Spatenstich zum Baubeginn an der Kita Lummerland
Seit kurzem laufen die Bauarbeiten am Erweiterungsbau an der Kindertagesstätte "Lummerland" in Wissen. Zum offiziellen ersten Spatenstich hatte man einen besonderen Tag gewählt. Die Arbeiten zur Gründung hatten begonnen und das interessante Verfahren faszinierte nicht nur die Kinder. 35 gusseiserne Pfähle wurden bis zu 12 Meter tief in den Boden gerammt, bevor die Fundamentierung beginnen kann.
Wissen. Zu jeder richtigen größeren Baumaßnahme gehört der offizielle Spatenstich. Da sind in der Regel dann die Bauherren, die Politik, Architekt und bauausführende Firmen vertreten. Das war beim offiziellen Spatenstich zum Baubeginn an der Kindertagesstätte Lummerland in Wissen natürlich auch so, aber hier sorgten die Kinder für den fröhlichen Spatenstich.
Sie durften auf die Baustelle, ansonsten natürlich streng verboten. Nun konnten sie an dem Tag für kurze Zeit mittendrin sein, vor allem faszinierten die Baumaschinen. Ansonsten heißt es für die Kinder: aus dem Fenster die Baustelle beobachten oder gut geschützt hinter dem Gitterzaun.
Leiterin Jutta Erner freut sich über den Start der Baumaßnahme, die Kindertagesstätte wird um zwei Gruppen erweitert. Der Anbau ist notwendig, um den Rechtsanspruch der Eltern auf einen Kitaplatz sicherzustellen. Bürgermeister Michael Wagener, Vertreter des Stadt- und VG-Rates, die Beigeordneten, Mitarbeiter der Verwaltung, Architekt Klaus Kolb und die Vertreter der bauausführenden Firmen kamen an einem besonderen Tag zur Baustelle.
Denn es wurde die Gründung gesetzt, und dies geschah recht laut und technisch aufwändig. Denn das Areal des Anbaus liegt im uralten Schwemmland, das die Sieg vor vielen Millionen Jahren formte. Der Baugrund ist dementsprechend weich, eine Gründung entsprechend erforderlich. „Das Bauwerk soll und muss auf einem sicheren Fundament stehen, die Gründung verhindert unter anderem Setzrisse, über die wir uns später vielleicht einmal ärgern würden“, führte Wagener aus. Er erinnerte an die Gründungsarbeiten Regio-Bahnhof und der Brücke im Frankenthal.
Der Anbau an die Kita lässt eine Nutzfläche von insgesamt 829 Quadratmeter entstehen, jetzt hat die Kita 334 Quadratmeter Nutzfläche. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1,27 Millionen Euro, die reinen Baukosten ohne Außenanlagen betragen rund 970.000 Euro. Die VG Wissen trägt 809.228 Euro, es gibt den Zuschuss des Kreises in Höhe von 274.000 Euro und das Land Rheinland-Pfalz steuert 186.000 Euro bei.
Im Sommer des kommenden Jahres soll der Anbau fertig sein, bis dahin gibt es für die Kinder und auch die Erzieherinnen eine aufregende Zeit.
Architekt Klaus Kolb erläuterte die Gründung mit den gusseisernen Pfählen. Insgesamt werden 35 solcher Pfähle mit einem Spezialgerät in den Boden gerammt. Das ist von der Tiefe her unterschiedlich, es sind bis zu 12 Meter, an anderen Stellen weniger. Immer dann, wenn die Pfähle auf Fels stoßen ist dies deutlich zu hören und für die Fachleute an der Baustelle zu spüren. Die Gründung mit den gusseisernen Pfählen sei in diesem Falle einer Gründung mit Beton vorzuziehen, es sei dem entstehenden Bauwerk angemessen. Dann erfolgt die Abdeckung und die Fundamentierung.
Die Spezialfirma Kurt Motz aus Illertissen ist mit dem Setzen der Pfähle beauftragt. Zwei Tage sind dafür vorgesehen, das Team arbeitet Hand in Hand, präzise wie ein Uhrwerk. Ein funkelnagelneues Spezialgerät ist im Einsatz und hat Premiere in Wissen. Sobald der Pfahl fest im felsigen Untergrund steht, wird per Laser ausgemessen und der entstanden Überstand abgeschnitten, eine Kappe aufgesetzt und dann wird entsprechend versiegelt und markiert.
Die bauausführende Firma BMV aus Oberdreis ist zeitgleich mit der Hangsicherung an der Arbeit. Auch das läuft nach Plan, so Bauleiter Reiner Strüder. Für ihn hat die Sicherheit an der Baustelle Priorität. Das Baufeld ist eng, und wenn viel rangiert und gefahren wird ist immer ein Mitarbeiter beauftragt, um die Sicherheit zu gewährleiten. „Denn Kinder sind nun mal neugierig“, meinte Strüder mit lachendem Blick auf die anwesenden Jungs. Er lobte die Zusammenarbeit mit dem Team der Kindertagesstätte.
„Jetzt müssen wir Prost sagen“, meinte einer der jungen Gastgeber der Kita und so geschah es nach dem Spatenstich. Saft und Sekt gab es und die Jungs genossen den Aufenthalt in der Baustelle. Da wurde auch mal die Tiefe eines Fundamentlochs erkundet. (hws)
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