeisterin macht dieses Defizit sichtbar und regt zugleich zum Nachdenken über die zukünftige Rolle von Technologie in gesellschaftlichen und politischen Prozessen an.
Die satirisch-ironische Figur bringt einen doppelten Effekt hervor: Einerseits verkörpert sie Effizienz, Transparenz und unermüdlichen Einsatz - Eigenschaften, die von einer künstlichen Intelligenz erwartet werden. Andererseits hält sie der realen Kulturpolitik einen Spiegel vor. So wird die KI-Bürgermeisterin nicht nur zu einem Bild, sondern zu einer künstlerischen Intervention im öffentlichen Raum: Wenn reale Politikerinnen die Kultur zu wenig sichtbar machen, übernimmt eben eine künstliche. PM/Red
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