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Pressemitteilung vom 17.12.2025    

NGG Mittelrhein warnt vor zu langen Arbeitstagen im Westerwald

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Mittelrhein warnt eindringlich vor den Gefahren zu langer Arbeitszeiten. Im Landkreis Altenkirchen leisten die Beschäftigten täglich tausende Überstunden. Der Geschäftsführer der NGG Mittelrhein, Volker Daiss, kritisiert die Pläne der Bundesregierung zur Verlängerung der Arbeitszeit.

Gewerkschaft fordert, nicht mehr als acht Stunden am Tag zu arbeiten. (Foto: NGG/Florian Göricke)

Westerwald. Rund 168.000 Arbeitsstunden werden im Landkreis Altenkirchen täglich geleistet, so das Pestel-Institut, im Landkreis Neuwied sind es rund 288.000 Stunden und im Westerwaldkreis sogar 317.000 Stunden - und das im Schnitt jeden Tag.

Diese enorme Zahl umfasst alle Arbeitnehmer in Handwerk, Industrie, Dienstleistungen und Handel. "Viele schieben täglich Überstunden, und Schichtarbeit bleibt eine große Herausforderung", erklärt Volker Daiss von der NGG.

Bundesregierung will 12-Stunden-Schichten ermöglichen
Der Geschäftsführer der NGG Mittelrhein betont die Risiken einer geplanten Änderung des Arbeitszeitgesetzes durch die Bundesregierung. "Der Bund will den 8-Stunden-Tag kippen. Künftig sollen 12-Stunden-Schichten möglich sein. Das darf auf keinen Fall passieren", so Daiss. Er warnt davor, dass längere Arbeitszeiten die Gesundheit der Beschäftigten gefährden könnten. Die NGG ruft ihre Mitglieder auf, sich an der DGB-Kampagne "Mit Macht für die acht" zu beteiligen.

Besonders belastend seien unregelmäßige Arbeitszeiten. "Früh-, Spät- und Nachtschichten bringen die innere Uhr enorm durcheinander", erklärt Daiss. In der Lebensmittelindustrie seien Wechselschichten häufig, was oft zu Rückenschmerzen und Schlafstörungen führe. Laut Daiss klagt gut die Hälfte der Beschäftigten über Schlafprobleme.



Schlaganfallrisiko steigt eklatant
Daiss verweist zudem auf arbeitsmedizinische Untersuchungen, die ein erhöhtes Unfallrisiko nach mehr als acht Stunden Arbeit belegen. "Ab der 12. Stunde passieren statistisch doppelt so viele Unfälle wie bei einem 8-Stunden-Tag", warnt er. Auch das Schlaganfallrisiko steige mit zunehmender Wochenarbeitszeit erheblich. Bei 55 und mehr Stunden pro Woche sogar um 33 Prozent.

Die NGG fordert daher die Beibehaltung des bestehenden Arbeitszeitgesetzes. "Am 8-Stunden-Tag darf keiner rütteln", so Daiss. Eine Änderung könnte zentrale Pfeiler des Arbeits- und Gesundheitsschutzes gefährden, was auch die Bundestagsabgeordneten aus der Region berücksichtigen könnten. (PM/Red)


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