„Chef“ der Feuerwehr der VG Altenkirchen-Flammersfeld: André Wollny löst Björn Stürz ab
Der eine geht, der andere kommt: Der Posten des „Chefs“ der freiwilligen Feuerwehr der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld ist vom 17. Dezember an neu besetzt. Für Björn Stürz rückt André Wollny nach, weil Stürz aus persönlichen Gründen um den Abschied gebeten hatte. Wollny, ehemals „Boss“ des Löschzuges Oberlahr, war von den Wehrführern der neun Teileinheiten gewählt worden.
Altenkirchen/Bürdenbach. Fast-Jahreswechsel bieten sich für personelle Veränderungen an. Sie erleichtern das Bäumchen-wechsle-dich-Spiel, weil ein Zeitraum beinahe komplett abgeschlossen ist, ein neuer so gut wie bei Null startet. Die Position des Wehrleiters der freiwilligen Feuerwehr der Verbandsgemeinde (VG) Altenkirchen-Flammersfeld übernimmt vom 17. Dezember an André Wollny (40/Oberlahr). Er löst Björn Stürz (37/Mammelzen) ab, der um seine Entpflichtung aus persönlichen Gründen gebeten hatte und der seit Inkrafttreten der Fusion der beiden VGs am 1. Januar 2020 das Ehrenamt inne hatte. Wollny musste seine Funktion als Wehrführer des Löschzuges Oberlahr aufgeben, nunmehr ist er für zehn Jahre der „Boss“ der neun „Unter-Einheiten“ mit einer Gesamtstärke von rund 400 Aktiven. Bürgermeister Fred Jüngerich entpflichtete, verabschiedete und bedankte sich in der Sitzung des VG-Rates am frühen Dienstagabend (16. Dezember) zunächst bei Stürz für dessen Engagement, ehe er Wollny ernannte, vereidigte und ins Amt einführte. Raphael Jonas (Oberlahr) und Michael Imhäuser (Oberirsen) agieren weiterhin als Stellvertreter des Wehrleiters, der den Dienstgrad eines Hauptbrandmeisters bekleidet. „Deine Fachkompetenz, deine Führungsstärke und deine Loyalität gegenüber mir zeichnen dich aus. Das ist keine Selbstverständlichkeit mehr“, wandte sich Jüngerich an Stürz, „unsere Zusammenarbeit hat sich auf ein hohes Niveau entwickelt.“ Unter anderem seien während der Amtszeit von Stürz, der der Feuerwehr komplett den Rücken kehren wird, ein hauptamtlicher Gerätewart installiert und die Alarm- und Einsatzpläne neu erarbeitet worden. Natürlich sei auch über „defizitäre Dinge“ gesprochen worden, auf die nicht näher eingegangen wurde. „André, du bist ein Feuerwehrmann ,durch und durch’, du hast das von der Pike auf gelernt“, charakterisierte Jüngerich den „Neuen“, „du brennst für die Feuerwehr. Ich freue mich auf eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit und bin mir sicher, dass du die Aufgabe sehr, sehr gut ausfüllen wirst.“ Wollny, der knapp 13 Jahre lang dem Löschzug Oberlahr vorgestanden hatte, ist verheiratet mit Jasmin Wollny, Vater zweier Kinder und arbeitet als Beamter in der Verbandsgemeindeverwaltung und damit im Altenkirchener Rathaus.
Glasfaserausbau: Es geht langsam voran
In puncto Glasfaserausbau „ernähren“ sich die Ortsgemeinden nur mühsam. Ohne Bedenken votierte die Versammlung für eine hälftige Kostenteilung zwischen VG und Kommunen beim Umbau auf die schnelle Word-wide-Web-Variante in den „Dörfern“, die im Förderantrag 1.0 unter dem Dach des Zuschussprogramms „Graue Flecken“ zusammengefasst sind. Bei Gesamtkosten in Höhe von 681.812 Euro entfallen auf die VG und die Ortsgemeinden je 340.906 Euro. Das Gute: Die VG hatte zunächst mit insgesamt 70 Millionen Euro gerechnet, nach der Submission standen „nur“ 6,81 Millionen Euro zu Buche. „Wir stemmen das Projekt somit gemeinsam“, merkte Jüngerich an. Die Kosten schlüsseln sich auf: 50 Prozent Bund, 40 Prozent Land, 10 Prozent Kommunen vor Ort (Hälfte VG und Hälfte Ortsgemeinden). Es gibt jeweils eine Förderzusage (Antrag 1.0) für Bachenberg, Berzhausen, Birnbach, Busenhausen, Ersfeld, Eulenberg, Fiersbach, Forstmehren, Giershausen, Helmenzen, Helmeroth, Hemmelzen, Hilgenroth, Hirz-Maulsbach, Isert, Kescheid, Kircheib, Kraam, Mehren, Oberirsen, Obersteinebach, Ölsen, Orfgen, Racksen, Schürdt, Seelbach, Seifen, Volkerzen, Walterschen und Werkhausen. Als „unversorgt“ gelten (Förderantrag 2.0): Berod, Gieleroth, Hasselbach, Heupelzen, Idelberg, Ingelbach, Kettenhausen, Mammelzen, Neitersen, Niedersteinebach, Oberwambach, Reiferscheid, Rettersen, Sörth, Stürzelbach, Wölmersen und Ziegenhain. Eigenwirtschaftlich ausgebaut wurden/werden - GlasfaserPlus GmbH bzw. Telekom Deutschland GmbH: Altenkirchen, Almersbach, Eichelhardt, Fluterschen, Michelbach, Obererbach, Schöneberg und Weyerbusch; Deutsche Glasfaser: Bürdenbach, Burglahr, Eichen, Flammersfeld, Güllesheim, Horhausen, Krunkel, Oberlahr, Peterslahr, Pleckhausen, Rott und Willroth.
Endlich zu Potte gekommnen
Schon seit Jahren hat sich die VG als Träger der Pestalozzi-Grundschule in Altenkirchen die Sanierung deren Sporthalle zum Ziel gesetzt. Das war schon bei einem Ausschusstermin vor Ort im November 2019 mit Nachdruck bekundet worden. Nunmehr wurden die ersten Weichen gestellt: Einstimmig vergab der Rat Abbrucharbeiten im Innenbereich vor dem Umbau für 59.106 Euro an die Firma A+B GmbH (Bergisch Gladbach). Vor über sechs war bei der Besichtigung festgestellt worden: „Eingeweiht im Jahr 1964, nagt der Zahn der Zeit an allen Ecken und Kanten. Die sanitären Einrichtungen sind defekt, die Trinkwasserhygiene ist nicht mehr gewährleistet, die Heizung marode. Elektrik und Lüftung entsprechen nicht mehr den heutigen Vorschriften. In den Umkleidekabinen fehlt jeweils ein WC. Eine behindertengerechte Toilette ist erst gar nicht an Ort und Stelle. Kaputte Prallschutzwände müssen ausgetauscht sowie an den Längswänden neu installiert werden. Die Hallendecke weist erhebliche Mängel auf (das Dach wurde bereits vor wenigen Jahren mit neuer Isolierung saniert). Um die Halle im Ganztagsschulbetrieb variabler nutzen können, soll ein Trennvorhang eingebaut werden.“
Weyerbusch vor Altenkirchen
Profitieren möchte die VG vom Sondervermögen des Bundes „Infrastruktur und Klimaneutralität“, mit dem 333 Millionen Euro für das neue Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Sportstätten“ bereitgestellt werden. Damit werden Kommunen bei investiven Projekten unterstützt, ihre Sportstätten von besonderer regionaler und überregionaler Bedeutung im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu erhalten und zu modernisieren. Der Bundesanteil der Förderung beträgt mindestens 250.000 Euro (bis zu 45%), der Eigenanteil der Kommune mindestens 55 Prozent (305.555 Euro) der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben. Ohne Widerspruch verabschiedete die Zusammenkunft diese möglichen Vorhaben und in dieser Reihenfolge: Sanierung der zentralen Sportanlage Weyerbusch (Kunstrasenplatz aus dem Jahr 2006 einschließlich 50-Meter-Laufbahn) und Sanierung des Stadions „Glockenspitze“ im Schul- und Sportzentrum Altenkirchen (mit dem Einbau einer Kunststofflaufbahn).
Nur minimale Mehrkosten
Nur minimal mehr zahlen müssen im kommenden Jahr die Kunden der VG-Werke, die für die Wasserversorgung und die Schmutzwasserbeseitigung zur Kasse bitten. In schöner Eintracht bejahte das Gremium die Anpassungen: Der Preis für den Wasserbezug ändert sich von 1,98 auf 2,02 Euro je Kubikmeter, das Entgelt für den wiederkehrenden Beitrag Niederschlagswasser (Abwasserbeseitigung) klettert zum 1. Januar von 0,45 auf 0,47 Euro je Quadratmeter beitragspflichtiger Fläche. Die Benutzungsgebühr für das Schmutzwasser bleibt bei 2,20 Euro pro Kubikmeter (abgerechnet werden 90 Prozent des bezogenen Wassers am Jahresende). Die Wasserversorgung ist mehrwertsteuerpflichtig (7 Prozent), die Entsorgung nicht. Der jährliche Kostenanteil bei Gemeindestraßen an der Niederschlagswasserbeseitigung (Entwässerung von öffentlichen Verkehrsflächen) beträgt nunmehr 0,71 Euro je Quadratmeter Verkehrsfläche nach bislang 0,66 Euro. Alle weiteren Entgelte der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung bleiben auf dem Stand des Jahres 2025. Die Erhöhung in puncto Wasserbezug führte Jüngerich auf die Einkaufspreisanhebung beim Lieferanten, der Wasserversorgung Kreis Altenkirchen, zurück, die bereits 2024 vier Cent („Dieses Plus konnten wir noch auffangen“) und nunmehr wahrscheinlich weitere sechs Cent mehr verlangen werde.
Ein paar Personalien
Neues Ratsmitglied ist Christoph Orthen, der für Ellen Creutzburg in die SPD-Fraktion nachrückt, weil Creutzburg ihr Mandat zum 31. Dezember 2025 niedergelegt hat. Als Schiedsperson für den Bezirk Altenkirchen 1 wurde vom Gremium Michael Rüttger (Hilgenroth) einmütig vorgeschlagen. Die Ernennung nimmt der Direktor des Altenkirchener Amtsgerichts, Johannes Kempf, vor. Rüttger folgt auf Klaus Schneider (Helmenzen), der auf sein Amt verzichtete. Doris John (Altenkirchen) wurde als neues Mitglied im Seniorenbeirat der VG bestellt, nachdem Hildegard Kullmann (Flammersfeld) ihre Teilnahme mit Schreiben vom 1. Juli „gekündigt“ hatte. Nichts eingewendet wurde gegen den Forstwirtschaftsplan des neuen Jahres, der mit einem Verlust von 8323 Euro abschließt. Dem Ertrag in Höhe von 17.831 Euro steht der Aufwand mit 26.154 Euro gegenüber. In Kraft treten können die Satzungen über den Kostenersatz und die Gebührenerhebung für Hilfs- und Dienstleistungen der Feuerwehr sowie die der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld über die Benutzung des Hallenbades Altenkirchen, gegen die niemand sich ablehnend aussprach. „Wir haben es zur Kenntnis genommen“, beschied Jüngerich den Antrag von Jutta Rosenstein (CDU), die (noch fehlenden) Bilanzen der Jahre 2020 bis 2025 bis zum 30. Juni 2026 vorzulegen und erst im Anschluss über die zukünftige Höhe der Umlage zu beraten. (vh)
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