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Nachricht vom 12.09.2012    

Vierte ABOM war ein erneuter Erfolg

Am Mittwoch fanden sich etwa 1900 Jugendliche im Kulturwerk in Wissen ein, wo die vierte Ausbildungs- und Berufsorientierungsmesse im Landkreis Altenkirchen stattfand. Die jungen Menschen nutzen die Möglichkeit, um sich bei den über 50 ausstellenden Firmen und Institutionen über das breite Spektrum an Ausbildungsberufen vom Altenpflegehelfer bis zum Zerspannungsmechaniker zu informieren.

Bei unterschiedlichen Aktionen konnten sich die jungen Besucher der vierten Ausbildungs- und Berufsorientierungsmesse im Kulturwerk in Wissen mit diversen Ausbildungen vertraut machen und selbst einmal aktiv werden. (Fotos: Bianca Klüser)

Wissen. Voll waren die Gänge zwischen den verschiedenen Ausstellerständen am Mittwoch auf der vierten Ausbildungs- und Berufsorientierungsmesse (ABOM) im Kulturwerk in Wissen. Zahlreiche Jugendliche, darunter vor allem Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis Altenkirchen, waren gekommen, um sich bei den über 50 ausstellenden Firmen und Institutionen über das Angebot an Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten zu informieren. Die Unternehmen aus den Bereichen Banken, Baubranche, Dienstleistung, Gastronomie und Hotellerie, Gesundheit, Soziales, Pflege, Handel, Handwerk, Institutionen, KfZ-Branche, Kunststoffverarbeitende Industrie, Metallverarbeitende Industrie, Verkehr und Logistik sowie Versicherungen boten im Rahmen der Messe interessierten Jugendlichen Informationen zu über 140 Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten.

Die Messe wurde gemeinsam organisiert von Dr. Sabine Dyas, Leiterin der IHK-Geschäftsstelle Altenkirchen, und der Kulturwerk Wissen gGmbH in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Koblenz, dem Arbeitskreis Schulewirtschaft, den Wirtschaftsjunioren Sieg-Westerwald sowie dem Arbeitskreis Jugend/Bildung der Zukunftsschmiede Verbandsgemeinde Wissen.

Viele Schulen hatten ihre Schülerinnen und Schüler dazu verpflichtet, die Ausbildungs- und Berufsorientierungsmesse in Wissen zu besuchen, andere hatten die Entscheidung der jeweiligen Klasse überlassen. „Die Motivation muss da sein bei den Schülern, sonst wird es schwierig“, so Björn Hornburg, stellvertretender Sprecher Schulewirtschaft Bereich Schule.

Man erwarte auf der Messe jede Menge Schüler, die sich an den Ständen der Aussteller informieren, so Ursula Lorenz, Leiterin Abteilung Lehrlingswesen der Handwerkskammer Koblenz. „Das ist für uns eine Chance den Schülern das Handwerk näher zu bringen.“

Die Wirtschaftsjunioren Sieg-Westerwald, die ebenfalls zu den Veranstaltern der Ausbildungs- und Berufsorientierungsmesse gehören, so erklärte Sprecher Oliver Boeck, engagieren sich vielfältig für junge Menschen und haben sich auf die Fahne geschrieben, in Sachen Bildung aktiv zu sein. Die Ausbildungs- und Berufsorientierungsmesse passe sehr gut in diese Konzeption und biete einen weiteren Weg, jungen Menschen eine Möglichkeit zu bieten, ihre Zukunft zu gestalten.

Dr. Sabine Dyas, Leiterin der IHK-Geschäftsstelle Altenkirchen, verwies darauf, dass die Veranstaltung ohne die große Zahl ehrenamtlicher Helfer, die sich im Rahmen des Projektes engagieren, gar nicht zu stemmen wäre.

Verbands- und Stadtbürgermeister Michael Wagener, der in diesem Jahr die Schirmherrschaft übernommen hat, erklärte, dass man sich stets die Frage stellen müsse, wie man junge Menschen in der Region halten und ihnen Berufschancen bieten könne. Die erste Ausbildungs- und Berufsorientierungsmesse habe ebenfalls in Wissen stattgefunden und dazu beigetragen, dem Kulturwerk, das sich damals noch in seiner Anfangsphase befand, einen Namen als Veranstaltungsort zu geben. Mit Blick auf die diesjährige Messe fügte er hinzu: „Ich bin begeistert und hoffe, dass das Ganze auch transportiert wird.“

Stefan Böhmer, Böhmer Maschinenbau, und Christoph Fischer, Prokurist der Firma Brucherseifer Transport & Logistik GmbH, erklärten, dass die Messe ihnen dazu diene, junge Menschen an die Ausbildungsberufe, die von ihren Unternehmen angeboten werden, heranzuführen und sie für diese zu begeistern. „Wir erhoffen uns von der Messe, dass wir unseren Bedarf an Auszubildenden dadurch decken können“, so Stefan Böhmer, „Wir suchen Auszubildende, die wirklich interessiert sind.“ Christoph Fischer fügte hinzu, dass ein Unternehmen heute viel machen müsse, um sich jungen Menschen als attraktiver Ausbildungsbetrieb zu präsentieren, wohingegen man früher mit Bewerbung überschüttet worden sei. Man suche ausbildungswillige Menschen, die mit Ehrgeiz und Engagement dabei bleiben.



Björn Hornburg verwies darauf, dass 20 Prozent der Schulabgänger der heutigen Zeit nicht ausbildungsfähig seien. Neben Quantität habe man folglich auch Qualität bei den Bewerbungen einzubüßen.
Ursula Lorenz ergänzte, dass es sich dabei häufig um eine Frage der Motivation handele. „Kompetenzvermittlung muss im Elternhaus beginnen“, so Lorenz.

Auf die Frage, ob es sinnvoll wäre, der Ausbildungs- und Berufsorientierungsmesse in Zukunft einen festen Standort zukommen zu lassen, antwortete Dr. Sabine Dyas, dass die bisher betriebene Wanderung sowohl Vorteile als auch Nachteile habe. Durch das Wandern seien immer unterschiedliche Schulen von der Lage zum Veranstaltungsort begünstigt. Man wolle das tun, was für die Kunden am besten ist, auch wenn es für den Veranstalter am einfachsten wäre, die Veranstaltung an einem festen Standort durchzuführen. Bürgermeister Bernd Brato ergänzte, dass es sinnvoll sei, die Ausbildungs- und Berufsorientierungsmesse an zentralen Schulstandorten im Landkreis Altenkirchen zu veranstalten, zu denen auch die Stadt Wissen zähle.

Im Zusammenhang mit der attraktiven Gestaltung des ländlichen Raumes wies Landrat Michael Lieber darauf hin, dass viele Ausbildungsberufe erfordern, dass junge Menschen aus dieser Fläche heraustreten. Dies sei ein Punkt mit dem sich die Strukturpolitik des ländlichen Raumes befassen müsse.

Dr. Ulrich Bernhardt, Beiratsvorsitzender der IHK-Geschäftsstelle Altenkirchen, äußerte sich zur aktuellen Situation auf dem Arbeitsmarkt. Bundesweit sei ein leichter Anstieg der Anzahl neu geschlossener Ausbildungsverträge zu verzeichnen. In der Kammer Koblenz betrage der Anstieg 1,4 Prozent, was 5475 Ausbildungsverträgen entspreche. Betrachte man den Kreis Altenkirchen, so sei ein Anstieg von vier Prozent zu verzeichnen, was 414 Ausbildungsverträgen entspreche. Die Steigerung resultiere im Wesentlichen aus einem Anstieg im Bereich der kaufmännischen Berufe.

Der Messe-Rundgang am Mittwochmorgen führte durch überfüllte Gänge. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler nutzten die ihnen für den Messebesuch zur Verfügung gestellte Zeit intensiv, um sich bei den Ausstellern über mögliche Ausbildungsberufe zu informieren und wichtige Kontakte mit den Unternehmen und Institutionen zu knüpfen.
„Wir sind von der Schule verpflichtet worden hierher zu kommen“, erklärte Schülerin Jasmin, „Es ist eine schöne Idee, nur schade, dass wir so wenig Zeit auf der Messe haben.“
„Da wir nur eine bestimmte Zeit zur Verfügung haben, können wir uns nicht alles genau ansehen und kennenlernen, weil wir um 12 Uhr bereits mit dem Bus zurückfahren müssen“, ergänzte Schülerin Celine.
Neben den vielen Ausstellerständen wurden den Besuchern im Foyer einige Aktionen angeboten, bei denen sie den Ausbildungsberufen ein Stück weit näher kommen und selbst einmal aktiv werden konnten. Eine Aktion stellte dabei das sogenannte MINT-Projekt dar, das vor allem Mädchen für Berufe in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik begeistern soll. Ferner konnten die Jugendlichen in der Lebendigen Werkstatt des CJD Wissen und beim Frisur-Styling von Hair & Beauty, Wissen einmal selbst Hand anlegen oder sich im Rahmen der Modenschau mit diversen Formen der Arbeitskleidung vertraut machen. (bk)



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