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Nachricht vom 27.09.2025    

Nicole nörgelt … über die kranken Krankenkassen

Von Nicole

GLOSSE | Ein großes schwarzes Loch – das ist aktuell in jeder öffentlichen Kasse. Und das, obwohl jedes Jahr die Beiträge erhöht und Leistungen gestrichen werden. Was ist da los? Und wird es nicht Zeit, dass einmal über den Umgang mit Beiträgen der Arbeitnehmer nachgedacht wird?

(Symbolfoto)

GLOSSE! Die Kassen sind leer und zwar überall. Das ist jetzt tatsächlich keine neue Erkenntnis; das merken die arbeitenden Bürger schon seit Jahren durch stetig steigende Beiträge bei gleichzeitig stetig zurückgehenden Leistungen. Allerdings nicht für jeden, nur zum Beispiel der Kassenpatient, der mit seinen Abgaben das System überhaupt noch am Leben hält, der muss monatelang auf notwendige Behandlungen zur Erhaltung, beziehungsweise Wiederherstellung seiner Arbeitskraft warten. Schließlich hat der arbeitende Bürger keine Zeit, jede Woche dreimal mit irgendwelchen Beschwerden beim Arzt vorstellig zu werden, um dann die gewünschte Kur zu erhalten, bloß damit endlich Ruhe ist. Nein, der Arbeitnehmer, der dann wirklich einmal krank ist, bekommt zwar dann eine Überweisung und auch Verordnungen, nur leider muss er auf den Facharzttermin bis zu drei Monate warten und Therapien kann er auch erst danach wahrnehmen. Was aber andererseits den Vorteil hat, dass er sich schonmal auf Verdacht drei Monate im Voraus für seine Therapie anmelden kann, denn sonst kommen ja weitere drei Monate Wartezeit dazu. Sechs Monate, in denen der Arbeitnehmer im ungünstigsten Fall seiner Arbeit nicht nachgehen kann und in denen sowohl der Arbeitgeber als auch die Krankenkassen, die ja nach sechs Wochen Krankengeld zahlen müssen, einen immensen wirtschaftlichen Schaden erleiden. Mal ganz abgesehen von der individuellen Gesundheit und Lebensqualität des betroffenen Arbeitnehmers.

Apropos Lebensqualität
Aber halt, da war ja noch etwas. Lebensqualität scheint aktuell für die arbeitende Bevölkerung ja nur bedingt vorgesehen zu sein. Während sich öffentlich beschwert wird, dass die Krankenkassen, die ja aktuell kaum noch die lebensnotwendigen Behandlungen finanzieren können, die Bartentfernung bei Transfrauen nicht übernehmen, während gleichzeitig die Gesundheitsversorgung von Kindern in großen Teilen zu Lasten der (arbeitenden) Eltern geht, werden für die, die brav jeden Tag zur Arbeit gehen und ihre Beiträge zahlen, diese Abzüge dauerhaft erhöht. Liebe Leser, verstehen Sie mich nicht falsch, wer meint, kosmetische Korrekturen an seinem Körper vornehmen lassen zu müssen, soll das gerne tun. Aber bitte nicht zu Lasten der Allgemeinheit, sondern dann auch auf eigene Kosten. Wenn der Arbeitnehmer nämlich eine neue Brille braucht, um seinem sozialversicherungspflichtigen Job nachgehen zu können, muss er die auch in vollem Umfang selbst bezahlen.

Unterstützung für die Unterstützer des Systems
Gleichzeitig wird gefordert, dass ins Bürgergeld der vollständige Betrag für das Deutschlandticket eingerechnet wird, damit den Menschen eine Teilhabe am sozialen Leben ermöglicht wird. Warum muss man dafür quer durch Deutschland fahren? Es gibt vor der eigenen Haustüre genug Gelegenheiten, sich ehrenamtlich am sozialen Leben zu beteiligen. Aber warum soll man auch der Gesellschaft, die einem das Leben finanziert, etwas zurückgeben? Das können doch die machen, die den ganzen Tag brav arbeiten und sich dann die Zeit fürs Ehrenamt von ihrer Freizeit abknapsen. Die brauchen übrigens kein Deutschlandticket, diese Leute haben neben Job, Haushalt, Kindererziehung und Ehrenamt nämlich gar keine Zeit, dauernd irgendwohin zu fahren und leider meistens auch gar kein Geld übrig für solche Aktivitäten.



Das Verwaltungsmonster
Klar kann man jetzt auch einmal auf die feudalen Verwaltungsgebäude und die entsprechende Anzahl Mitarbeiter der Krankenkassen schauen und sich fragen, ob auch nicht in diesem Bereich vielleicht ein wenig der Einschränkungen angebracht wären, die von den Beitragszahlern als selbstverständlich erwartet werden. Denn der Beitragszahler, dessen Kind eine Brille und eine Zahnspange braucht, sollte am besten schon bei der Geburt einen Sparvertrag anlegen, um die Eigenanteile zahlen und mit dem Rest in Vorlage gehen zu können. Fordert man bei den Kassen dann aber mal ein, dass offensichtlicher Missbrauch von Kassenleistungen, wie zum Beispiel Taxifahrten mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus (mit der Begründung: Ich habe kein Auto und das Taxi muss ich ja selbst bezahlen) oder Kuren zur Erhaltung der Arbeitskraft für Menschen, die noch nie in ihrem Leben überhaupt gearbeitet haben (außer vielleicht schwarz nebenher zusätzlich zum Bezug von Bürgergeld), überprüft und für die Zukunft eingeschränkt wird, ist die lapidare Antwort: "Dafür haben wir kein Personal." Was bitte machen denn dann die ganzen Mitarbeiter den ganzen Tag in ihren feudalen Büros? Es handelt sich bei den Beiträgen für die Krankenkassen um Geld, für dessen Verwendung der Einzahler ein Recht auf sorgsamen Umgang hat.

In diesem Sinne, liebe Politiker, richten Sie Ihren Blick bitte wieder ein bisschen mehr auf die Menschen in diesem Land, die jeden Tag arbeiten und mehr oder weniger klaglos (es bleibt Ihnen ja keine andere Möglichkeit), einen großen Teil ihres verdienten Geldes abgeben. Die haben es nämlich mehr verdient als die, die das System nur zu ihrem eigenen Vorteil ausnutzen.

Ihre Nicole

Definition einer Glosse
Als Glosse wird ein kurzer journalistischer Text bezeichnet, in dem sich der Autor mit aktuellen Nachrichten auf satirische Art und Weise auseinandersetzt. Die Themen einer Glosse können sowohl gesellschaftlich wichtig als auch witzig oder kurios sein.



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