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Pressemitteilung vom 27.09.2025    

Millionenschäden durch Anlagebetrug im Internet - LKA warnt vor "Cybertrading Fraud"

In Rheinland-Pfalz sorgt eine perfide Betrugsmasche im Internet für Millionenschäden. Das Landeskriminalamt (LKA) warnt eindringlich vor dem sogenannten "Cybertrading Fraud", bei dem ahnungslose Anleger mit falschen Versprechungen um ihr Geld gebracht werden.

Internetbetrug. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Mainz. Gut aussehende Menschen oder vermeintliche Prominente werben im Internet mit teuren Sportwagen und versprechen hohe Renditen. "Mit der Aussicht auf schnelles Geld werden Menschen oft über soziale Medien angeworben, auf Instagram, Tiktok oder über Whatsapp", warnt der Präsident des Landeskriminalamts (LKA), Mario Germano, im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. "Diese Fälle nehmen zu."

Im vergangenen Jahr entstand in Rheinland-Pfalz durch "Cybertrading Fraud" ein Schaden von knapp 30 Millionen Euro. In mehreren Einzelfällen betrug der Verlust rund 50.000 Euro. "Wir haben viele Fälle, bei denen Menschen über diese Masche ihr gesamtes Erspartes verlieren", sagt Germano. Einige Opfer hätten sich sogar noch Geld geliehen. Genaue Zahlen für 2025 liegen noch nicht vor, die Tendenz sei aber gleichbleibend bis leicht steigend. Germano geht zudem von einer sehr hohen Dunkelziffer aus, da viele Opfer den Betrug nicht anzeigen, weil sie wissen, dass die Täter schwer zu überführen sind.

Der Reiz des schnellen Geldes
Die Opfer werden mit Testimonials geködert, die ihren Lamborghini zeigen und sagen: "Hier, guck mal, ich habe schnelles Geld gemacht", beschreibt Germano das Vorgehen. Dazu kommt die Botschaft: "Das kannst Du auch!" Wer darauf anspringt, wird zu Chatgruppen und bald auch zu angeblichen Beratungsgesprächen eingeladen. In Kursen oder Telefongesprächen vermitteln die Anwerber vermeintliche Strategien. "Das hört sich alles toll und super an", sagt Germano.

Ziel der Täter ist es, die Investitionswilligen auf professionell gefälschte Seiten zu lenken, auf denen ihr eingesetztes Geld in gefälschten Charts angezeigt wird. "Solange man in der Einzahlphase ist, entwickeln sich die Kurse bombastisch exponentiell nach oben", weiß der LKA-Präsident. Die Täter versuchen, immer mehr aus ihren Opfern herauszupressen. "In gefälschtem Live-Trading kann man zusehen, wie das Geld sich vermehrt." Die Internetseiten seien gut gemacht und originalen sehr ähnlich.



Wenn es an das Auszahlen geht, wird der Betrug offenbar
Die Stunde der Wahrheit kommt, wenn man eingezahltes Geld ausbezahlt haben will. Dann würden die Opfer aufgefordert, zunächst erfundene Steuern zu überweisen. So mancher habe sich dafür noch verschuldet. Es wird aber auch dann kein Geld ausgezahlt. "Und dann ist irgendwann keiner mehr erreichbar, die Telefonnummern sind tot, die Chats werden nicht mehr aktualisiert, alles läuft ins Leere", beschreibt Germano das böse Erwachen.

Ein Mainzer verlor durch die Masche kürzlich mehr als 20.000 Euro, wie die Polizei berichtete. Der 34-Jährige wurde über eine Werbeanzeige auf Instagram auf vermeintlich lukrative Investitionsmöglichkeiten aufmerksam. Über einen per Whatsapp versendeten Einladungslink wurde er in eine Gruppe aufgenommen, in der allgemeine Informationen zum Börsenmarkt geteilt wurden. Kurze Zeit später wurde er von einer angeblichen Beraterin kontaktiert und in eine weitere Gruppe eingeladen, in der konkrete Investmentvorschläge gemacht wurden.

Der Mann installierte eine App, in der er sich mittels Personalausweis identifizieren musste. Über diese App wurden ihm erste Gewinne angezeigt, nachdem er in vier Überweisungen über 20.000 Euro investiert hatte. Dann kamen ihm Zweifel, und er versuchte zunächst vergeblich, die Verantwortlichen zu erreichen. Später erreichte er in der Schweiz eine Frau, deren Profil in den sozialen Medien offensichtlich gehackt worden war. Die Frau sagte, sie sei gerade erst aus dem Urlaub zurück und habe eine Vielzahl ähnlicher Nachrichten erhalten. (dpa/bearbeitet durch Red)



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