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Nachricht vom 14.08.2012    

Ausstellung "Wohnprojekte in Rheinland-Pfalz" eröffnet

Anlässlich der Eröffnung der Ausstellung "Wohnprojekte in Rheinland-Pfalz", die vom 14. bis 31. August in der Kreisverwaltung Altenkirchen zu sehen ist, fanden sich am Dienstag kreisweite Vertreter aus Politik und Gesellschaft in den Räumlichkeiten der Kreisverwaltung ein. Norbert Schäfer, DRK-Beratungsstelle Lebenswohnraum für Rheinland-Pfalz, stellte ein Projekt zum gemeinschaftlichen Wohnen vor.

Am Dienstag wurde in der Kreisverwaltung in Altenkirchen die Ausstellung „Wohnprojekte in Rheinland-Pfalz“ eröffnet. Norbert Schäfer, DRK-Beratungsstelle Lebenswohnraum für Rheinland-Pfalz, und Landrat Michael Lieber (von links) freuen sich auf zahlreiche Besucher. (Fotos: Bianca Klüser)

Altenkirchen. Im Zeitraum vom 14. bis 31. August findet in der Kreisverwaltung in Altenkirchen die Ausstellung „Wohnprojekte in Rheinland-Pfalz“ statt. Anlässlich der Ausstellungseröffnung fanden sich am Dienstagnachmittag kreisweite Vertreter aus den Bereichen Politik und Gesellschaft, darunter auf einige Orts- und Verbandsbürgermeister, in den Räumlichkeiten der Kreisverwaltung ein.

Landrat Michael Lieber hieß im Rahmen seines Grußwortes alle Anwesenden herzlich zu der Veranstaltung willkommen. „Neue Wohnformen sind eine Antwort auf die demografische Veränderung unserer Gesellschaft“, so Lieber, „Keiner wird bezweifeln, dass dieser Veränderungsprozess auch unseren Landkreis bereits erreicht hat.“ Im Folgenden verwies lieber auf den, durch eine Wanderung vom ländlichen Raum in die Ballungsgebiete bedingten, Bevölkerungsrückgang, der im Landkreis Altenkirchen zu verzeichnen sei. Zudem sehe man sich mit einer zunehmend älter werdenden Gesellschaft konfrontiert. Diesen Veränderungen, so Lieber, gelte es sich zu stellen und somit den Prozess des demografischen Wandels zu gestalten, da er eine Vielzahl von Chancen für die Region biete. Eine Herausforderung stelle dabei der Bereich des Wohnens dar. Lieber verwies auf die hohe Eigentumsquote bei den Immobilien: „Dies führt oft dazu, dass Menschen sich viel zu spät mit dem Thema „Neue Wohnformen“ oder „Wie wohne ich im Alter?“ beschäftigen.“ Zudem führe die oftmals schwere Vermarktung der Immobilien häufig zu erheblichen finanziellen Einbußen. „Die neuen Formen des Wohnens müssen für alle Bürgerinnen und Bürger erschwinglich sein“, so Lieber. Der Landkreis werde sich den Herausforderungen stellen und gemeinsam mit Verbands- und Ortsgemeinden versuchen, die Menschen vor Ort in diesen Prozess mit einzubinden. Voraussetzung für die Bewältigung des demographischen Wandels sei jedoch die Unterstützung durch ehrenamtliche Initiativen, so Lieber und übergab das Wort an Norbert Schäfer, DRK-Beratungsstelle Lebenswohnraum für Rheinland-Pfalz.

Dieser warf sogleich die Frage in den Raum: „Was heißt gemeinschaftliches Wohnen eigentlich?“ Bezüglich des Themas gebe es, so Schäfer, viel Verwirrung. Das zu erreichende Ziel bestehe darin eine Fülle von verschiedenen Wohnformen in Rheinland-Pfalz zu etablieren, um so das gemeinsame Miteinander fördern und die Gemeinde stärken zu können.
Die Landesarbeitsgemeinschaft, für die Schäfer ehrenamtlich als Sprecher agiert, zähle knapp über 100 Mitglieder und wolle Menschen für das Thema begeistern und mitreißen. Das Wohnprojekt nach dem langjährigen Aufbau für seine Einwohner auch als eine mögliche Alternative zum Seniorenheim zu betrachten.
Um dies zu verdeutlichen, stellte Schäfer das Projekt „Gutshof Kaiserbacher Mühle – Gemeinschaftsprojekt Wohnen und Arbeiten“ näher vor und verwies auf die noch immer vorhandenen Hemmnisse, die Menschen in Sachen gemeinschaftliches Wohnen plagen. Derartige Projekt seien stets auch eine Frage nach der Toleranz und der Offenheit des Einzelnen. Jeder müsse sich selbst fragen, ob er für ein solches Zusammenleben überhaupt geeignet sei. Vor allem seien es ältere Menschen aus Dörfern mit 300 bis 500 Einwohnern, in denen kein ÖPNV mehr vorhanden sei, die sich an das Wohnprojekt wenden.
Das Projekt „Gutshof Kaiserbacher Mühle“ sei vor 15 Jahren das erste Wohnprojekt in Rheinland-Pfalz gewesen. Inzwischen zähle man auf dem gesamten Landesgebiet etwa 30 bis 35 solcher Wohnprojekte. „Ein Wohnprojekt bedeutet auch eine gewisse Lebendigkeit in Sachen Miteinander“, so Schäfer weiter.
Für das in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitekturbüro Stadt + Natur begonnene Projekt, habe man 1998 das passende Objekt gefunden, das sich im Kreis Südliche-Weinstraße im Biosphärenreservat Pfälzerwald befindet. Das Wohnprojekt liegt nur 20 Kilometer entfernt von der französischen Grenze und umfasst eine Fläche von 3,5 Hektar, in denen rund neun Familien, 36 Personen im Alter von 6 bis 52 Jahre leben. Das als GmbH organisierte Projekt biete eine dorfähnliche Gemeinschaft, bei der die Schaffung eines Raumes der Nachbarschaft und das Erleben eines lebendigen Miteinanders ebenso im Vordergrund ständen wie die Entlastung der Familien, etwa durch eine gemeinsame und wechselnde Kinderbetreuung, erläuterte Schäfer.
Aus dem Projekt sei unter anderem der Verein Lobby für Kinder e.V. mit seinen Angeboten für Kindergärten, Schulen und andere Gruppen hervorgegangen.
Ein Ziel für die Zukunft bestehe darin, das Wohnprojekt auf 50 Personen auszudehnen.
Wichtig sei es, mit einem derartigen Wohnprojekt früh genug zu beginnen, da es ein Schritt sei, den man sehr bewusst machen müsse. Geben und Nehmen sollten im Rahmen des Projektes gleichermaßen Berücksichtigung finden. „Wohnprojekte sind eine Chance“, so Schäfer abschließend.



Im Anschluss waren alle Anwesenden zu einem Rundgang durch die Ausstellung eingeladen und hatten ferner die Möglichkeit, mit Norbert Schäfer persönlich ins Gespräch zu kommen.(bk)

Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind:
Montag bis Freitag: 8.30 bis 12 Uhr
Montag bis Mittwoch: 14 bis 16 Uhr
Donnerstag: 14 bis 18 Uhr


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