Werbung

Nachricht vom 03.01.2013    

Mehr Leistungen aus der Pflegeversicherung

Es klingt, wie so oft im Politikbetrieb, ein wenig holprig: das Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz (PNG). Es verbessert zum Beispiel die Ausstattung mit Pflegegeld und Sachleistungen für Menschen ohne Pflegestufe und fördert den Aufbau der privaten Pflegevorsorge. MdB Erwin Rüddel (CDU) erklärt ausführlich, was sich hinter dem PNG verbirgt und inwieweit Betroffene profitieren.

Berlin/Kreis Altenkirchen. Pflegebedürftige mit einer Demenzerkrankung bekommen vom 1. Januar 2013 an mehr Geld von der Pflegeversicherung. Darauf weist der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel (Windhagen) hin. Mit dem Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz (PNG) erhalten erstmals auch Menschen Pflegegeld und Sachleistungen, die noch keine Pflegestufe haben, aber trotzdem Betreuung benötigen. „Sie sollten möglichst bald einen Antrag bei ihrer Pflegekasse stellen, denn die Pflegeversicherung zahlt erst ab dem Tag, an dem der Antrag eingeht“, empfiehlt der Abgeordnete.

Bisher bekamen nur Menschen mit Pflegestufe I, II oder III Pflegegeld oder entsprechende Sachleistungen. Das Pflegegeld beträgt je nach Pflegestufe zwischen 235 und 700 Euro pro Monat. Es ist als Aufwandsentschädigung für pflegende Angehörige gedacht. Wird ein professioneller Pflegedienst engagiert, erhält der Pflegebedürftige Sachleistungen. Sie liegen je nach Pflegestufe bei 450 bis 1.550 Euro pro Monat. Der Pflegedienst rechnet die Sachleistungen meist direkt mit der Pflegekasse ab.

Pflegegeld steigt

Nach Rüddels Angaben erhalten künftig Menschen mit Pflegestufe I und II mehr Geld, wenn eine „erhebliche Einschränkung der Alltagskompetenz“ vorliegt. Das ist bei vielen Demenzkranken der Fall. Für die steigt das Pflegegeld in der Stufe I um 70 Euro auf 305 Euro, in der Stufe II um 85 Euro auf 525 Euro. Die Sachleistungen erhöhen sich in der Stufe I um 215 Euro, in der Stufe II um 150 Euro. Damit Menschen, die an Demenz erkrankt sind, mehr Leistungen aus der Pflegeversicherung erhalten können, wurde der Beitragssatz der Pflegeversicherung ab Januar 2013 um 0,1 Prozentpunkte angehoben.

Leistungen auch ohne Pflegestufe

Zudem erhalten künftig auch Menschen Pflegegeld und Pflegesachleistungen, die keine Pflegestufe haben, aber eine erheblich eingeschränkte Alltagskompetenz. In der so genannten Pflegestufe 0 beträgt das Pflegegeld 120 Euro im Monat, die Pflegesachleistung liegt bei 225 Euro. Außerdem können diese Menschen künftig wie alle anderen Pflegebedürftigen bis zu 1.550 Euro im Jahr für eine Ersatzpflege in Anspruch nehmen, wenn ihre Pflegeperson ausfällt. Muss die Wohnung barrierefrei umgebaut werden, zahlt die Pflegekasse bis zu 2.557 Euro als Zuschuss. Dafür muss ein Antrag bei der Pflegeversicherung gestellt werden. „Wer dazu Fragen hat, sollte sich möglichst umgehend an seine Pflegekasse wenden“, rät Erwin Rüddel, Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestages. Mit der Pflegereform sei nämlich auch dafür gesorgt worden, „dass die Beratung deutlich verbessert wird. Wird ein Antrag auf Pflegeleistungen gestellt, müssen die Kassen künftig innerhalb von zwei Wochen einen Beratungstermin anbieten.“



Private Pflegevorsorge wird gefördert

Immer mehr Menschen benötigen Pflege im Alter. Berechnungen haben ergeben, dass allein die Zahl der Demenzkranken bis 2030 auf rund 1,7 Millionen steigen wird. Daher wird ab 2013 die private Pflegevorsorge gefördert. Rüddel: „Wer privat für die Pflege vorsorgt, kann ab sofort staatliche Unterstützung bekommen.“ Pflegeversicherte erhalten ab dem 1. Januar 2013 eine Zulage von 60 Euro jährlich, wenn sie eine freiwillige private Pflege-Zusatzversicherung abschließen. Das Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz sieht vor, dass die private Pflegevorsorge staatlich gefördert wird. Unabhängig vom persönlichen Einkommen erhalten gesetzlich Pflegeversicherte ab 1. Januar 2013 eine Zulage von fünf Euro monatlich, wenn sie eine freiwillige private Pflege-Zusatzversicherung abschließen.

Der Mindestbeitrag soll nach Rüddels Angaben 120 Euro im Jahr betragen. „Und wichtig ist ferner: die Zusatzversicherung können alle in der sozialen oder privaten Pflegeversicherung versicherten Erwachsenen abschließen, und die Versicherungen dürfen keine Ausschlusskriterien oder Risikozuschläge festlegen.“


Feedback: Hinweise an die Redaktion



Aktuelle Artikel aus Region


Wissen: Absolventen feiern Abschluss als Betriebsfachwirte und Betriebswirte

An der BBS Wissen erhielten Studierende der Fachschule Wirtschaft ihre Zeugnisse. Sie schlossen ihre ...

Abschlüsse an der BBS Wissen: Zwei Fachrichtungen, viele Erfolge

In Wissen erhielten Absolventen der Höheren Berufsfachschule ihre Zeugnisse. Die Schüler meisterten eine ...

Wissen: Stadtrat beschließt Nachtragshaushalt und wichtige Projekte

Der Stadtrat Wissen hat in seiner Sitzung im Juni wichtige Weichen für das Jahr 2025 gestellt. Von Grundsteuer ...

Neues Wohn- und Geschäftshaus belebt Zentrum von Wissen

In Wissen entsteht ein neues Wohn- und Geschäftshaus mit Café, Arztpraxis und Eigentumswohnungen. Der ...

Famoses Rockspektakel bei Rock im Zelt in Altenkirchen

Rockklassiker live zu erleben ist für Fans stets ein Highlight – doch wenn die besten Tribute-Bands von ...

60 Jahre IPA Betzdorf: Ein Symbol für Freundschaft und Zusammenhalt

Am Freitag (27. Juni) feierte die IPA-Verbindungsstelle Betzdorf ihr 60-jähriges Bestehen im Rathaus ...

Weitere Artikel


Austausch über Autismus beim Elternstammtisch

Der nächste Elternstammtisch, der am Donnerstag, 17. Januar, in der Begegnungsstätte der Lebenshilfe ...

Comedian Ole Lehmann gastiert im Kulturwerk

Unter dem Motto „Reich und trotzdem sexy“ präsentiert Comedian Ole Lehmann am Freitag, 18. Januar, ab ...

Spielplanänderung bei Jugendfußball-Hallenturnier

Auf Grund einiger kurzfristiger An- und Abmeldungen haben sich die Spielpläne beim 33.Jugendfußball-Hallenturnier ...

Bürgerinitiative Neitzert fordert Stilllegung der Biogasanlage

Die Biogasanlage Neitzert wurde Anfang 2008 verkauft und damit erlosch die erteilte Baugenehmigung. Spätestens ...

Ayurvedisch Kochen: Nahrung als Medizin

Ayurveda lässt sich laut Wikipedia mit dem „Wissen vom Leben“ übersetzen. Dazu zählt unter anderem eine ...

Senioren Union zu Gast im Wahlkreisbüro

Auf Einladung des Landtagsabgeordneten Michael Wäschenbach hatten sich zum Jahresende Mitglieder der ...

Werbung