Werbung

Nachricht vom 15.08.2012    

Keine Gartenabfälle auf Wald- und Grünflächen entsorgen

Grünschnitt in der freien Natur ist rechtlich Müll. Da die Gartenabfälle zu einer Überdüngung von Böden führen und gebietsfremde Organismen freisetzen können, ist es strikt untersagt, sich seiner Grünabfälle durch Entsorgung auf Wald- und Grünflächen zu entledigen.

Montabaur. Grünschnitt, Gras und Laub, derer sich Gartenbesitzer entledigen möchten, gelten rechtlich als Abfall und dürfen nicht im Wald, in der freien Natur und auf Grünflächen entsorgt werden. Darauf weist die untere Abfallbehörde der Kreisverwaltung in Montabaur hin.

Oft wird die Meinung vertreten, man füge der Natur keinen Schaden zu, da es sich um verrottbares Material handelt. Was banal klingt ist jedoch kein Kavaliersdelikt. „Diese Art der Entsorgung ist illegal. Gartenabfälle sind ordnungsgemäß zu entsorgen. Pflanzliche Abfälle sind entweder - wie der übrige Müll - dem öffentlichen Entsorgungsträger, hier dem WAB, zu überlassen oder können im eigenen Garten kompostiert werden“, sagt Joachim Rockenfeller von der Kreisverwaltung, dessen Referat sich immer wieder mit diesem Problem der illegalen Ablagerung von Grünabfällen konfrontiert sieht. Denn Wald- und Grünflächen der freien Natur sind in der Regel eine gut abgestimmte Lebensgemeinschaft. „Bringt man zusätzliche Komponenten in dieses Gleichgewicht ein, verändert sich das Nährstoffangebot und die sensiblen Ökosysteme werden langfristig gestört“, erklärt Rockenfeller. Die Verrottung der Pflanzen sorge für einen verstärkten Nährstoffeintrag. Damit wird die Zusammensetzung der Böden empfindlich gestört. Pflanzen, die auf nährstoffarmen Böden zurechtkommen wie Veilchen oder viele Wiesenblumen werden durch Nährstoff liebende Allerweltspflanzen wie Brennnesseln oder Brombeersträucher vertrieben. Mit Sorge beobachtet die untere Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung auch, dass mit der illegalen Entsorgung auch gebietsfremde Pflanzenarten in die freie Natur eingebracht werden, die die Lebensgemeinschaften im Wald, am Waldrand oder in Schutzgebieten negativ beeinflussen können. Nicht selten treiben auch Wurzelreste mancher Gartenpflanzen wieder aus und verdrängen somit die ursprüngliche Pflanzenwelt.



Welche Konsequenzen hat eine illegale Entsorgung von Gartenabfällen für die Wald- und Grünflächen?

Der Nährstoffhaushalt wird durch Stickstoffeinträge gestört. Infolge der Überdüngung breiten sich Stickstoff liebende Pflanzen wie Brennnesseln oft flächig aus. Anspruchsvollere Pflanzen verschwinden dagegen.
Gärung und Fäulnisbildung (insbesondere bei Rasenschnitt) führen zur Störung der Mikroorganismen im Boden und somit des natürlichen Nährstoffkreislaufs.
Gartenabfälle können Wurzeln, Zwiebeln, Knollen oder Samen von nichtheimischen, konkurrenzstarken Pflanzen enthalten, die sich ausbreiten und unsere heimischen Pflanzen verdrängen können.
Durch Gartenabfälle gelangt Nitrat in den Boden, das sich letztlich in unserem Grundwasser wieder findet. Es schadet der Wasserqualität und damit unserer Gesundheit.
Sobald sich an einer Stelle Abfälle befinden, kommt durch Nachahmer immer mehr Unrat dazu. Innerhalb kurzer Zeit befindet sich eine kleine Deponie in Wald, Grünflächen oder unter Büschen auf der sich neben Grünschnitt Abfälle aller Art sammeln.
Abfälle müssen, auch wenn sie von Dritten illegal abgelagert wurden, nach Abfallrecht vom Grundeigentümer entfernt und einer ordnungsgemäßen Entsorgung zugeführt werden. Das verursacht Kosten. Handelt es sich um Staats- oder Gemeindewald oder öffentliche Grünflächen sind, diese von der öffentlichen Hand zu tragen – also auch vom Steuerzahler.
Die Entsorgung im Wald und auf Grünflächen verstößt gegen umweltrechtliche Vorschriften und stellt zumeist eine bußgeldbewehrte Ordnungswidrigkeit dar.


Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news



Aktuelle Artikel aus Region


Zugstrecke zwischen Wissen und Au gesperrt: Unbefugte Personen sorgen für Unterbrechung

Am 17. September 2025 kam es zu einer unerwarteten Sperrung der Bahnstrecke zwischen Wissen (Sieg) und ...

Raser in Kirchen gestoppt: Polizei zieht Verkehrssünder aus dem Verkehr

Am Abend des Dienstags (16. September 2025) fiel einer Polizeistreife in Kirchen ein Pkw auf, der deutlich ...

Dritter Bauabschnitt für EAW-Areal in Betzdorf gestartet

Das Eisenbahnausbesserungswerk in Betzdorf wird weiterentwickelt. Mit dem Start des dritten Bauabschnitts ...

Taxifahrerin hilft gestürzter E-Scooter-Fahrerin in Betzdorf

Eine Taxifahrerin bemerkte am Dienstag (16. September 2025) eine verletzte Frau in Betzdorf und informierte ...

Unfall in Betzdorf: Junge flüchtet nach Kollision mit Pkw

Am späten Nachmittag des Dienstags (16. September 2025) ereignete sich in Betzdorf ein ungewöhnlicher ...

Rauchentwicklung führt zu Unfall auf der L 280

Am Nachmittag des Dientags (16. September 2025) ereignete sich auf der L 280 ein Verkehrsunfall, bei ...

Weitere Artikel


Export auch für kleinere Unternehmen profitabel

Wirtschaftsministerin Eveline Lemke ist der Überzeugung, dass der Export auch für kleine Unternehmen ...

Hope – eine Kämpferin sucht ein Zuhause

Der 12. Juli 2012 war einer jener Tage, an dem die 60-jährige Lola McNevin, Leiterin der Auffangstation ...

Aktion "Lesesommer 2012" nähert sich dem Abschluss

Auch in diesem Jahr wurde der von den beiden Evangelisch-öffentlichen Büchereien der Kirchengemeinden ...

Giora Feidman präsentiert nagelneues Programm

Am Freitagabend, 17. August, sind Giora Feidman und das Gershwin Quartett im Wissener Kulturwerk zu Gast, ...

Besonderes Leseangebot für Kinder

Von Kindern für Kinder – Ab September bietet die Stadtbücherei Hachenburg im Rahmen der kommenden Vorlesesaison ...

Erlaubniserteilung für Finanzanlagenvermittler

Die rheinland-pfälzischen Industrie- und Handelskammern bedauern die Entscheidung des Wirtschaftsministeriums, ...

Werbung