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Nachricht vom 17.12.2025    

Neuer Wehrleiter der VG Altenkirchen-Flammersfeld: André Wollny übernahm das Amt

Von Klaus Köhnen

Nachdem Björn Stürz aus persönlichen und beruflichen Gründen sein Amt nach sechs Jahren aufgegeben hatte, stand eine Neubesetzung an. Die Wehrführer der neun Feuerwehren der VG wählten am 1. Dezember 2025 André Wollny (40) aus Oberlahr zum neuen Leiter der Feuerwehren.

André Wollny (li.) übernahm das Amt des Wehrleiters von Björn Stürz.

Altenkirchen/Flammersfeld. André Wollny sprach mit dem AK-Kurier über seine Motivation, dieses Amt zu übernehmen, und seine Vorstellungen.

Kuriere: Wehrleiter ist ein Wahlamt – was war Ihre Intention, sich zu „bewerben“?

Wollny: In den 14 Jahren als Wehrführer des Löschzugs Oberlahr konnte ich in den Bereichen Organisation, Struktur und Führung viel Erfahrung sammeln. Mit der erforderlichen Neuwahl eines Wehrleiters ergeben sich für mich neue Herausforderungen, die mich reizen. Daher stellte ich mich dem Votum der Wehrführer, denen ich ausdrücklich für ihr Vertrauen danke.

Kuriere: Halten Sie die Kombination des ehrenamtlichen Wehrleiters mit Ihrer Tätigkeit in der VG-Verwaltung für vereinbar?

Wollny: Ja, durchaus. Ich sehe hier viele Synergien und ein vorhandenes Netzwerk, da ich durch meine Tätigkeit als Fachgebietsleiter „Servicestelle für Ortsgemeinden und Gremien“ auch sehr nahe an den Vertretern unserer Kommunen bin. Zudem haben wir ein funktionierendes und zuverlässiges Team im Rathaus, welches mich sehr unterstützt. Auch die Unterstützung meiner Ehefrau und der Familie, die mich zu diesem Schritt ermutigt haben, ist sehr wichtig. Für diese Unterstützung, ohne die auch die Tätigkeit als Wehrführer nicht möglich gewesen wäre, bin ich sehr dankbar!

Kuriere: Werden Sie begonnene Veränderungen wie den Einsatzführungsdienst, „Spezialisierungen“ und anderes mehr fortführen?

Wollny: Björn Stürz hat hier eine sehr gute Vorarbeit, gerade nach der Fusion der beiden Verbandsgemeinden, geleistet. Die Löschzüge sind sich von Anfang an kameradschaftlich und auf Augenhöhe begegnet. Er hat einige Dinge strukturiert und neu aufgebaut, was nach dem Zusammenschluss zweier Kommunen unabdingbar erschien. Gerne möchte ich daran anknüpfen und Veränderungen vorantreiben sowie Begonnenes ausbauen. Sicherlich hat jeder Mensch in „Amt und Würden“ seinen eigenen Stil, was die Person auch ausmacht. Letztlich waren wir sehr oft in den Gedankengängen auf einer Wellenlänge, was die Zusammenarbeit mit meinem Vorgänger im Amt immer erfreulich gemacht hat. Das muss nicht „neu erfunden“ werden, wobei die Dinge von den Wehrführungen immer mitgetragen wurden.

Kuriere: Wird der kommende Feuerwehrbedarfsplan Auswirkungen auf das Amt haben?

Wollny: Die Aufstellung des neuen Feuerwehrbedarfsplans wird sicherlich die größte Herausforderung in naher Zukunft werden. Die Beschlussfassung über die Auftragsvergabe an ein externes Unternehmen erfolgte im Haupt- und Finanzausschuss bereits einstimmig. Hierzu ist sicherlich viel Input aus den Löschzügen und seitens der Wehrleitung gefragt. Es wird unter anderem Erfassungen über die Infrastruktur und das Gefahrenpotenzial innerhalb der Verbandsgemeinde geben. Ein objektiver Blick mit Fachexpertise von außerhalb tut hierbei gut. Mit dem Bedarfsplan geht es am Ende rechtssicher und planvoll in die Zukunft. Ziel ist es, Transparenz für die kommunalen Gremien und die Feuerwehreinheiten herzustellen, woraus auch eine Planbarkeit von notwendigen Maßnahmen und der Beschaffung entsteht.

Kuriere: Werden Sie Ihr Amt als Wehrführer zur Verfügung stellen?

Wollny: Meine Amtsniederlegung habe ich dem VG-Bürgermeister bereits schriftlich mitgeteilt. Mit der Bestellung zum neuen Wehrleiter ist die Wehrführerstelle im Löschzug Oberlahr vakant. Die Mannschaft ist informiert, absprachegemäß führt derzeit der Stellvertreter Sascha Liedhegener das laufende „Geschäft“ und steht als Ansprechpartner bis zur Neuwahl eines Wehrführers vor. Als Wehrleiter möchte ich eine neutrale Haltung für alle Löschzüge einnehmen. Zudem wäre eine Doppelfunktion zeitlich auch faktisch nicht leistbar.



Kuriere: Gibt es Einigkeit zwischen Ihnen und den Stellvertretern?

Wollny: Sicherlich steht der Wehrleiter der Gemeindefeuerwehr als Verantwortlicher vor. Aber es geht nur gemeinsam im Team. Wir haben bereits über verschiedene Dinge miteinander gesprochen, aber werden in den kommenden Wochen noch gemeinsam diverse Themen besprechen. Es besteht eine Aufgabenteilung, und ich möchte an der Art und Weise des Organigramms, auch wenn es die ein oder andere Umverteilung geben wird, grundsätzlich festhalten. Die Aufgaben müssen auf mehrere Schultern verteilt sein, und da sind Raphael Jonas und Michael Imhäuser meine ersten Ansprechpartner. Ich bin zuversichtlich, dass wir uns im Sinne der Sache einig sind. Dinge kontrovers und aus verschiedenen Ansichten heraus zu diskutieren, gehört zu unserem demokratischen Grundverständnis dazu.

Kuriere: Welche Veränderungen werden Sie kurz- und mittelfristig vornehmen?

Wollny: Wie bereits ausgeführt, lässt sich auf den bereits umgesetzten Dingen sehr gut aufbauen. Ich sehe keinen grundsätzlichen Änderungsbedarf. Einiges durfte ich in der Vergangenheit bereits mitgestalten. Hierzu zählt der Ausbau der Unterstützungseinheiten (UE), die in jeder Wehr mit unterschiedlichen Schwerpunkten vorhanden sind. Geplant ist der Ausbau dieser Einheiten. Hierbei steht die sinnvolle Aufgabenverteilung im Vordergrund, denn nicht jede Feuerwehr muss „alles“ können. Einige Wehren haben sich in speziellen Bereichen mit entsprechendem Know-how aufgestellt und geschult. So muss auch nicht jede Feuerwehr das spezielle Equipment vorhalten. Dafür kommen die Unterstützungseinheiten im gesamten Verbandsgemeindegebiet zur gegenseitigen Verstärkung in den Einsatz. Einen weiteren Schwerpunkt möchte ich auf das Thema „Übungen“ (auch größere auf der VG-Ebene) und den Ausbau der Führungsorganisation legen. Mit der Einführung des Einsatzführungsdienstes im vergangenen Sommer ist ein wichtiger Schritt getan. Der Aufbau einer Führungsstaffel auf VG-Ebene, die löschzugübergreifend organisiert ist, soll folgen.

Wofür ich stehe
Meine Aussage war bereits vor der Wahl, dass ich der Wehrleiter für alle sein möchte. Dafür biete ich kontinuierliche Leistung und transparente Kommunikation an. Im Gegenzug erwarte ich die Loyalität der Wehrführungen. In den letzten Tagen sind mir viele Gratulanten begegnet und ich habe viel Zuspruch erfahren. Aber ich weiß auch, dass man nicht nur Befürworter hat. Mit der Ausübung solcher Ämter macht man sich nicht bei jedermann beliebt. Man sollte nicht den Anspruch erheben, „everybody’s Darling“ zu sein. Umso wichtiger finde ich es, sich selbst treu zu bleiben – klar in der Haltung, transparent im Handeln, mit offener und kommunikativer Art.

Wir bedanken uns für das Gespräch – das Gespräch führte Klaus Köhnen.


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