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Nachricht vom 21.02.2013    

Forstämter brauchen dringend Neueinstellungen

Die Forstämter im Land schlagen Alarm. Ihre Personalstärke und vor allem die Überalterung in den jeweiligen Ämtern der Landesforsten macht große Sorgen. MdL Thorsten Wehner diskutierte mit den Forstleuten über die Zukunft des Landesbetriebs, der seine Arbeit zukünftig gefährdet sieht.

MdL Thorsten Wehner (4. von links) sprach mit den Altenkirchener Forstleuten über die Personalsituation beim Landesbetrieb Landesforsten. Foto: pr

Altenkirchen/Kreisgebiet. „Die Personalsituation bei Landesforsten Rheinland-Pfalz ist in hohem Maße besorgniserregend.“ Darauf wiesen Vertreter des Bundes Deutscher Forstleute (BDF) und der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) bei einer Diskussion mit dem Landtagsabgeordneten Thorsten Wehner im Forstamt Altenkirchen hin.
Der SPD-Politiker, selbst Mitglied im Arbeitskreis Umwelt und Forsten der SPD-Landtagsfraktion, hatte das Gespräch mit Forstleuten aus der heimischen Region initiiert. Hintergrund waren die intensiven Gespräche des Arbeitskreises mit dem Forstministerium über die aktuelle Personal- und Finanzausstattung des Landesbetriebes.

Forstamtsleiter Franz Kick zeigte die Personalentwicklung seit 1990 auf. In dieser Zeit habe Landesforsten rund ein Drittel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verloren. Die Prognose sei alarmierend. „In den kommenden zehn Jahren scheidet ein weiteres Drittel des heute vorhandenen Personals altersbedingt aus. Sofern keine Neueinstellungen erfolgen, wird das Durchschnittsalter bis 2022 in allen Beschäftigtengruppen auf deutlich über 55 Jahre ansteigen“, so Kick. „Die Überalterung des Personals ist – abgesehen von der Personalstärke – ein sehr ernstes Problem, da hierdurch die Durchführung vieler Arbeiten im nicht immer leichten Gelände gefährdet sei“, so Kick weiter.

Siegfried Rohs (IG Bau) und Markus Follmann (BDF) forderten deshalb eine Dienstvereinbarung mit dem zuständigen Ministerium, in denen Mindeststandards hinsichtlich der zukünftigen Personalstärke festgelegt sein müssten.

„Die Grenze der Belastbarkeit ist erreicht“, bestätigten die anwesenden Revierleiter. Sie erinnerten daran, dass sich das Aufgabengebiet der Förster beispielsweise im administrativen Bereich in den letzten Jahren deutlich erweitert habe. In den Köpfen der Leute existiere vielfach noch das idyllische Bild des „Försters vom Silberwald“.
Mit dem heutigen Berufsalltag habe dieses jedoch nichts mehr zu tun. Damit die vielfältigen Aufgaben der Forstleute im Wald und für die Gesellschaft weiter erfüllt werden könnten, müsste deutlich mehr Fachpersonal eingestellt werden.
Die derzeitige Einstellungspraxis von ca. 10 Personen pro Jahr sei völlig unzureichend. Selbst bei einer Vervierfachung dieser Zahl könnten die anstehenden Abgänge nicht aufgefangen werden. In diesem Zusammenhang müsse das Augenmerk auch auf die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Ausbildung mit entsprechenden Einstellungsperspektiven gelenkt werden.



MdL Thorsten Wehner zeigte großes Verständnis für die Sorgen der Forstleute. Er verwies auf den Koalitionsvertrag von Rot-Grün im Land. Dort spreche man sich ausdrücklich für den Erhalt des Gemeinschaftsforstamtes aus. Klares Ziel der SPD in Rheinland-Pfalz sei es, die Personal- und Finanzausstattung des Landesbetriebs Landesforsten nachhaltig und zweckentsprechend zu verbessern, damit der Staats-, Kommunal- und Privatwald weiterhin wirtschaftlich erfolgreich betrieben werden könne. Wehner betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Forstwirtschaft für die Wertschöpfung, wodurch viele Arbeitsplätze gerade im ländlichen Raum gesichert würden.

Der SPD-Politiker wollte sich aber vor dem Hintergrund der in der Landesverfassung verankerten Schuldenbremse noch nicht auf konkrete Zahlen zur zukünftigen Personalausstattung festlegen. Man honoriere auf politischer Seite das Bemühen der Forstleute, flexibel auf die veränderten Anforderungen zu reagieren, versicherte Wehner. Es werde intensiv an einer Lösung gearbeitet, mit dem alle Seiten leben könnten, heißt es in der Pressemitteilung des Abgeordneten.

Er zeigte sich vorsichtig optimistisch, dass es bei einer gemeinsamen Anstrengung gelingen werde, einen für alle Seiten tragbaren Kompromiss zu finden, damit die derzeitigen Strukturen im Grundsatz erhalten bleiben können.



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