Werbung

Nachricht vom 29.10.2012    

Betzdorfer CDU gegen Wahlrechtsänderung

In einer Pressemitteilung nimmt die CDU-Fraktion des Betzdorfer Stadtrates Stellung zum Antrag des Beirates für Migration und Integration, der eine Resolution zur Änderung des Wahlrechtes für Nicht EU-Bürger auf kommunaler Ebene zum Inhalt hatte. Es gebe dafür verfassungsrechtliche Bedenken, auch sei der Stadtrat dafür nicht zuständig.

Betzdorf. „Wir sind nicht zuständig“, äußert sich CDU-Fraktionssprecher Werner Hollmann zum jüngsten Vorstoß des Beirates für Integration und Migration. Dieser hatte jüngst eine Resolution beantragt, in der die Einführung des Kommunalwahlrechtes für Migranten aus Drittstaaten gefordert wird (der AK-Kurier berichtete). Für diese Thematik ist tatsächlich nicht der Betzdorfer Stadtrat zuständig, sondern der Landes- und Bundesgesetzgeber.

„Auf beiden Ebenen läuft seit Jahren die Diskussion. Warum sollen wir über etwas entscheiden, wofür wir von der Bevölkerung kein Mandat haben“, fragt sich der CDU-Kommunalpolitiker. Schließlich sei es nicht die Aufgabe des Betzdorfer Stadtrats sich mit allen Fragen in Deutschland zu beschäftigen. Die CDU befürchtet bei einem Beschluss über die Resolution eine zunehmende Resolutionitis. „Dann werden wir zu allem und jedem eine Resolution verabschieden können, die auf den Ebenen, für die sie gedacht sind, im Rundordner verschwinden“, befürchtet Hollmann.

Seine Fraktion wolle an den konkreten Betzdorfer Problemen arbeiten, dafür sei man gewählt und verfüge über die nötige Kompetenz. Die CDU Fraktion rät dem Beirat für Integration und Migration, die Resolution den heimischen Landtags- und Bundestagsabgeordneten mit auf den Weg nach Mainz und Berlin zu geben, denn da gehörten sie fachpolitisch hin.



Die Diskussion um das Ausländerwahlrecht für Nicht-EU-Bürger wird seit einigen Jahren kontrovers geführt. Gegen die Einführung bestehen gravierende verfassungsrechtliche Bedenken. Das aktive und passive Wahlrecht steht in Deutschland nur dem Staatvolk zu, das heißt den Deutschen im Sinne des Artikel 116 des Grundgesetzes. Eine Erweiterung des Kommunalwahlrechts für Angehörige von Drittstaaten, über den Kreis der EU-Bürger hinaus würde dagegen verstoßen.

Das Bundesverfassungsgericht hat bereits 1990 aus diesem Grund entsprechende Gesetzesänderungen der Länder Schleswig-Holstein und Hamburg für verfassungswidrig erklärt. Nach der Rechtsprechung ist das „Staatsvolk“ in der Bundesrepublik Deutschland an die deutsche Staatsangehörigkeit gebunden. Für die Bürger aus EU Mitgliedsstaaten gelten seit den Verträgen von Maastricht Ausnahmen.
Im Zuge der europäischen Einigung wurde eine „Unionsbürgerschaft“ eingeführt, die den Staatsbürgern der EU Mitgliedsländer ein kommunales Wahlrecht einräumt. „Neben den formalen Gründen, dass der Betzdorfer Stadtrat nicht zuständig ist, sprechen auch inhaltliche Argumente gegen ein erweitertes Ausländerwahlrecht“, erläutert die CDU-Fraktion in ihrer Pressemitteilung.


Lokales: Betzdorf & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

AK-Kurier Newsletter: Immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.



Aktuelle Artikel aus Region


5.000-Euro-Spende stärkt die Hospizarbeit in Altenkirchen

Eine wertvolle Unterstützung für die Begleitung schwerstkranker Menschen: Die Horst-und-Irmgard-Glaubrecht-Stiftung ...

Altenkirchener Schützengesellschaft spendet Erlöse des Benefizkonzerts für den guten Zweck

Ein erfolgreiches Benefizkonzert bildete den Abschluss eines besonderen Jubiläumsjahres. Die Altenkirchener ...

Der Westerwald zum Puzzeln: Ein Stück Heimat für Zuhause

ANZEIGE | Ein neues Puzzle lädt dazu ein, den Westerwald auf besondere Weise zu entdecken. Mit über 400 ...

Neue Wasserleitung stärkt Versorgung in Borod und Wahlrod

Die Fertigstellung einer neuen Wasserverbindungsleitung sorgt für eine verbesserte Wasserversorgung in ...

Weihnachtsfeier im Kulturwerk Wissen: Lebenshilfe steht für Inklusion und Gemeinsamkeit

Am Sonntag (7. Dezember) hatte die Lebenshilfe alle Mitarbeitenden sowie deren Angehörige zur großen ...

Bürgermeister der VG Hamm: Dietmar Henrich offiziell für weitere Amtszeit ernannt

Die Kontinuität an der Verwaltungsspitze der Verbandsgemeinde Hamm steht, wahltechnisch gesehen, schon ...

Weitere Artikel


Dachstuhlbrand forderte drei Leichtverletzte

In Niederfischbach, Ortsteil Tüschebachsmühle, kam es am Morgen des 29. Oktober zu einem Dachstuhlbrand. ...

HwK verlieh Goldene und Diamantene Meisterbriefe

In einer zentralen Feierstunde ehrte die Handwerkskammer Koblenz langjährige Handwerksmeisterinnen und ...

Azubi-Check öffnet Schülern die Augen

Die Wirtschaftsjunioren Sieg-Westerwald führten zum siebten Mal ein Trainingswochenende für Jugendliche ...

Betzdorfer Kunstkreis schuf spannende Ausstellung

„Der Mann auf der Leiter“ – unter diesem Titel entstand in knapp zwei Jahren ein Projekt von 20 Mitgliedern ...

Gemeinsame Abschlussübung in Katzwinkel

Die Firma Secatec in Katzwinkel war Schauplatz der Abschlussübung der Feuerwehren in der VG Wissen. Der ...

Stadtfest und Martinsmarkt in Kirchen

Am Sonntag, 4. November bietet die Stadt Kirchen wieder ein Superprogramm zum Stadtfest. Martinsmarkt ...

Werbung