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Pressemitteilung vom 23.12.2025    

Die Rückkehr der Josefsglocke in Malberg: Ein Stück Heimat erklingt neu

In Malberg kehrt ein vertrauter Klang zurück. Die Josefsglocke, die das Dorfleben über Jahrzehnte prägte, wird wieder zu hören sein. Nach dem Abriss des alten Glockenturms gibt es nun einen Neubau, der Tradition und Moderne verbindet.

Der neue Glockenturm wurde im Beisein der Beteiligten symbolisch erstmals in Betrieb genommen. Reiner Zeiler, Bürgermeister Joachim Brenner, Ortsbürgermeister Albert Hüsch, Bernd Mudersbach (Seniorchef der Firma Mudersbach), Markus Hüsch und hinten links läutet Manfred Strunk die Josefsglocke. (Foto: Verbandsgemeindeverwaltung Betzdorf-Gebhardshain: Jennifer Patt)

Malberg. Es gibt Dinge, die gehören einfach zu einem Ort. In Malberg ist das seit Jahrzehnten das Läuten der Josefsglocke. Dreimal am Tag strukturierte ihr Klang das Dorfleben: morgens, mittags und am frühen Abend. Nun steht fest: Die Glocke wird bald wieder zu hören sein. Der alte Glockenturm an der Kreuzung von Hachenburger Straße und Hauptstraße hatte ausgedient. Rost, Materialermüdung und Sicherheitsbedenken ließen keine andere Wahl, als das in die Jahre gekommene Stahlgerüst zurückzubauen. Damit verschwand ein Bauwerk, das zwar schlicht war, für viele Malberger aber ein Stück Heimat darstellte. Über Jahrzehnte war es Kunigunde Löb, die der Glocke ihre Stimme gab. Nach dem Tod ihres Mannes übernahm sie das Läuten, zuverlässig, bei jedem Wetter, zu festen Zeiten. Erst aus Altersgründen musste sie diese Aufgabe aufgeben. Mit ihr endete eine Tradition, die in Malberg selbstverständlich geworden war.

Doch ganz verstummen sollte die Glocke nicht. Der Ortsgemeinderat entschied sich für einen Neubau, nicht als Kopie, sondern als Weiterentwicklung. Der neue Turm greift bewusst die bergbaulichen Wurzeln der Region auf. Seine Konstruktion erinnert an einen Förderturm und knüpft damit an die Geschichte Malbergs und der nahegelegenen Grube Bindweide an. Winkelstahlprofile, feuerverzinkt und farblich gefasst, sollen das vertraute Ortsbild aufnehmen und zugleich dauerhaft Bestand haben. Errichtet wurde der neue Glockenturm kurz vor Weihnachten durch die Firma Mudersbach aus Friedewald. Für Seniorchef Bernd Mudersbach ist das Projekt mehr als ein Auftrag: Als ausgewiesener Kenner der regionalen Bergbaugeschichte ist ihm die Symbolik des Bauwerks ein persönliches Anliegen. Die Josefsglocke selbst wurde zuvor überholt und wird künftig elektrisch betrieben. Geläutet wird sie weiterhin zu den gewohnten Zeiten und bei besonderen Anlässen.



Ortsbürgermeister Albert Hüsch und Bürgermeister Joachim Brenner machten sich bei der Aufstellung selbst ein Bild vom neuen Turm und waren dabei, als die Glocke zum ersten Mal symbolisch per Hand geläutet wurde. Mit einem manuellen Anklingen der Glocke wurde deutlich, worum es hier geht: nicht um Technik, sondern um Tradition, die in die Zukunft geführt wird, so Bürgermeister Brenner. Ortsbürgermeister Hüsch erklärte, dass rund um den Turm in den kommenden Monaten ein kleiner Dorfplatz entstehen soll. Ein Ort zum Verweilen, mitten im Ort, dort, wo der Klang der Glocke seit Generationen dazugehört. Und wenn sie bald wieder läutet, wird es sicher jemanden geben, der besonders genau hinhört: Kunigunde Löb. Für sie und für viele andere ist der vertraute Ton mehr als nur ein Signal. Er ist ein Stück gelebte Dorfgeschichte. (PM)


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