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Nachricht vom 17.10.2025    

Meilenstein in der Stadtgeschichte: Altenkirchener Fachmarktzentrum öffnet

Die einen hatten das Projekt wegen der vielen Irrungen und Wirrungen bürokratischer Natur schon in den Wind geschrieben, die anderen immer felsenfest an die Realisierung geglaubt: Das Fachmarktzentrum auf dem Altenkirchener Weyerdamm wird von Donnerstag, 23. Oktober, an Kunden begrüßen. Bis auf Kleinigkeiten, die nach und nach noch abgearbeitet werden müssen, ist der Komplex fertiggestellt.

In den letzten Zügen befinden sich die Vorbereitungen für die Eröffnung des Fachmarktzentrums in Altenkirchen am 23. Oktober. (Foto: vh)

Altenkirchen. Das ist ein Meilenstein in der Altenkirchener Stadtgeschichte. Das Fachmarktzentrum (FMZ) auf dem Weyerdamm ist bis auf wenige Restarbeiten so gut wie einweihebereit und wird Kunden von Donnerstag, 23. Oktober, an begrüßen. Die Verantwortlichen des Lebensmittel-Vollsortimenters Rewe-Petz, des Discounters Penny, von NKD und Kik als Ableger der Bekleidungsbilliganbieter, des Non-Food-Discounters Action als auch die der Drogeriemarktkette DM hoffen, dass die Geschäfte sich an den neuen Standorten sehr gut entwickeln. Rewe-Petz ist nun doppelt in der Kreisstadt vertreten (Konrad-Adenauer-Platz), NKD und KiK verließen ihre Dependancen in der Fußgängerzone, DM sagte dem Gewerbegebiet an der Siegener Straße adé, Penny residierte vor Jahrzehnten schon einmal in der Kölner Straße, während Action als Neuling in der Kreisstadt begrüßt wird. Begonnen hatte die Umgestaltung des Areals am beinahe tiefsten Punkt der Stadt mit der Schließung des Rewe-Centers am 30. April 2020. Der benachbarte Elektrofachmarkt Expert Klein „hielt“ noch ein wenig länger durch, ehe ihn die Abrissarbeiten zwangen, auf Nimmerwiederkehr in die Kölner Straße umzuziehen. Eigentlich war der Filialist aus Burbach (Siegerland) zunächst auch als einer der Mieter vorgesehen, doch eine Einigung mit dem Besitzer der Immobilie und gleichzeitig dem Investor des FMZ, der Unternehmensgruppe Widerker aus Stuttgart, kam nicht zustande – aufgrund des sich in die Länge ziehenden Genehmigungsprozesses, wie damals verlautete.

Verkaufsfläche: Knapp 8000 Quadratmeter
Die Verkaufsfläche beläuft sich auf rund 7880 Quadratmeter. Generalunternehmer war und ist die Firma Peter Gross Bau, die über mehrere Standorte in Deutschland verfügt. Sie kümmerte sich gleichfalls um den Bau der knapp über 300 Parkplätze vor den Läden und hinter dem Rewe-Petz-Markt. Die Stadt Altenkirchen ihrerseits nahm sich in den zurückliegenden Wochen der Sanierung der Straße „Dammweg“ inklusive der Neuschaffung einer großen Wendemöglichkeit (Kreisel) an der Einfahrt zum Festplatz an. Die Gestaltung der Uferböschung zum Quengelbach hin steht noch auf der To-do-Liste unter dem Dach des Städtebauförderprogramms „Wachstum und nachhaltige Entwicklung - Nachhaltige Stadt“. Sie soll für mehr Aufenthaltsqualität am Wasser sorgen. Eine Bushaltestelle stellt die Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr dar. Die Widerker-Gruppe hatte die beiden alten Gebäude im Weyerdamm im Jahr 2005 erworben. Im Jahr 2012 wurde der Rewe-Markt umfassend saniert, und im Jahr 2017 wurden etliche Rolltreppen unter großem Aufwand (teils mit Sperrung der Innerortsumheung) ersetzt. Bernard Dov Widerker, einer von zwei Geschäftsführern der Unternehmensgruppe, korrigierte die ursprünglich veranschlagten Kosten von 27,5 auf nunmehr rund 32,8 Millionen Euro. Für die deutliche Steigerung der Ausgaben machte er die „Bürokratie und parallel die absolut inakzeptable zeitliche Komponente“ verantwortlich.

Wieder eine Hürde der Bürokratie?
Da nach der Bürokratie, bekanntlich vor der Bürokratie ist, kommt sie erneut ins Spiel für die Immobilienfachleute aus dem Schwabenland. Sie sind auch Eigentümer des Gewerbeobjektes an der Siegener Straße in Altenkirchen (derzeit noch Toom-Baumarkt, DM-Markt und Discounter Netto). Vor dem Hintergrund des Abschieds des Drogerieriesen Richtung Weyerdamm möchte der Lebensmittelgigant das bald leer stehende Ladenlokal übernehmen, um die Verkaufsfläche von 680 auf 1200 Quadratmeter zu erhöhen. Das geht nicht ohne Weiteres: Nach den Vorgaben der Landes- und regionalen Raumplanung sind Lebensmittelmärkte mit mehr als 800 Quadratmetern Verkaufsfläche mit innenstadtrelevanten Sortimenten nur im zentralen Versorgungsbereich zulässig. Nach dem Einzelhandelskonzept für die Kreisstadt Altenkirchen befindet sich der Standort an der Siegener Straße nicht im zentralen Versorgungsbereich, jedoch in einem Ergänzungsstandort. Wegen der beabsichtigten Abweichung von den Richtlinien sind zunächst einmal Gespräche mit der Kreisverwaltung Altenkirchen (Untere Landesplanungsbehörde) und anschließend mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (Obere Landesplanungsbehörde) zu führen, so dass die Bürokratie erneut mit im Boot sitzt. Vor diesem Hintergrund kann Widerker nicht einschätzen, wann „grünes Licht“ für den Umbau erteilt wird: „Eine Aussage hierzu kann ich aktuell noch nicht geben. Wird sich in den nächsten Wochen zeigen.“ Einen Plan B für den Fall, dass das Vorhaben nicht realisiert werden darf, verneint er gegenüber dem AK-Kurier. „Ein Plan B ist aktuell nicht erforderlich. Für mich persönlich und im Übrigen auch in Deutschland setzt sich immer mehr durch, dass ein moderner Lebensmittler eine Verkaufsfläche von 1200 Quadratmetern benötigt. Nichts anderes wollen wir und ist sicherlich überparteilich erwünscht“, erklärte Widerker, „im Übrigen geht auch ein Gutachten der BBE Handelsberatung davon aus, das es keinen Grund gebe, diesen nicht zu genehmigen. Ergo harren wir der Dinge.“ BBE hatte 2008 das Einzelhandels- und Zentrenkonzept für die Stadt Altenkirchen ausgearbeitet.
 
Die Unternehmensgruppe Widerker
Die Unternehmensgruppe Widerker ist laut eigener Homepage seit den 1970er-Jahren ein familiengeführtes, immobilienorientiertes Unternehmen mit einem Flächenbestand von über 400.000 Quadratmetern in eigenem Besitz und Verwaltung und einer Beschäftigtenzahl von über 1000 Arbeitnehmern. Sie besteht aus mehreren Gesellschaften, deren Fokus in der Hauptsache der Besitz, die Entwicklung bzw. Sanierung, die Erhaltung und die Verwaltung von Gewerbeimmobilien im gesamten Bundesgebiet ist. Zu diesem Zweck betreibt Widerker fünf dedizierte, zentrale Gesellschaften, welche wiederum durch eine leitende, exekutive Gesellschaft kontrolliert und geführt werden. „Als familiengeführtes Unternehmen sind Prinzipien und Werte ein integraler Bestandteil unserer Geschäftsphilosophie“, heißt es weiter. Der Verbund wird geführt von Bernard Dov Widerker und Benny B. Widerker. Der Gründer der Unternehmensgruppe, Martin Widerker, bildet gemeinsam mit seiner Frau, Karolina Widerker, den heutigen Beirat. Die Firma hat ihren Sitz in Stuttgart und betreibt eine Niederlassung in Berlin.(vh)


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