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Nachricht vom 24.10.2025    

Finnian Garvey: Weltrekordlauf entlang des Limes von Rheinbrohl bis Bad Gögging

Der 27-jährige Abenteurer Finnian Garvey hat eine beeindruckende Reise entlang des historischen Limes erfolgreich abgeschlossen. Seine Wanderung in voller germanischer Kriegerausrüstung zog nicht nur zahlreiche Zuschauer an, sondern brachte ihm auch einen Weltrekord ein.

Limes-Cicerona Corinna Hutzler gab einen süßen Gruß mit nach Rheinbrohl, der von Andreas Kossmann (rechts) entgegengenommen wurde. Finnian Garvey in seiner Montur in der Bildmitte. (Foto: Mina Naghib)

Rheinbrohl. Einst war der Limes eine gigantische Wehranlage zum Schutz des römischen Reiches gegen die Germanenstämme. Immer wieder kam es zu Raubzügen, die es abzuwehren galt. Allerdings war der Limes mehr als nur ein Grenzwall. Reger Handel und kultureller Austausch fanden an dieser Grenze statt. Nach und nach sicherten germanische Hilfstruppen für Rom den Limes und es kam im Laufe der Jahrhunderte zu einer immer stärker werdenden Vermischung. Die Disziplin der Legionen ließ immer mehr nach. Zuletzt wurde der Limes immer wieder im Rahmen der Völkerwanderung überrannt.

Finnian Garvey war von diesem Kapitel der Geschichte mehr als nur begeistert. Sein ehrgeiziges Ziel war es, die Gesamtlänge des Limes entlang der damaligen Grenze zu Fuß und in Originalmontur eines spätantiken Germanen zu erwandern (Wir berichteten vor seinem Reiseantritt). So hatte der junge Mann aus Schöneck seine Wanderung am Kirmeswochenende in Rheinbrohl begonnen und folgte dem Limeswanderweg bis zur Endstation. Am 23. Oktober erreichte Finnian Garvey nach 47 Tagen sein Ziel in Bad Gögging.

150.000 Social-Media-Nutzer erlebten die Strapazen hautnah mit
Über 150.000 Menschen begleiteten Garvey dabei virtuell über soziale Medien wie Instagram, TikTok und YouTube. Die Bedingungen für einen Weltrekord waren herausfordernd: Gewandet als germanischer Krieger folgte er dem Weg, seine Füße und germanischen Sandalen oft in starker Mitleidenschaft gezogen durch harte Strapazen. Er durfte nur im Freien übernachten und musste mit minimalem Marschgepäck auskommen.



Während seiner Reise erlebte Garvey viele herzliche Begegnungen und wurde von verschiedenen Weggefährten begleitet. Zu den Unterstützern gehörten unter anderem Conrad Lunar aus Neuwied und die Kipfenberger Limeskönigin Bernadette. Einen gebackenen Gruß auf den Weg an den caput limitis überreichte Historikerin und Limes-Cicerona Corinna Hutzler aus Regensburg. Andreas Kossmann aus Rheinbrohl, ein engagierter Heimatgeschichtler, organisierte ein Gästebuch, das von zahlreichen Gemeinden entlang des obergermanisch-raetischen Limes signiert wurde. Diese Sammlung soll Garvey bei einem späteren Termin überreicht werden.

"Chapeau, lieber Finnian Garvey"
Zahlreiche Gratulationen wurden bereits ausgesprochen, darunter auch vom rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer. Schweitzer würdigte Garveys Leistung mit einem Grußwort: "Mit Ihrer Limeswanderung schaffen Sie, lieber Finnian Garvey, Aufmerksamkeit und verbinden Menschen." Auch Neustadts Erster Bürgermeister Thomas Memmel und Dr. Markus Gschwind vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege gratulierten vor Ort. Besonders hervorgehoben wurde die Organisation durch das Team der Tour-Information Bad Gögging.

Garveys Lauf erstreckte sich über 748 Kilometer, mit zusätzlichen 200 Kilometern für logistische Zwecke. In Bad Gögging und entlang des gesamten Limes wird nicht daran gezweifelt, dass der Weltrekord für die "Schnellste Zeit für den Deutschen Limes-Wanderweg zu Fuß in historischer Rüstung" erreicht wurde.

Mehr über den Limes
"Der Limes – eine Grenze, die verbindet", so lautet der Titel einer Ausstellung zum 20-jährigen UNESCO-Welterbe-Jubiläum in diesem Jahr. Diese ist zurzeit (noch bis zum 16. November) in der Neuwieder Stadtgelerie zu sehen und gibt Gelegenheit, mehr über das bedeutende Kulturerbe zu erfahren und sich hiervon faszinieren zu lassen. (PM/TS)



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