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Nachricht vom 07.11.2025    

Agrarveranstaltung Westerwald Bank: Hofübergabe ohne Konflikte steuern

Von Mariam Nasiripour

In allen Branchen sind Nachfolgeregelungen großes und wichtiges Thema. Wie das in der Landwirtschaft gelingen kann und was die Betriebe dabei beachten sollten, darüber klärte die Agrarveranstaltung der Westerwald Bank eG in Zusammenarbeit mit dem Maschinenring Taunus-Westerwald auf. Als Referenten sprachen Autor und Diplom-Agraringenieur Rolf Brauch sowie Steuerberater Manfred Hoffstedde.

130 Gäste nahmen an der jährlichen Veranstaltung der Westerwald Bank eG teil. (Fotos: Mariam Nasiripour)

Hachenburg. Die 130 Gäste begrüßte Dr. Ralf Kölbach, Vorstandssprecher der Westerwald Bank. Desiree Diels, Geschäftsführerin Maschinenring Taunus-Westerwald, verglich die Hofübergabe mit dem Aufwand, den eine Hochzeit mache. Für beide benötige man viel Zeit und eine offene Kommunikation. Sie riet den Anwesenden, sich beim Thema von Experten beraten zu lassen.

Seinen Vortrag hatte Rolf Brauch betitelt mit "Beglückende Hofübergabe ist gelungene Familienstrategie". Es gehe darum, die Hofübergabe so zu steuern, dass alle am Ende sagen können: "Es ist gelungen." Jeder soll bekommen, was er braucht, so der Autor. Dafür brauche es ein hohes Maß an Handlungsfähigkeit aller betroffenen Personen. Eine Hofübergabe berge oft Konflikte, führte Brauch aus. Konflikte innerhalb der Familie seien uralt, und er nannte als Beispiel Kain und Abel aus der Bibel. "Es ist oft ein erbitterter Kampf um Ressourcen", erläuterte Brauch. Aber auch Macht, Geld, Anerkennung und Wertschätzung spielen dabei eine Rolle. "Konflikte sind im Leben normal", sagte der Autor. "Sind wir konfliktbereit, ist die entscheidende Frage, können wir auch Konflikte offen angehen."

Er sprach die Bedeutung der Beziehung zwischen Eltern und Kindern an. Beide sollten sich auf Augenhöhe begegnen, sonst könnten sich die Kinder bei der Hofübergabe für erfahrene Kränkungen rächen. Die Familie sei ein starkes Konstrukt und auch Familienbetriebe seien starke Konstrukte. Es gebe aber Unterschiede. Die Familie brauche Soft-Facts, sprich Liebe, Nähe und Geborgenheit. Der Betrieb dagegen benötige Hard-Facts, wie Zahlen, Daten, Fakten. Familie und Betrieb seien zwei Systeme, die sich aufeinander beziehen. In der Familie sollte der Mann ein liebender Vater sein und im Betrieb ein knallharter Geschäftsmann, erläuterte Rolf Brauch.

Strategische Hofübergabe: Experten geben Ratschläge

Eine Hofübergabe könne nur beglückend sein, wenn sie strategisch gesteuert werde. Das sei die Aufgabe der Eltern. Und auch den richtigen Zeitpunkt müssten die Eltern bestimmen, so der Autor. Ein weiterer Aspekt der Hofübergabe sei die Erfahrung, die die Kinder außerhalb des Familienbetriebs machen. Aus diesem Grund sollten Eltern ihre Kinder gehen lassen und ihnen diese Erfahrungen ermöglichen. Eine Hofübergabe sei ein Prozess, bei dem es um Gerechtigkeit gehe und nicht um Gleichheit, ergänzte er. Nach der Hofübergabe sollten die Kinder nicht die Trampelpfade der Eltern beschreiten, sondern das tun, was gut für sie selbst ist.



Welche steuer- und erbrechtlichen Dinge zu beachten sind, erklärte Steuerberater und Fachberater für Unternehmensnachfolge, Manfred Hoffstedde. Dabei gebe es viele Dinge, um die sich sowohl die Eltern als auch die Kinder kümmern müssten. Abschließend stellte der Leiter des Teams Agrar der Westerwald Bank, Torsten Gerhardt, das Team Agrar vor. Neben Sarah Schneider, gehören Daniela Hülpüsch und seit kurzer Zeit auch Niklas Gillessen zum Team Agrar der Westerwald Bank eG.


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