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Nachricht vom 04.12.2025    

Ärztliche Versorgung im Kreis: Diakonie in Südwestfalen übernimmt auch zwei MVZ

Der Grundstein für die Fortführung der Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) im Diakonie-Klinikum Kirchen und damit auch im ehemaligen DRK-Krankenhaus Altenkirchen ist gelegt: Der Zulassungsausschuss der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz stimmte dem Antrag des MVZ im Diakonie-Klinikum Kirchen zu, 5,5 KV-Sitze in Kirchen und 2,0 KV-Sitze in Altenkirchen zu übernehmen.

Zwei Arztsitze hat die KV Rheinland-Pfalz dem ehemaligen DRK-Krankenhaus in Altenkirchen zugestanden. (Foto: Archiv vh)

Kreis Altenkirchen. Das ist eine positive Nachricht gerade vor Weihnachten in der Tristesse um die Degradierung des ehemaligen DRK-Krankenhauses in Altenkirchen zu einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) und dessen womöglich ungewisser Zukunft: Der Zulassungsausschuss der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Rheinland-Pfalz legte am Mittwoch (3. Dezember) den Grundstein für den Fortbestand der MVZ an den Standorten Altenkirchen und Kirchen. Das Gremium stimmte dem Antrag des MVZ Diakonie-Klinikum Kirchen zu, 5,5 KV-Sitze in Kirchen und 2,0 KV-Sitze in Altenkirchen zu übernehmen. Im Vorfeld hatte sich Dr. Rainer Eckert in seiner Eigenschaft als Insolvenzverwalter über das Vermögen der DRK gemeinnützige Gesundheitsbetriebsgesellschaft mbH mit dem MVZ Diakonie-Klinikum Kirchen über die Übertragung geeinigt. Bis zum geplanten Übergang am 1. Januar 2026 sind noch Erklärungen und Nachweise durch beide Vertragsparteien der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz vorzulegen. Die Diakonie in Südwestfalen hatte im Laufe des Jahres das ehemalige DRK-Krankenhaus in Kirchen mit erheblicher finanzieller Unterstützung des Kreises Altenkirchen und auch die Kinder- und Jugendpsychiatrie im Ex-DRK-Hospital in Altenkirchen übernommen. Parallel gab und gibt es in der Klinik am Leuzbacher Weg wochentäglich eine Sprechstunde für chirurgische Patienten sowie eine für Arbeitsunfälle jeweils von 8 bis 16 Uhr. Für „kleinere“ Notfälle ist eine chirurgische Akutversorgung möglich. Gleichfalls werden spezielle ambulante Eingriffe in der Weichteilchirurgie sowie in der Hand- und Fußchirurgie angeboten. Darüber sind die Schmerzambulanz und die Schmerztagesklinik erhalten geblieben. Dr. Peter Enders als Landrat des Kreises Altenkirchen stellte am späten Donnerstagnachmittag (4. Dezember) fest: „Ich bin sehr froh, dass die Diakonie in Südwestfalen als Krankenhausträger auch den Zuschlag für die MVZ-Standorte in Kirchen und Altenkirchen bekommt. Diese Entscheidung garantiert Kontinuität und Stabilität dieser Einrichtungen mit einem in der Region etablierten und verlässlichen Partner. Insbesondere für die ambulante Versorgung im Raum Altenkirchen ist das ein gutes Signal." Dr. Josef Rosenbauer, Geschäftsführer der Diakonie in Südwestfalen, erklärte gegenüber der Siegener Zeitung: „Das ist definitiv eine gute Nachricht für die Menschen im Kreis Altenkirchen. Wenn die MVZ nicht weiterbetrieben würden, würde das ein Riesenloch reißen.“ Um den Fortbestand der MVZ zu sichern, musste die Diakonie nach Darstellung Rosenbauers hartnäckig bleiben, wie er gegenüber der Tageszeitung aus dem Siegerland ausführte: „Wir sind seit drei Monaten an dem Thema dran.“ In Kirchen sollen MVZ-Angebote für Pädiatrie, Urologie, Chirurgie und Gynäkologie vorgehalten werden.



Drama begann im August 2023
Das Drama um die Krankenhäuser in Altenkirchen, Hachenburg, Kirchen, Neuwied und Alzey unter dem Dach der DRK gemeinnützige Krankenhausgesellschaft mbH Rheinland-Pfalz hatte im August 2023 mit deren erster Insolvenz begonnen, die in Eigenverantwortung beendet wurde. Im Dezember 2024 stellte die gGmbH den (zweiten) Antrag auf Durchführung eines Regelinsolvenzverfahrens, vom 1. März 2025 an griffen nach den für ein vorläufiges die Vorschriften für das eigentliche Insolvenzverfahren, das Insolvenzverwalter Dr. Rainer Eckert betreut(e). Auch die DRK gemeinnützige Gesundheitsbetriebsgesellschaft Südwest mbH, die für die MVZ verantwortlich war, musste die Segel streichen. Im Februar 2025 waren zudem die Muttergesellschaft, die DRK gemeinnützige Trägergesellschaft Süd-West mbH, zusammen mit den Tochtergesellschaften DRK gemeinnützige Gesellschaft für Geriatrie und Rehabilitation mbH und DRK Klinikgesellschaft Südwest gGmbH ebenfalls jeweils den Schritt in das Insolvenzverfahren gegangen. Aufgrund der gesamten Turbulenzen um die Hospitäler zog sich der DRK-Landesverband Rheinland-Pfalz aus dem Betrieb von Krankenhäusern komplett zurück. Die Diakonie in Südwestfalen bildet laut eigener Homepage das größte Gesundheits- und Sozialnetzwerk in der Region – und ist von der Geburt bis zum Lebensende für kranke, hilfe- und pflegebedürftige Menschen da: „Mit 4000 Mitarbeitern engagiert sich das Unternehmen als bedeutender Arbeitgeber in rund 120 Einrichtungen an mehr als 40 Standorten. Jährlich werden hier 100 000 Menschen behandelt, gepflegt und betreut. Als professioneller Dienstgeber verbindet die Diakonie in Südwestfalen zahlreiche Diagnose-, Therapie-, Reha- und Pflegeeinheiten. Darunter sind Krankenhäuser, Medizinische Versorgungszentren, Seniorenheime, ambulante Pflegedienste nebst Mahlzeitendienst, eine Kindertagesstätte, ambulante Rehazentren, Wohnheime für Menschen mit Behinderung, Hilfen für wohnungslose Menschen, ein Hospiz, verschiedene Beratungsstellen und ein eigenes Pflegebildungszentrum. Hinter dem Unternehmen stehen zwei kirchliche Eigentümer: zum einen das Diakonische Werk im evangelischen Kirchenkreis Siegen, zum anderen der evangelische Kirchenkreis Siegen“, heißt es. (vh)


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