Werbung

Nachricht vom 17.12.2025    

Zukunft der Altenkirchener Stadthalle: Info-Veranstaltung am 29. Januar

Ein solches Projekt darf nicht nur im „stillen Kämmerlein“ beraten werden: Die Zukunft der Altenkirchener Stadthalle soll sich spätestens im ersten Quartal des kommenden Jahres entscheiden. Bislang fanden die politischen Diskussionen ohne Öffentlichkeit statt. Nun wagen sich die städtischen Gremien aus der „Isolation“ und lassen die „breite Masse“ ihre Meinung sagen.

Wie es mit der Stadthalle weitergeht, soll im ersten Quartal des kommenden Jahres final entschieden werden. (Foto: Archiv vh)

Altenkirchen. Die Zukunft der stark sanierungsbedürftigen Altenkirchener Stadthalle ist unklar, obwohl sie seit Ende August dank neuer Lüftungsanlage wieder genutzt werden kann. Dennoch: Entschieden werden muss, ob die Halle generalüberholt, abgerissen und an identischer Stelle neugebaut oder abgerissen und an einem anderen Standort wieder zum Leben erweckt werden soll. Diese drei Varianten wurden in einer Machbarkeitsstudie untersucht, die den Gremien vorliegt. Bislang vermieden die Verantwortlichen, das Thema öffentlich zu beraten. Nunmehr gehen sie in die Offensive. Zur Information der Öffentlichkeit, so wurde in der Sitzung des Stadtrates am späten Mittwochnachmittag (17. Dezember) dargestellt, ist am Donnerstag, 29. Januar 2026, eine Einwohnerversammlung vorgesehen, in der Vor- und Nachteile der drei Versionen erläutert und Rückmeldungen aus dem Auditorium eingeholt werden sollen. Die gesammelten Erkenntnisse sollen ebenfalls in die weitere Entscheidungsfindung einfließen. Die Ergebnisse der Untersuchung inklusive einer Wirtschaftlichkeitsstudie wurden bereits in der gemeinsamen, nicht-öffentlichen Sitzung des Stadtentwicklungs- sowie des Umwelt- und Bauausschusses am 12. November vorgestellt. Laut Ausarbeitung der Fachleute liegt die Variante zwei (Abriss und Neubau an jetzigem Standort) kostentechnisch weit auf Platz eins. Alles in allem betrachtet sei sie aus finanzieller Sicht rund zehn Prozent günstiger, wenn alle Faktoren (inklusive der weichen) zu Rate gezogen würden. Vor diesem Hintergrund wird es noch zahlreiche Diskussionen – auch über die Kosten, die grundsätzlich wohl jenseits der Zehn-Millionen-Euro-Grenze liegen dürften – geben und die gewiss sehr vehement geführt werden, handelt es sich doch um ein Votum, mit dessen Resultat die Bürger Altenkirchens sowie des Umlandes durchaus 30 bis 40 Jahre leben müssen. „Die Vor- und Nachteile der drei Varianten wurden den Ausschussmitgliedern vorgestellt“, blickte Stadtbürgermeister Ralf Lindenpütz auf die Zusammenkunft vor wenigen Wochen zurück. Die grundsätzliche Diskussion sei mit der Wiedereröffnung im August nicht beendet, „das haben wir immer gesagt. Wir werden auch noch mit Behörden sprechen müssen, welche Auswirkungen die drei Varianten haben werden“. Lindenpütz betonte erneut, dass Altenkirchen eine Veranstaltungshalle mit einem Fassungsvermögen von bis zu 500 Gästen benötige.

Die Geschichte der Stadthalle
Zur Erinnerung: Die Geschichte einer Stadthalle am jetzigen Standort reicht bis in den Anfang der 1920er-Jahre mit dem Baubeginn der ersten Variante zurück, die 1924 eingeweiht wurde und den Bombenterror der Alliierten Luftstreitkräfte im Frühjahr 1945 so gut wie unbeschadet überstand. Die Umsetzung des neuen Verkehrskonzeptes mit der Innerortsumgehung und der Fußgängerzone bedingte den Abriss des alten Gebäudes, an dessen Stelle nach rund zweieinhalbjähriger Bauzeit das Folgemodell mit der Eröffnung am 14. April 1984 trat. Über Jahre hinweg war der Komplex mit den Sälen, Restaurant, Union-Kino-Center und Kegelbahnen gut ausgelastet, ehe im Frühjahr 2011 die ersten dunklen Wolken am Himmel über dem Treffpunkt aufzogen. Zum 31. Mai schlossen die beiden Lichtspieltheater. Nur ein knappes Jahr später, im Februar 2012, prangerte der Landesrechnungshof das Defizit aus dem Betrieb der Stadthalle an, das sich pro Jahr auf rund 250.000 Euro belief. Parallel wurde dem Pächter des Restaurants zum 30. Juni gekündigt, so dass auch die Kegelbahnen und die Bierstube im Untergeschoss dicht gemacht werden mussten. So fristete das markante Objekt ein eher bescheidenes Leben. Veranstaltungen mit im Laufe der Jahre unterschiedlichen Caterern waren jedoch möglich, ehe nach Corona-Pandemie und Lüftungsklappen-Desaster (Asbestbelastung) das Aus zum 31. Juli 2021 verfügt wurde. Seit August diesen Jahres kann die Halle dank neuer Lüftungsanlage auf dem Dach wieder im Ambiente in Anlehnung an das „Spiegelzelt“, das viele Jahre auf dem Schlossplatz gastierte, genutzt werden.



Grünes Licht für Doppelhaushalt 2026/2027
Die finanziellen Rahmenbedingungen für die kommenden beiden Jahre liegen nun final fest. Der Doppelhaushalt 2026/2027 wurde einstimmig verabschiedet. Die Stadt wird keine Kredite aufnehmen und dennoch weiter investieren können. Die Realsteuersätze bleiben unangetastet – Grundsteuer 400 v.H., Grundsteuer 890 v.H. und Gewerbesteuer 450 v.H. Auch die Hundesteuer verharrt auf dem bekannten Niveau – erster Hund 54, zweiter 78, dritter 96 und jeder gefährliche Vierbeiner 600 Euro. Die wichtigsten Investitionen in 2026 sind (in Klammern die Werte für 2027) – Sanierung Schlossplatz und obere Wilhelmstraße 925.000 Euro (853.000 Euro), Maßnahmen an der Stadthalle 200.000 (200.000), neue Abdeckung der Tiefgarage am Schlossplatz 280.000 (5000), Maßnahmen auf den Friedhöfen 365.000 (100.000) sowie Ausbau Dammweg mit Buswendeanlage 205.000 (205.000). Die Höhe des Eigenkapitals beträgt 23.740.311 Euro (31. Dezember 2025) und erhöht sich bis zum 31. Dezember 2028 auf 25.757.840 Euro. Erwartet werden in den kommenden beiden Jahren Erträge aus der Gewerbesteuer in Höhe von jeweils 6,6 Millionen Euro, die aus der Grundsteuer B belaufen sich auf jeweils 1,550 Millionen Euro. Die Schulden werden sich zum Jahresende 2025 auf 2,508 Millionen Euro belaufen. Das Eigenkapital klettert von 23.740.311 Euro (31. Dezember 2025) auf 25.757.840 Euro (31. Dezember 2028). Das Ergebnishaushalt weist einen Fehlbetrag von rund 305.00 Euro auf (2027 einen Überschuss von 964.000 Euro), der Finanzhaushalt ein Minus von 670.400 Euro (2027 ein Plus von 1.191.825 Euro) aus. Lindenpütz charakterisierte den Etat als „sehr stabil und sehr vernünftig. Er ist konservativ geplant“. Und wenn die Gewerbesteuereinnahmen nicht einbrechen würden, bestehe die Möglichkeit zu der einen oder anderen überplanmäßigen Ausgabe.

Kleinigkeiten am Rande
Vor dem Hintergrund der Aufpäppelung des Waldfriedhofes ermächtigte das Gremium Lindenpütz einstimmig, den Auftrag für ein erforderliches Bodengutachten bis zu einer Gesamtsumme von 11.000 Euro (brutto) zu vergeben. Zur Aufführung der Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach, organisiert vom evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen in Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirchengemeinde Altenkirchen sowie deren Kantorei am 15. März 2026 in der Christuskirche in Altenkirchen, steuert die Stadt einen Zuschuss in Höhe von 1135 Euro bei, wogegen sich kein Einwand erhob. Bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen genehmigte die Zusammenkunft einen Zuschuss in Höhe von 3000 Euro für das Frauen-Tennisturnier um Weltranglistenpunkte im Burgwächter Matchpoint auf der Glockenspitze, den Rewe-Petz Ladies Open 2026 (15. bis 22. Februar 2026). Götz Gansauer (CDU) hatte für sein Nein ins Feld geführt, dass in dem Titel (Logo) des Wettbewerbs nicht ein einziges Mal der Name „Altenkirchen“ zu lesen sei. Und noch ein weitere freudige Nachricht: Der Forstwirtschaftsplan (Stadtwald) für 2026 schließt mit einem Gewinn von 176 Euro ab, so dass der Rat dem Zahlenwerk einstimmig seinen Segen erteilte. (vh)


Lokales: Altenkirchen & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

AK-Kurier Newsletter: Immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.



Aktuelle Artikel aus Region


Westerwald-Kalender 2026: "Die schönsten Orte im Westerwald"

Der neue Kunst-Kalender "Die schönsten Orte im Westerwald" von Fotograf Andreas Pacek bietet beeindruckende ...

Seltene Rasse im Zoo Neuwied: Marderkaninchen bereichert Tierbestand

Im Zoo Neuwied gibt es einen neuen Bewohner, der für Aufsehen sorgt. Ein männliches Marderkaninchen ist ...

NGG Mittelrhein warnt vor zu langen Arbeitstagen im Westerwald

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Mittelrhein warnt eindringlich vor den Gefahren zu ...

Einbruch in Werkstatthalle im Industriegebiet Horhausen

Unbekannte Täter sind in der Nacht vom 16. auf den 17. Dezember 2025 in eine Werkstatthalle in Horhausen ...

Neuer Wehrleiter der VG Altenkirchen-Flammersfeld: André Wollny übernahm das Amt

Nachdem Björn Stürz aus persönlichen und beruflichen Gründen sein Amt nach sechs Jahren aufgegeben hatte, ...

Erleichterung für das Handwerk: Weniger Bürokratie bei Nachhaltigkeitsberichten und Lieferkettengesetz

Mit dem Jahresende gibt es gute Nachrichten für das Handwerk: Neue EU-Regelungen bringen Entlastung bei ...

Weitere Artikel


Koalition beschleunigt Ausbau von Verkehrswegen auch in Rheinland-PFalz

Die Bundesregierung hat Maßnahmen zur Beschleunigung des Ausbaus von Straßen, Schienen und Brücken beschlossen. ...

Unverhoffter Start der digitalen Alarmierung sorgt für Unruhe bei den Landkreisen

Die Ankündigung des Landesamts für Brand- und Katastrophenschutz, die digitale Alarmierung bereits Mitte ...

Westerwald-Kalender 2026: "Die schönsten Orte im Westerwald"

Der neue Kunst-Kalender "Die schönsten Orte im Westerwald" von Fotograf Andreas Pacek bietet beeindruckende ...

Werbung