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Nachricht vom 20.03.2013    

Motorradsicherheit fest im Blick

Mit dem Frühling beginnt auch die Saison der Motorradfahrer. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Rheinland-Pfalz und der ADAC Mittelrhein schulten in einer gemeinsamen Aktion die Mitarbeiter des LBM. Das Thema Motorradsicherheit wurde in einem theoretischen und praktischen Teil erörtert. Der LBM appelliert an die Motorradfahrer gut vorbereitet und vorsichtig in die neue Saison zu starten.

Mitarbeiter des LBM schauen sich den Unterfahrschutz an einer Schutzplanke an. Dieser erhöht die Sicherheit für Motorradfahrer, wenn sie in der Kurve stürzen.
Fotos: LBM

Region. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Rheinland-Pfalz hat jetzt in Koblenz zusammen mit dem ADAC Mittelrhein seine Mitarbeiter besonders geschult. Ziel war es, sie für das Thema Motorradsicherheit zu sensibilisieren.

Motorradfahrer sehen eine Straße anders als Autofahrer – und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn durch den Helm wird das Sichtfeld eingeschränkt. Auch Geländer oder Pfosten am Fahrbahnrand, die für Pkw-Fahrer keine Gefahrenquelle darstellen, können für Zweiradfahrer bei einem Sturz lebensgefährlich sein.

Damit solche Gefahrenpunkte erst gar nicht entstehen bzw. frühzeitig erkannt und beseitigt werden, wurden im vergangenen Jahr die rund 100 Streckenwarte des LBM in Zusammenarbeit mit dem ADAC Mittelrhein besonders geschult. Ziel dieser Schulung war es, den Mitarbeitern ein Gefühl dafür zu vermitteln, wie eine besonders sichere Straße für Motorradfahrer beschaffen sein muss. In diesem Jahr wurde diese Qualifizierung nun auch für die Leiter der landesweit 57 Straßenmeistereien sowie die Leiter der Fachgruppen Betrieb der neun regionalen Dienststellen des LBM angeboten. Auch die Verkehrsingenieure der regionalen Landesbetriebe, die als Vorsitzende der örtlichen Unfallkommissionen für Verkehrssicherheit zuständig sind, waren dabei.

„Diese Zielgruppen sind besonders wichtig, weil hier die Entscheidungen für Maßnahmen getroffen und die Haushaltsmittel aufgeteilt werden“, so Ursula Gerhartz-Path, Leiterin der Zentralstelle Verkehrssicherheit im LBM. „Die Mitarbeiter sind die Ansprechpartner, mit denen die Streckenwarte Gefahrenpunkte, die sie bei ihren täglichen Kontrollen bemerken, besprechen.“ Deshalb müsse man auch sie dafür sensibilisieren, wie eine Straße beschaffen sein muss, damit sie auch für die Motorradfahrer besonders sicher ist.
Die Schulung bestand aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. In der Theorie ging es unter anderem um die Fahrdynamik eines Motorrads und das Blickfeld eines Motorradfahrers. Im praktischen Teil fuhren die Teilnehmer dann bestimmte Routen ab und betrachteten dabei das Straßennetz aus der Perspektive der Motorradfahrer. Dabei ging es darum, die Inhalte aus der Schulung an praktischen Beispielen zu verdeutlichen. Auf dem ADAC-Fahrsicherheitsgelände konnten sich die Teilnehmer dann ein Bild von den Gefahren für die Motorradfahrer machen. Fahrsicherheitstrainer des ADAC Mittelrhein demonstrierten hier zum Beispiel, welche Wirkung Splitt auf der Fahrbahn für einen Zweiradfahrer hat.

Diese Schulung mit dem ADAC Mittelrhein fand nun bereits zum zweiten Mal in Rheinland-Pfalz statt. Auch andere Bundesländer und Österreich haben inzwischen Interesse an dem Konzept und wollen ähnliche Schulungen anbieten.



ADAC Mittelrhein und LBM raten allen Motorradfahrern, mit Bedacht in die neue Saison zu starten. Mensch und Maschine müssen sich nach den motorradfreien Wintermonaten erst wieder aneinander gewöhnen.

Hintergrund
44 Motorradfahrer und Mitfahrer verloren im vergangenen Jahr bei Unfällen ihr Leben. Nicht angepasste Geschwindigkeit der Motorradfahrer war die mit Abstand häufigste Unfallursache. Danach folgt ungenügender Sicherheitsabstand. Mehr als dreiviertel der Unfälle ereigneten sich auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen.
Mehr als 35 Prozent der bei schweren Unfällen verunglückten Motorradfahrer waren zwischen 40 und 60 Jahre alt. Dabei handelt es sich unter anderem um sogenannte Wiedereinsteiger. Junge Fahranfänger waren bei 16 Prozent der Unfälle beteiligt.

Beispiele, mit denen der LBM die Verkehrssicherheit für Motorradfahrer verbessert:
Unterfahrschutz an Schutzplanken erhöht die Sicherheit für Motorradfahrer, wenn sie in der Kurve stürzen. Er verhindert, dass die Motorradfahrer beispielsweise gegen die Pfosten der Schutzplanke prallen oder zwischen der Unterkante der Leitplanke und dem Boden eingekeilt werden. Zudem wird der Aufprall gedämpft.

Bislang sind in Rheinland-Pfalz mehr als 30 Kilometer Leitplanke im Kurvenbereich mit dem Unterfahrschutz ausgestattet.
Geländer oder Pfosten am Fahrbahnrand können für Zweiradfahrer bei einem Sturz lebensgefährlich sein. Deshalb werden sie nach Möglichkeit beseitigt bzw. umgesetzt oder mit Schutzplanken gesichert.
Durch enger stehende Leitpfosten im Kurvenbereich wird der Verlauf der Kurve für den Motorradfahrer deutlicher erkennbar.

Beim Sanieren der Fahrbahn wird darauf geachtet, dass der Fahrstreifen mit einem einheitlichen Asphaltbelag ausgestattet wird, damit der Belag an jeder Stelle die Griffigkeit aufweist. Dies verhindert, dass der Motorradfahrer wegrutscht.
Rückschnitt der Gehölze in der Innenkurve sorgt für bessere Sicht.

Sonderprogramm zur Verbesserung der Motorradsicherheit
2010 hat der Landesbetrieb Mobilität erstmalig ein Sonderprogramm zur Verbesserung der Motorradsicherheit für ganz Rheinland-Pfalz aufgestellt. Hierfür wurden die Stellen im Land ermittelt, an denen auffällig viele Motorradfahrer verunglückt sind.
Entsprechende Maßnahmen sollen dort nun die Verkehrssicherheit erhöhen. Die Investitionssumme belief sich auf rund 230.000 Euro. Finanziert wurden hiermit unter anderem Unterfahrschutz und Fahrbahnerneuerungen. Ebenso wurden neue Schilder, die auf gefährliche Kurven hinweisen, angebracht und Gehölze entfernt.


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