Verzögerungen beim Neubau des Landesuntersuchungsamts in Koblenz
Der geplante Neubau des Landesuntersuchungsamts (LUA) in Koblenz steht vor erheblichen Herausforderungen. Trotz der Fertigstellung des Rohbaus im Jahr 2019 verzögert sich das Projekt aufgrund verschiedener Faktoren, darunter Insolvenzen und die Auswirkungen der Corona-Pandemie.
Koblenz. Sogar die Untersuchung eines toten Elefanten soll im neuen Gebäude des LUA möglich sein - so hatte es der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) bereits 2016 angekündigt. Die Bauzeit war ursprünglich auf vier Jahre angesetzt. Doch obwohl der Rohbau schon seit geraumer Zeit steht, ruhen die Bauarbeiten derzeit. Die ursprünglich veranschlagten Kosten von 50 bis 60 Millionen Euro sind inzwischen deutlich gestiegen.
Wie das Bau- und Finanzministerium in Mainz mitteilte, sind die Arbeiten an der technischen Installation wegen der Insolvenz einer beteiligten Sanitär-, Wasser- und Abwasserfirma sowie der Kündigung des Auftragnehmers für Lüftungstechnik unterbrochen. "Maßgeblich hierfür ist auch die mangelhafte Ausführungsplanung der eingeschalteten externen Planungsbeteiligten." Bereits kurz nach der Fertigstellung des Rohbaus im Jahr 2019 musste das zuerst beauftragte Ingenieurbüro für Versorgungs- und Elektrotechnik gekündigt werden.
Über europaweite Ausschreibungen wurden zwei neue Planungsbüros für Elektrotechnik und Versorgungstechnik gewonnen. Dann kam die Corona-Pandemie, was ab 2020 zu weniger Personal auf der Baustelle führte. Seit 2022 haben sich zudem durch den Krieg in der Ukraine Lieferketten für Baumaterialien verzögert. "Aus den Erfahrungen der Pandemie resultierte die Notwendigkeit einer zusätzlichen Planung von Vorkehrungen für die Aufrechterhaltung kritischer Geschäftsprozesse des LUA in Krisensituationen", erläuterte das Ministerium.
Die Erhöhung der Baukosten von rund 67,7 Millionen Euro im Jahr 2017 auf etwa 117,5 Millionen Euro erklärt das Ministerium wie folgt: Änderungen der neuen Fachplaner in der Versorgungs- und Elektrotechnik verursachten Mehrkosten von rund 15,3 Millionen Euro. Hinzu kommen Kostensteigerungen durch Corona und den Ukrainekrieg in Höhe von rund 14,5 Millionen Euro sowie die zusätzliche Sicherstellung kritischer Geschäftsprozesse des LUA mit rund 4,7 Millionen Euro. Baupreissteigerungen betragen etwa 15 Millionen Euro.
In Koblenz arbeiten 280 der insgesamt rund 500 Beschäftigten der Fachbehörde, die auch Standorte in Landau, Mainz, Speyer und Trier hat. Der fünfgeschossige Neubau im Gewerbe- und Technologiepark Bubenheim/B9 soll mehr als 5.000 Quadratmeter Laborflächen und knapp 3.000 Quadratmeter für Büros, Kantine und Bibliothek umfassen. Das LUA, gegründet im Jahr 2000, hat zahlreiche Aufgaben - von der Untersuchung von Lebensmitteln auf Schadstoffe bis zur Bekämpfung von Tierseuchen und dem Schutz vor Infektionskrankheiten wie Corona oder Influenza. (dpa/bearbeitet durch Red)
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