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Nachricht vom 14.11.2025    

"Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde" begeistert Betzdorf

Von Niklas Hövelmann

Am Donnerstagabend (13. November 2025) war das Berliner Kriminal Theater in Betzdorf zu Gast. Für seine Darbietung des Lustspiel-Klassikers von João Bethencourt erhielt das Schauspielensemble äußerst positive Resonanz.

Berliner Kriminal Theater trat in Betzdorf mit dem Stück "Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde" auf. (Fotos: Niklas Hövelmann)

Betzdorf. Am Donnerstagabend (13. November 2025) stattete das Berliner Kriminal Theater der Betzdorfer Stadthalle einen Besuch ab. Mit João Bethencourts Komödiendauerbrenner "Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde", wusste das Ensemble aus der Hauptstadt das lokale Publikum gut zu unterhalten. Thematisch befasste sich das von Regisseur Thomas Wingrich im Wesentlichen genau damit: Eines Tages im Jahr 1983 entführt der New Yorker Taxifahrer Samuel Leibowitz Papst Albert IV, zunächst aus reinem Opportunismus - mit irrwitzigen Folgen.

Schwere Atmosphäre
1983 wirkt die Nachrichtenwelt trist: Nichts als Mord und Massensterben überall; die Hunde des Krieges wieder losgelassen. Zu dieser Zeit lebt der jüdische Taxifahrer Samuel Leibowitz zusammen mit seiner Frau Sara und den beiden gemeinsamen Kindern Miriam und Irving im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Der erstgeborene Sohn fiel im Vietnamkrieg, worunter der 58-jährige Samuel noch immer leidet. Zu Beginn des Stücks befindet sich der amtierende Papst, Albert IV, auf Missionsreise in der Stadt, wo er in den nächsten Tagen vor den Vereinten Nationen auftreten will. Bescheiden und dem Rummel eher abgeneigt schleicht sich der Pontifex an seinen Sicherheitskräften vorbei durch einen Nebeneingang aus seinem Quartier im Astoria. Er besteigt rein zufällig das Taxi Leibowitzs - und wird sogleich von diesem entführt.



Ein Plan entsteht
Mit der Ankunft Alberts und Leibowitz in seiner Wohnung beginnt das Kammerspiel. Albert wird in die Vorratskammer gesperrt und Samuel Leibowitz genehmigt sich erst einmal ein Bier. Nach und nach kommen die anderen Familienmitglieder hinzu, entdecken entsetzt den Pontifex und müssen sich mit den sehr dürftigen Rechtfertigungen Samuels zufrieden geben. Scheinbar hat er überhaupt keinen Plan gehabt, was er denn mit dem heiligen Vater anfangen soll. Dass dem nicht ganz so ist, zeigt sich, als sein "Bekennerbrief" im Fernsehen verlesen wird. Im Gegenzug für die Freiheit des Papstes verlangt Leibowitz einen Tag ohne Mord und Totschlag. Gerührt von dieser Forderung freundet sich Albert mit seinen Entführern an und unterstützt das Anliegen mit Leibeskräften.

Überzeugende Darbietung
Schauspielerisch hatte das Ensemble durchaus einiges zu bieten. Gerade Silvio Hildebrandts Darstellung des Samuel Leibowitz im Stile des klassischen Berliner Proleten mit einer Portion Al Bundy war urkomisch und wusste das Humorzentrum der etwa 160 anwesenden Zuschauer zu stimulieren. Ebenfalls zu überzeugen wusste Jean Maesér als Papst Albert IV. Die Gewänder des katholischen Oberhauptes wirkten nahezu wie geschaffen für den 59-Jährigen. So sahen es auch weite Teile der anwesenden Gäste, als sie im Nachgang ihre Begeisterung dem Personal der Stadthalle kundtaten.


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