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Nachricht vom 09.12.2025    

Bürgermeister der VG Hamm: Dietmar Henrich offiziell für weitere Amtszeit ernannt

Die Kontinuität an der Verwaltungsspitze der Verbandsgemeinde Hamm steht, wahltechnisch gesehen, schon seit rund einem halben Jahr fest. Nun ist sie auch mit der Ernennung und Amtseinführung offiziell bestätigt worden. Dietmar Henrich (parteilos) tritt am 1. Januar 2026 seine zweite achtjährige Amtszeit als Bürgermeister an. Den Posten hatte er am 1. Januar 2018 von Rainer Buttstedt übernommen.

Udo Seidler trug den Text der Ernennungsurkunde für die zweite Amtszeit von Dietmar Henrich vor. (Foto: vh)

Breitscheidt. Großer Bahnhof am Montagabend (8. Dezember) im pickepackevollen Dorfgemeinschaftshaus in Breitscheidt: In einer Sitzung des Rates der Verbandsgemeinde (VG) Hamm wurde Dietmar Henrich (56/parteilos) offiziell für seinen zweiten, acht Jahre andauernden Turnus zum Bürgermeister ernannt, der am 1. Januar 2026 beginnt, und in das Amt eingeführt. Er war am 15. Juni mit 96,7 Prozent Ja-Stimmen bei der Urwahl in dieser Position bestätigt worden, nachdem er am 1. Januar 2018 die Nachfolge von Rainer Buttstedt (CDU), der 25 Jahre lang die Geschicke der VG im Hauptamt leitete, angetreten hatte. Henrich hatte als einziger Kandidat für den neuerlichen Urnengang seinen Hut in den Ring geworfen. Erster Gratulant vor zahlreichen Gästen neben den Mitgliedern des Rates war der Erste Beigeordnete der VG, Udo Seidler, unter dessen Leitung die Zusammenkunft des Gremiums stand, der die Urkunde verlas und überreichte: „Für die vor dir liegenden acht Jahre wünsche ich dir eine glückliche Hand, Kraft und Weitblick und stets den sicheren Rückenwind der Menschen in unserer Verbandsgemeinde. Auch persönlich freue ich mich auf eine weiterhin vertrauensvolle, konstruktive und erfolgreiche Zusammenarbeit mit dir.“ Mit Blick auf das Wahlresultat ergänzte Seidler: „Es ist eine klare Botschaft: Die Menschen stehen hinter dir.“ Landrat Dr. Peter Enders sagte in seinem Grußwort: „Die Aufgabe als Bürgermeister einer Verbandsgemeinde mit selbstbewussten Ortsgemeinden ist zweifellos eine enorme Verantwortung und Herausforderung zugleich. Und ich bin sicher: Du wirst dieser Verantwortung und Herausforderung – das hast du in den letzten Jahren bewiesen – auch in Zukunft gerecht werden.“ Politik in den Kommunen erfolge hautnah, das mache sie auch so spannend. Bürgermeister agierten nicht abgehoben in einem Regierungsviertel, ihnen würden die praktischen Dinge des Alltags nicht abgenommen. Sie wüssten, wie es in ihrem Ort aussehe, für den sie verantwortlich seien, und sie sähen auch, was aus ihren Entscheidungen folge.

Einen „Tippfehler“ vermutet
Henrichs Kollege aus der VG Altenkirchen-Flammersfeld, Fred Jüngerich, merkte auch für die Kreisgruppe Altenkirchen im Gemeinde- und Städtebund zunächst ein wenig schmunzelnd an: „Du kannst stolz sein auf das Ergebnis, das du erzielt hast. Ich habe direkt gesagt, das ist ein Tippfehler … Noch nie hat es das gegeben, dass ein hauptamtlich gewählter Bürgermeister im Kreis Altenkirchen solch ein Ergebnis erzielt hat.“ Mit Fachkompetenz, Bodenständigkeit und durch akribisches Arbeiten habe Henrich die Wählerinnen und Wähler in der VG Hamm überzeugt, „dadurch bist du nicht nur Weltmeister der Herzen, sondern auch Weltmeister der Urwahl geworden. Du weißt ein starkes Ehrenamt in den Ortsgemeinden hinter dir, und ich hoffe, dass du die nächsten acht Jahre so bravourös hinter dich bringt wie die vergangenen acht Jahre“, fügte Jüngerich an. „Langeweile hast du sicher keine gehabt“, meinte Wolfgang Fischer, der für die Fraktionen im VG-Rat das Wort ergriff und einen Aspekt für Henrichs Talent der Improvisation hervorhob. Der Fraktionsvorsitzende der Freien Wählergruppe ließ noch einmal die „Autositzung“ Revue passieren. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie eine dringende Entscheidung des VG-Rates für einen Zuschussantrag für die Erweiterung der Kita in Breitscheidt zu benötigen, reisten die Mitglieder der Zusammenkunft jeweils mit ihrem Auto an, parkten es auf dem Platz hinter der Großsporthalle und blieben in ihnen sitzen. Per mobiler Lautsprecheranlage habe Henrich durch die Tagesordnung geführt, dann sei abgestimmt worden, und Büroleiter Ingo Schöler habe die Stimmzettel, von Pkw zu Pkw gehend, eingesammelt. „Das Projekt ist längst gebaut und eingeweiht“, lautete Fischers lapidares Fazit.

Von Fairness geprägt
Helmut Rötzel, Breitscheidter „Chef“ und Sprecher der Ortsgemeinden der VG Hamm, rekapitulierte das Wahlergebnis, das er als „erwartbar und logisch“ bezeichnete. Die Zusammenarbeit mit Henrich sei von Fairness geprägt und immer auf Augenhöhe gewesen. Auch Marcel Ring (Personalrat der VG-Verwaltung in Vertretung der Vorsitzenden Lisa-Marie Petzold) schaute zurück: Man sei froh gewesen, dass die Position „aus dem eigenen Haus ausgefüllt“ worden sei. Im Laufe der Zeit seien der VG immer mehr Aufgaben übertragen, immer mehr Personal eingestellt worden. „Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mir dir hat die acht Jahre ausgemacht, und das wird sicherlich so bleiben“, hoffte Ring. Für die musikalische Begleitung sorgten Amelie Pritz und Ramon Fuckert.



Wie im Fluge vergangen
Henrich seinerseits blickte zunächst ein kleines bisschen zurück: Die Nachfolge von Rainer Buttstedt (Fischer: Rekordbürgermeister in Hamm seit 1816 mit 25 Jahren im Amt) habe sich zunächst „unecht angefühlt“, ehe er auf den Start seiner Laufbahn einging: „Ich habe meine Ausbildung 1985 im Rathaus begonnen, als es nicht so einfach war, eine Ausbildungsstelle zu bekommen, zumal zunächst drei Mädchen eingestellt werden sollten“. Schließlich habe es doch geklappt. Mit dem Schwenk in die Aktualität merkte er an, dass die acht Jahre wie im Fluge vergangen seien. „Ich weiß, wo ich herkomme. Ich blicke mit Demut und Dankbarkeit zurück“, setzte Henrich hinzu und stellte heraus: „Die VG war finanziell nie auf Rosen gebettet, hat aber keine Liquiditätskredite. Das ist sehr, sehr wichtig. Die Teilnahme am kommunalen Entschuldungsfonds im Jahr 2012 hat das Ziel erreicht. Wir sind sogar vorzeitig ausgestiegen.“ Mit Blick auf die Verwaltung und die Ortsgemeinden lobte er, dass „alle einen gemeinsamen Weg gegangen sind. Wir haben super zusammengearbeitet. Die Ortsgemeinden wissen, dass die VG von ihren starken Ortsgemeinden lebt.“ Es gebe gute und motivierte Mitarbeiter – nicht nur in der Kernverwaltung. Henrich betonte, dass die Herausforderungen immer größer würden.

Bombendrohung gegen das Rathaus
Nicht in allerbester Erinnerung blieb Henrich der Amtsantritt 2018 mit einer beinahe unmittelbar folgenden Bombendrohung gegen das Rathaus, „das war nicht witzig“. Auch die Corona-Zeit habe Lösungen abseits der alltäglichen bedingt, „viele Dinge mit gesundem Menschenverstand“. Weh getan habe ihm die eingeschränkte Öffnung des Waldschwimmbades im vergangenen Sommer, und dennoch sei er schließlich „stolz gewesen, dass wir bei der Lösung des Problems so kreativ waren“. Natürlich habe er auch menschliche Enttäuschungen erlebt, „das eine oder andere ist nicht so gut gelaufen“. In den nächsten acht Jahren „werden wir noch einiges an Geld ausgeben wie beispielsweise für das Start-Chancen-Programm, an dem die Grundschule Hamm teilnimmt. Wir richten den Blick nach vorne. Die VG Hamm soll eine VG sein, die sich entwickelt, in der man gerne lebt“. Henrich möchte ebenfalls die interkommunale Zusammenarbeit intensivieren (es existiert bereits eine gemeinsame Vergabestelle mit der VG Altenkirchen-Flammersfeld), „da steckt noch Potential drin“. Fehlen durfte natürlich nicht der Dank an seine Frau Susanne und Sohn Julian, den er als „besten Ratgeber“ bezeichnete, ehe die Schlange der Gratulanten sich beinahe bis zum Eingang aufgebaut hatte.

20 Jahre lang Leiter eines Fachbereichs
Von Hause ist Henrich Diplom-Verwaltungswirt (FH), Verwaltungs- und Betriebswirt sowie Wirtschaftsförderer (VWA). Vor der Übernahme des Chefsessels im Rathaus war er 20 Jahre lang als Leiter des Fachbereichs Bürgerdienste, Wirtschaftsförderung und Strukturentwicklung tätig. Er lebt mit seiner Familie in Bruchertseifen. Bei der Urwahl am 15. Juni erhielt er einen Zustimmungswert von 96,7 Prozent (Wahlbeteiligung 31,6 Prozent). Als es im Herbst 2017 um die Nachfolge Buttstedts ging, hatte sich zunächst niemand der vier Kandidaten durchsetzen können: Henrich verfehlte mit 48,3 Prozent der Stimmen knapp die erforderliche absolute Mehrheit, Nadja Schmidt (19,0), Udo Hammer (18,1) und Nico Langenbach (14,5) kamen auf den weiteren Plätzen ein, so dass eine Stichwahl erforderlich wurde, die Henrich mit 79,8 Prozent deutlich gegen Schmidt (20,2) für sich entscheiden konnte. (vh)


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