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Nachricht vom 30.08.2012    

Schriftsteller Stefan Utsch erhielt Denkmal

Den gebürtigen Brachbacher Stefan Utsch, der als Schriftsteller erfolgreich in Boppard wirkte, würdigte die Stadt Boppard. Dort wurde jetzt in den Rheinanlagen ein Denkmal gesetzt das an den Autor erinnert, der seiner Siegerländer Heimat immer verbunden war.

Boppards Bürgermeister Dr. Walter Bersch (links) enthüllte zusammen mit Claus Grün, einem Schwiegersohn von Stefan Utsch, das Denkmal in den Bopparder Rheinanlagen. Auf der Bronzetafel wird auf das literarische Wirken des Autors verwiesen, ebenso auf die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz. Fotos: W. Stössel

Brachbach/Boppard. Späte Ehre für einen anerkannten, erfolgreichen Schriftsteller: Dem am 27. August 1896 in Brachbach geborenen Autor Stefan Utsch (gestorben 1978) wurde in der Rheinstadt Boppard ein Denkmal gesetzt. Utsch war in den 1930er Jahren aus politischen Gründen mit seiner Familie vom Siegerland nach Boppard übergesiedelt. In den Rheinanlagen enthüllten nun Bürgermeister Dr. Walter Bersch und Claus Grün, ein Schwiegersohn von Utsch, die 1,50 Meter hohe Basaltsäule mit einer daran befestigten Bronzeplatte.

Stefan Utsch war eines von acht Kindern einer christlich geprägten und sehr religiösen Familie. Er entstammte einem adligen Geschlecht von bedeutenden Berg- und Hüttenleuten, die zur Zeit der Reformation aus der Steiermark ins Siegerland übersiedelten. Einer seiner Ahnen, Friedrich Wilhelm Utsch, war der „Jäger aus Churpfalz", auch „Herr der Rheinböller Eisenhütte und des Vorderen Soon" genannt.

Genau wie sein jüngerer Bruder Rudolf betätigte sich Stefan Utsch schon in jungen Jahren als Schriftsteller. Dabei war er über Jahrzehnte hinweg überaus erfolgreich und anerkannt.
Seine Werke wurden stark von seiner Liebe zur Heimat und ihren Traditionen sowie durch seine Erlebnisse als Soldat während der beiden Weltkriege geprägt. Durch die Nationalsozialisten wurde Stefan Utsch unter anderem mit Schreib- und seine Verleger mit Veröffentlichungsverboten belegt, was in dieser Zeit wirtschaftliche Schwierigkeiten für ihn und seine Familie zur Folge hatte. Er selbst wurde auch mehrmals verhaftet.



Stefan Utsch hat zahlreiche Bücher, Kurzgeschichten, Theaterstücke und Hörspiele verfasst. Zu seinen bekanntesten Werken zählen das Buch „Erz“, das allein 200 000 mal verkauft wurde, aber auch „Das Feueropfer“ und „Der Engel von Harlem“. Mehrere Romane und Erzählungen von Utsch spielen in seiner Siegerländer Heimat. Außerdem ist Utsch als Begründer und Leiter der Freilichtspiele am Druidenstein bei Herkersdorf bekannt.

Boppards Bürgermeister Dr. Bersch sagte bei der Feier zur Enthüllung des Denkmals, Utsch sei ein hervorragender Literat und Demokrat gewesen und verwies auch darauf, dass Utsch für sein Lebenswerk 1972 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden war.
Claus Grün, ein Schwiegersohn von Utsch (Grüns Ehefrau Charlotte war eine von drei Töchtern Utschs, sie ist vor vier Jahren gestorben) dankte der Stadt und dem örtlichen Verkehrs- und Verschönerungsverein dafür, dass seinem Wunsch nach einer angemessenen Würdigung seines Schwiegervaters entsprochen worden sei. Grün hatte die Stele aus Westerwälder Basalt und die Bronzetafel auf eigene Kosten beschafft.

An der Enthüllungsfeier nahm auch eine kleine Delegation aus Utschs Geburtsort Brachbach teil. Dazu gehörten Inge Jendrek (83), sie ist eine Nichte des Schriftstellers, deren Sohn Josef sowie Andreas Maag (Großneffe) und Armin Kaiser vom Heimatverein Brachbach. Zum Kreis der Gäste gehörte auch der Betzdorfer Verleger Wolfgang Stössel, der mehrere Bücher von Stefan Utsch wieder neu herausgegeben hat. (w. Stössel)



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