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Wirtschaft | Gastartikel


Nachricht vom 28.10.2025    

Unsichtbar trotz Top-Website? Warum KI nur über dich spricht, wenn andere es schon getan haben

Viele Gründer und Unternehmer investieren enorme Summen in ihre Online-Auftritte. Content-Strategien werden ausgearbeitet, Blogs regelmäßig befüllt, Websites mit Keywords optimiert. Und dennoch passiert etwas, das irritiert: Wenn Interessenten digitale Empfehlungen abrufen, wird die Marke nicht genannt. Sie erscheint weder in Suchvorschlägen noch in KI-Antwortsystemen, die zunehmend den Research-Prozess steuern. Was hier verloren geht, ist nicht nur Reichweite, sondern konkrete Nachfrage.

Symbolfoto (KI generiert)

Eine aktuelle Untersuchung von AirOps liefert eine Erklärung dafür. Marken werden bei entdeckungsorientierten Suchanfragen 6,5-mal häufiger über Drittanbieter-Quellen genannt als über die eigene Domain. Sichtbarkeit entsteht also genau dort, wo das Unternehmen selbst keinen direkten Zugriff hat. Das verändert die Erfolgsformel: Nicht das, was über sich selbst gesagt wird, prägt die Wahrnehmung, sondern das, was andere über das Unternehmen berichten.

Die eigene Website bleibt wichtig. Sie liefert das Fundament: Leistungen, Expertise, Fakten. Doch dieses Fundament allein trägt die Marke digital nicht mehr weit genug. Ohne externe Erwähnungen fehlt die Bestätigung. Ohne diese Bestätigung fehlt das Vertrauen. Und ohne Vertrauen entsteht keine Relevanz im Wettbewerb um Aufmerksamkeit.

René Reinisch, Geschäftsführer von RR Digital Solutions, beobachtet diese Verschiebung in vielen Kundenprojekten. „Unternehmer glauben oft, sie hätten alles getan, wenn sie ihre Website optimieren. Doch wenn niemand über die Marke spricht, fehlt das entscheidende Echo. Erst dieses Echo zeigt KI-Systemen, dass ein Unternehmen Bedeutung hat.“

Externe Quellen sind das neue Spielfeld. Dazu gehören Branchenmagazine, Vergleichsportale, thematische Fachblogs, aber auch Interviews oder Expertenkommentare. Je öfter eine Marke dort vorkommt, desto deutlicher nimmt die digitale Öffentlichkeit sie wahr. KI-Modelle greifen diese Wahrnehmung auf und verstärken sie.

Dabei geht es nicht um aggressive PR, sondern um nachvollziehbare Relevanz. Wer kluge Perspektiven einbringt, innovative Lösungen zeigt oder mit originellen Gedanken auffällt, wird zitiert und damit in Entscheidungsmomenten sichtbar. Unternehmen, die es schaffen, Themen anzustoßen, erzeugen eine ganz eigene Dynamik – die digitale Debatte führt sie automatisch mit.

Dieser Wandel kommt nicht überraschend. Für Nutzer zählt, wem andere vertrauen. Kaufentscheidungen beginnen schon heute selten auf der Website eines Anbieters – sie beginnen in Empfehlungen, Rankings und Erwähnungen. Genau dort haben KI-Systeme den Finger am Puls des Informationsflusses.

Unsichtbarkeit entsteht nicht, weil etwas falsch gemacht wurde. Sie entsteht, wenn der entscheidende Schritt fehlt: die Sichtbarkeit außerhalb des eigenen Mikrokosmos. Unternehmen, die bereit sind, ihren Content nicht nur zu veröffentlichen, sondern in Umlauf zu bringen, sichern sich den Platz in der digitalen Auswahlliste. Wer dafür sorgt, dass andere über die eigene Marke sprechen, wird gefunden – auch dann, wenn niemand den Namen aktiv sucht.

Digitale Dominanz entsteht Off-Site: Die neue Macht von Rankings, Reviews und PR
Viele Marketingabteilungen arbeiten nach einer Logik, die einst funktionierte: Inhalte erstellen, SEO-Optimierung durchführen, Rankings steigern, Traffic gewinnen. Doch diese lineare Gleichung ist brüchig geworden. Die kostenlosen Besucherströme, von denen Webseiten früher lebten, versiegen zunehmend. Denn die Orientierung von Nutzern findet längst nicht mehr direkt in Suchmaschinen statt. Sie verlagert sich in Empfehlungssysteme, in Medienbeiträge, in Content von Dritten und zunehmend in KI-Antwortmodelle.

Die AirOps-Analyse bringt diese Veränderung auf eine einfache, drastische Zahl: Nur etwa 13 Prozent aller Markennennungen stammen aus dem direkten Ökosystem eines Unternehmens. Der Rest entsteht dort, wo die Marke nicht selbst spricht. Wer nur im eigenen Kanal sendet, führt einen Monolog – und der Monolog dringt kaum mehr nach außen.

Für Unternehmerinnen, Selbstständige und Start-ups ist dieser Befund alles andere als abstrakt. Er berührt das Herzstück des Geschäfts: die Frage, ob ein Unternehmen überhaupt auf dem Radar potenzieller Kunden erscheint, bevor Entscheidungen fallen. Die eigene Website ist kein Schaufenster mehr, in dem sich alle Interessierten automatisch einfinden. Sie ist ein Büro, zu dem jemand erst eine Einladung erhalten muss – und diese Einladung formulieren oft andere.

„Ich sehe, dass viele Unternehmen noch im alten Paradigma operieren“, sagt René Reinisch, Geschäftsführer von RR Digital Solutions. „Sie glauben, wenn sie nur genug Content produzieren, entsteht Aufmerksamkeit von selbst. Doch ohne externe Erwähnung bleibt Content ein Geheimtipp – und Geheimtipps werden selten gekauft.“

Die Studie zeigt außerdem, dass knapp 90 Prozent der externen Erwähnungen aus vergleichenden Formaten entstehen: die beste Software, die innovativsten Anbieter, die wichtigsten Lösungen. Wer hier nicht vorkommt, existiert im Kopf der Zielgruppe nicht. Beneidenswerte Konkurrenz taucht auf diesen Listen plötzlich ganz selbstverständlich auf – nicht unbedingt, weil sie besser ist, sondern weil sie wahrgenommen wird.

Sichtbarkeit ist zum Wettbewerbsvorteil geworden, der den Takt vorgibt. Wer in den richtigen Kontexten genannt wird, verschiebt die Spielregeln seines Marktes. Unternehmen müssen daher verstehen, dass ihre Kommunikationsleistung erst dann Wirkung entfaltet, wenn sie den eigenen Raum verlässt.

Dabei geht es nicht um Lautstärke, sondern um Anschlussfähigkeit. Wer Inhalte produziert, die sich eignen, von anderen referenziert zu werden, erzeugt ein Netz von Begründungen, warum genau dieses Angebot Relevanz hat. Diese Logik zahlt auf Vertrauen ein – und Vertrauen verkauft immer.

Zukunftsfähige Marken entstehen dort, wo ihre Geschichte weitererzählt wird. Wer nur im eigenen Kanal redet, hilft auf Dauer nur sich selbst – aber nicht dem Geschäft.

Brand Visibility ist kein Glück: Erwähnungen entscheiden heute über Leads und Aufträge
Sichtbarkeit ist heute kein reiner Wettbewerb um Rankings mehr. Sie ist ein Wettbewerb um Glaubwürdigkeit. Und Glaubwürdigkeit wird von außen bestätigt. Genau das belegt die AirOps-Analyse sehr klar: Drittplattformen bestimmen in der frühen Recherchephase, welche Marken Nutzer überhaupt kennenlernen. Wer dort erscheint, wird Teil eines Entscheidungsprozesses. Wer fehlt, bleibt unbekannt – selbst wenn das Angebot objektiv überlegen ist.

Diese Form der Relevanz entsteht nicht, weil ein Unternehmen laut ruft. Sie entsteht, weil andere es erwähnen. Presseportale, Vergleichsseiten, Fachblogs übernehmen die Rolle des Türöffners. Wer die Tür nicht nutzt, steht mit gutem Angebot im Abseits.

René Reinisch, Geschäftsführer von RR Digital Solutions, sieht darin eine strategische Chance: „Sichtbarkeit ist nicht länger eine Frage des Glücks oder der Werbung. Sie ist das Ergebnis von Anschluss an bestehende Kommunikationsströme. Wenn andere meine Stärken benennen, entsteht eine Reputation, die sich niemand selbst zuschreiben kann.“

Die eigene Website liefert weiterhin das detailgenaue Bild eines Angebots. Aber sie sorgt nicht dafür, dass dieses Bild im Kopf möglicher Interessenten ankommt. Dafür braucht es Wiederholung von außen. Jede journalistische Erwähnung, jedes Branchenranking und jede Expertennennung ist ein Verstärker deiner Kompetenz.

Besonders KI-Antwortmodelle greifen diese Verstärker auf. Sie stützen sich auf Quellen, die als vertrauenswürdig gelten – also auf Stimmen jenseits der Eigenbeschreibung. Wer diesen Stimmen Material liefert, das sich leicht in neue Kontexte übertragen lässt, wird automatisch in digitale Empfehlungsketten eingespeist. Damit entsteht ein Kreislauf: Erwähnung erzeugt Erwähnung. Und mit jeder Nennung steigt die Wahrscheinlichkeit, bei echten Entscheidungen aufzutauchen.

Die Frage, ob ein Unternehmen wahrgenommen wird, ist längst nicht mehr technischer Natur. Sie ist kommunikativ – und sozial. Wer für andere relevant ist, wird verbreitet. Wer für sich selbst relevant ist, bleibt allein.

Gefunden zu werden ist kein Zufall. Es ist ein Ergebnis der Bereitschaft, das eigene Wissen sichtbar zu machen und es in Bewegung zu bringen. Wenn die digitale Öffentlichkeit über eine Marke spricht, verändert sich nicht nur die Nachfrage – es verändert sich die Position im Markt. Erfolgreiche Unternehmen sind jene, die dafür sorgen, dass ihre Stärken nicht im Stillen bleiben. Denn nur wer stattfindet, wird gebucht. (prm)




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